Agerman – $uccess, The Best Revenge
Vor seiner wundersamen Wandlung zum friedenstiftenden Christusgläubigen war Agerman für ganz andere Qualitäten bekannt: seine Aufnahmen mit 3X Krazy gelten nicht zu unrecht als Höhepunkte des Westcoast-Rap und katapulierten den Rapper aus East Oakland schön weit nach oben auf der Karriereleiter. Aus dieser Zeit stammt auch sein Debüt “$uccess, The Best Revenge”, das uns – Überraschungen bleiben aus – mit hieb- und stichfestem Gangsta-Rap seine Aufwartung macht. In Begleitung zahlreicher Freunde und Gäste spielt Agerman seine im Laufe der Jahre gewonnene Routine voll aus wenn er das Album unter Mithilfe des heiseren Krächzers Keak Da Sneak (von 3X Krazy) mit “Watch Me Win” standesgemäß eröffnet.
Dann läuft sowieso alles wie am Schnürchen: mit wortkräftiger Unterstützung der ehemaligen AWOL-Größen Marvaless, Killa Tay und 151 wird in “Where I’m At” erstmal der eigene Standpunkt bestimmt, dann mit Kollege Richie Rich im erträglichen “All About Dollars” reichlich hedonistisches Gedankengut unter’s Volk gebracht, ganz in diesem Sinne auch mit O-Fed, AP-9 und One Drop Scott das begehrenswerte “Paper” thematisiert, anschließend gleich noch einmal Killa Tay bemüht für das in guter Verfassung einherzwalzende “Mobbed Out” ein paar Zeilen abzulassen, bevor gemeinsam mit dem vielbeschäftigten JT The Bigga Figga und einem gewissen Lil Key in “Ride Tonight” auf zwar sinnlose aber dennoch unterhaltsame Weise altbekannte WC-Automatismen zurückgegriffen wird. Ein bisschen tiefer schürfen Tracks wie das sauber produzierte “Bound To Go Down” und natürlich die mit reichlich Gewimmer überladenen “Why Me?” und “Why”, im Nachhinein sicher als erste Anzeichen für Agerman’s bald darauf folgende spirituelle Neuorientierung zu interpretieren.
Doch was geschehen ist lässt sich nun mal nicht ungeschehen machen, und auch wenn sich Agerman heute vielleicht dafür schämen mag hat er mit “$uccess, The Best Revenge” (im Gegensatz zu den meist überflüssigen Ergüssen von vor allem Keak Da Sneak) ein taugliches Bay Area Werk gefertigt, dass sich nicht nur aufgrund der illustren Gästeschar durchaus hören lassen kann.
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