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Afrikan Nephilem Productions & Lock Down Records – Small Town Huslaz: Don’t Stop for Directions

“The deadliest compilation ever”? Ja, schön wär’s gewesen. Doch das glatte Gegenteil ist der Fall: nicht ohne Grund zählt diese Koproduktion mit Afrikan Nephilem Productions zu den unbekannteren Erzeugnisse aus der Lock-Down-Schmiede. Zunächst einmal zerfällt der Sampler in zwei Hälften: einzig und allein im uninspirierten Titeltrack von Oak Cliff Assassin und Kryptonite wird labelübergreifend gearbeitet, den Rest der Veranstaltung lang rührt jeder im eigenen Brei. Und der könnte fader nicht sein.

Für seine Crew klaubt OCA ein paar Ausschussproduktionen aus dem Mülleimer, für die auf den Gruppenalben “Wussup Wit’ It?” und “Da Drama Continues” wohl einfach kein Platz mehr war. Nicht dass die Beats übertrieben schlecht wären – aber es ist eben doch der Sound den man von der Radautruppe mittlerweile zur Genüge gehört hat. Ob nun die Humiside Soldiers gegen die “Fake Niggaz” da unten in Dallas zu Felde ziehen oder in “Where Da’ Gangstaz, Huslaz, Killaz?” die typischen, übersimplen Abzählreime bringen – das alles macht doch einen eher ausgelaugten Eindruck. Konzeptionell identisch, aber mit ein bisschen mehr Power bläst das egotrippende “Imma Inmate” durch die Boxen; neben dem etwas aus der Reihe tanzenden, mit Double-Time-Raps versehene “Dis Here” von Mettaforic ein kleiner, aber immerhin ein Höhepunkt der Scheibe. Der wie immmer irre krächzende Strict-9 darf im einversigen “Comin Soon” einmal mehr sein – bekanntlich nie offiziell erschienenes – Soloalbum ankündigen, und das war’s dann auch schon vonseiten der diesmal nicht sehr überzeugend aufgestellten Lock Down Inmates.

Das Roster des in Tyler/TX sitzenden Pleitepartners Afrikan Nephilem Productions kann noch nicht einmal da mithalten und reduziert den Unterhaltungswert der “Small Town Huslaz” dann wirklich auf ein Minimum. Selbst ein OCA im absoluten Formtief hätte noch Besseres zustandegebracht als diesen völlig austauschbaren, vergessenswerten Mist. Ganz so schlimm wie das an Hörerbeleidigung grenzende “War” von D-Jack ist der Großteil der Tracks zwar nicht ausgefallen. Aber wer großspurig “Drastik Measures” ankündigt und dann doch nur läppischen Schmalspursound zu bieten hat, der sollte die Eier lieber ganz schnell wieder vom Tisch nehmen. Der peinliche Tha Gooch wollte mit seiner verstellten Presswurststimme wohl bei den Lock Down Jungs Eindruck schinden, Gangsta Will’s “Beneeta My Nina” und “How Could U B” sind im Gegensatz im Gegensatz dazu passabel gerappt, aber leider mit äußerst schrottigen Beats versehen. Ein kleiner Lichtblick ist da nur sein “Lord Have Mercy” mit A.K., aber das ist einfach zu wenig für die Ehrenrettung des Labels.

Der ein oder andere Sammler wird vielleicht die Geldbörse aufspringen lassen, aber selbst als langjähriger Alleskäufer in Sachen Lock Down Records kann ich von dieser vermurksten Compilation wirklich nur abraten.

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