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Aesop Rock – None Shall Pass

Novalis behauptete einst in seinem “Monolog”, in der dichterischen Sprache sei “es wie mit mathematischen Formeln; sie machen eine Welt für sich aus, spielen nur mit sich selbst.” und passend dazu in seinen “Fragmenten über Poesie”: „Gedichte, bloß wohlklingend, aber auch ohne allen Sinn und Zusammenhang, höchstens einzelne Strophen verständlich, wie lauter Bruchstücke aus den verschiedensten Dingen.”

Das mag zwar 1798 gewesen sein, doch lässt sich eine klare Parallele zu einigen heutigen Rappern ziehen – neben Warcloud ist das Paradebeispiel dafür wohl Aesop Rock. Auch auf seinem fünften Longplayer reimt sich der New Yorker durch wirre, lyrische Collagen, die den meisten Zuhörern wohl als ein Buch mit sieben Siegeln erscheinen werden, doch ist er dabei nicht nur flowtechnisch stets on point, sondern weiß vor allem durch seine großartige Delivery zu überzeugen; es macht einfach Spaß diesem Kerl dabei zuzuhören, wenn er in Tracks wie “None Shall Pass” oder “Coffee” die Silben gleich einer Nähmaschine an den Beat tackert und so die gesamte Aufmerksamkeit des Hörers auf die Raps zieht. Dem Album tut diese Tatsache übrigens nur gut, denn die Beats von Blockhead, El-P, Rob Sonic und Aesop Rock selbst könnten das Album alleine niemals tragen. Zu langweilig und uninspiriert wirkt der Großteil der Produktionen, nur rund ein Viertel davon kann sich mit den Raps des Def Junkies messen. Hightlights hierbei wären unter anderm der Titeltrack „None Shall Pass“ (für ein HipHop-Lied erfrischenderweise mit Four-to-the-Floor-Beat ausgestattet!), das dank fernöstlicher Flöten ein wenig mystisch-klingende “Fumes” oder der Oldschool-Stampfer “Getaway Car” (alle drei übrigens aus Blockheads Beatschmiede entsprungen). Bester Song des Albums ist und bleibt aber das ebenfalls von Blockhead produzierte “Coffee”: Aesop legt hier noch mal einen Zahn zu, Chorgesänge im Hintergrund versprühen erneut einen mystischen Hauch und die Drums sind einfach nur dreckiger Rock’n’Roll.

Fazit: von Abnutzungserscheinung scheint bei Aesop Rock auch 2007 noch keine Spur zu sein, aber was die Beatauswahl anbelangt, sollte der Gute vielleicht doch ein wenig wählerischer vorgehen. Klar, bei einem Rapper, der die Stimme selbst fast wie ein Instrument verwendet, hört man auch so gerne zu, aber dennoch wäre mit besseren Produktionen beim nächsten Mal vielleicht noch eine höhere Wertung drin.

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