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Actual Facts – Hold Tight

Wieder nur jemand, der uns mit Bumm-Tschak-Mucke und klassischen Sample-Spielereien bekehren möchte? Ja. Actual Facts hat auch sonst nichts Außergewöhnliches, womit er bei einer Plattenkritik Bonuspunkte sammeln könnte. Die Existenz dieser 6-Track-starken EP wird niemanden erfreuen und niemanden verärgern. Das ist schlüssig, doch in Zeiten von immer weniger vorhandener und motivierter Musikkäufer, ist solch eine Veröffentlichung sowieso absolut unnötig. “Hold Tight” ist nämlich weder Fisch noch Fleisch. Weder Bauer noch König. Es ist ein Kessel mit Brühe für die Nimmersatten.

Und dabei ist der erste Track (“All Day”) noch ziemlich vorzeigbar. Tiefe Pianoschläge und E-Bass aus dem Hintergrund dringen angenehm ins Ohr und lassen den Kopf nicken. Die Scheiß-Egal-Einstellung im Rap von Actual Facts tut das übrige. Der Rest verläuft sich aber irgendwo in einem Land der begrenzten Möglichkeiten, denn stinknormaler kann Musik aus New York dann auch nicht mehr werden. Von der handwerklichen Seite will mir “Addicted” nicht gefallen, hier hat man meiner Meinung nach beim Mixing der Instrumente etwas gepennt. In “Remember Me” und “Dirty Old man” wurde stark mit Vocal-Samples gearbeitet, beides ausnahmlos souveräne und vertretbare Lieder, denen es aber an nachhaltiger Substanz mangelt. Nett gedacht, nett gemacht.

Aus dem kleinen Nest Poughkeepsie im Bundesstaat New York kommt Actual Facts her. Auch wenn er schon seit Mitte der 90er aktiv ist, stellt die EP “Hold Tight” seine erstes Release dar. Das allein sagt viel aus, wie ich finde. Es ist positiv anzumerken, dass er seine Texte realitätsnah und persönlich hält, doch zu einem Aufstieg in die nächste Klasse bedarf es schon einer enormen Steigerung.

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