A.D.E. – An All Out Bash
Der Anfangsschwung seiner beiden Überklassiker “Just Somethin To Do” (1987) und “How Much Can You Take” (1989) scheint erstmal dahin zu sein: zu Beginn des neuen Jahrzehnts muss MC A.D.E. deutlich zurückstecken. Dabei ist das dritte Album des Rappers und Produzenten aus Miami/Florida für sich genommen so übel auch wieder nicht und hat unbestreitbar seine Momente. Neben den erwartbaren Miami Bass Tracks gibt es auf “An All Out Bash” auch ordentlich funkigen Street Rap und – leider – auch die ein oder andere übermäßig auf Radiokompatibilität getrimmte Einlage zu hören.
Was die Bass Tracks angeht ist der Mann als Quasi-Erfinder des Genres natürlich über jeden Zweifel erhaben. Hier sporten “I Came Back” und “My Bass In It” den typischen A.D.E. Style samt düsterdramatischen Sounds und Roboterstimme – großes Kino auf jeden Fall, praktisch auf einer Stufe mit früheren Gassenhauern wie “Da’ Train” oder “How Much Can You Take”. In eine ganze andere Richtung geht der Opener “Autobiography”, wo A.D.E. erzählt, wie er sich an der Seite seines Vaters (Billy Hines, Labelowner von 4-Sight Records) aus dem Ghetto nach oben gearbeitet hat. Auch “Take Heed” hat den Kofferraum voller Funk und kommt darüber hinaus mit sozial engagierten Lyrics – definitiv einer der besten Songs des Albums.
Neben den extrem poppigen “Motivate” und “An All Out Bash” zieht vor allem die Durchschnittsware in der zweiten Hälfte den Gesamtschnitt nach unten. Sowohl “Make It Funky” als auch “I Bring The Funk” und “Meeting Of The Minds” fehlt es an Drive und Spannung. Besser wäre es gewesen, A.D.E. hätte auf Altbewährtes gesetzt und einfach noch mal eines seiner Bassmonster von der Leine gelassen. Dass er dazu in der Lage ist, hat er oft genug bewiesen.
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