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811 & PH.D. – One Shot One Kill

Nein, 811 und Ph.D. gehören ganz bestimmt nicht zu Rappern, die nur alte Schubladen aufreißen, wild alles herauskramen was man von einem durchschnittlichen Gangsta-Album erwartet, um dem Hörer dann zum x-ten Mal ausgelutschte Phrasen ins Ohr zu sülzen. Stattdessen legt das Duo aus Fort Worth/Texas großen Wert auf Authentizität und Persönlichkeit – Eigenschaften, die gerade dieses Genre bekanntermaßen unbedingt braucht.

Über eher ruhigen, melancholischen Beats von Ernie G und Romeo Rondeau wird ein ums andere Mal unter Beweis gestellt, dass Street Rap auch ohne ausufernde Gewaltphantasien funktionieren kann. Songs wie “Can You Hear Me?”, “Thank God” und natürlich das über allem thronende “Peepin’ Tha Game” erzählen die Geschichten einer harschen Realität aus Überlebenskampf, Tod und Verzweiflung. Obwohl es mit den Flows hie und da noch hakt, kann “One Shot One Kill” doch durch seine bedingungslose Ehrlichkeit überzeugen, zu der dann auch mal etwas zornigere Nummern wie “Cyco-Path” oder “Buck ‘Em Down” gehören. Auch wenn der erste Höreindruck vortäuscht, dass hier an einem Stück nervtötend auf die Tränendrüse gedrückt wird, schaukeln die Brüder ihr Album seelenruhig und ungefährdet über die Runden.

Wirkliche Schwachpunkte sucht man vergeblich. Manchmal hätte den Produktionen etwas mehr Abwechslung sicher gut getan und auch die Reime würden auf einem Folgealbum wohl schnell an Reiz verlieren, doch strahlen diese 16 Tracks soviel Klasse aus, dass man sich solche Vermutungen für den Moment sparen kann. 811 & Ph.D. haben ein richtig großes Rapalbum geschaffen, dass ein Leben am Ende aller Illusionen schildet und gerade durch diese Offenheit bis zum heutigen Tage nichts von seiner Aussagekraft eingebüßt hat. Pflicht, besonders für Fans von 1 Gud Cide!

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