1st Battalion – Gutta Gutta
Der Hype um Chicago hat natürlich auch Auswirkungen auf das Umland der 10-Millionen-Metropole – ein besonderer Nutznießer der stark verbesserten Gesamtsituation ist Gary/Indiana. Nicht nur, dass man immer wieder von staatenübergreifenden Kollaborationen hört – auch die Zahl der in GI ansässigen Gruppen ist in den letzten Jahren deutlich nach oben geschnellt. Der gängige Sound: sehr gangsta, sehr street, sehr schmutzig. Und damit hätten wir auch schon eine absolut zutreffende Beschreibung der Musik auf “Gutta Gutta”, dem Debütalbum der unter dem Namen 1st Battalion auflaufenden Bolo, David Rough’in, T-Lo und Mothè.
Die schauen schon auf dem Cover aus wie schwere Jungs und so hören sie sich auch an – das Ding beinhaltet nichts anders als rigiden Gangsta Shit der kompromisslosesten Sorte. Los geht’s mit dem gut im Saft stehenden “Whut Whut”, einem äußerst pflichtbewussten Midwest-Represent-Banger der uns eine erste Kostprobe der markanten Stimmgewalt des Quartetts gibt, das sich im folgenden “Resume Of A Gangsta” selbst vor den Überraschungsgästen von der Dayton Family nicht verstecken muss und über Albumlänge schon mal Vergleiche mit den ebenfalls vertretenen Michigan-Spielern Top Authority (höre: “Whatever”) provoziert. Das nur von Starkstromgeräuschen begleitete “Shock Theorpy” zeigt uns was spartanische Kost ist, eher gefühlslastig geht’s dagegen in “Heartless” mit monotonen Fiedeln und verbitterten Versen über die Lifestyles der Straße zu. Auch die schnippischen “Hood Divas” werden mit einem amüsanten Song bedacht, bevor in dumpf dröhnenden Darbietungen wie “Steel Real”, “Gutta Gutta” und – vielsagend – “Music 2 Murder 2″ wieder pures Mordmaterial gekickt wird und man im musikalisch feinen “R.K.S.” auch mal ein kleines bißchen über sich hinauswächst.
Nach 15 Tracks ohne echten Ausfall kann ich im Brustton echter Überzeugung sagen: 1st Battalion sind weder die großen Wortdreher noch sonst irgendwie innovativ, doch um auch im Jahr 2002 noch ein glaubwürdiges Hardcore-Album zu droppen, muss man schon mehr als hundertprozentigen Einsatz bringen. Das wurde geschafft – der Scheiß ist heiß!
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