Stonesthrow Tour
Am Montag, 14. März 2005 lud das Bistro V8 in Karlsruhe-Durmersheim zum Tourstop der Stones Throw-Riege um Wildchild, Dj Romes, Oh No und Neuzugang Percee P ein. Dass man sich so etwas in seiner Nähe nicht entgehen lässt ist selbstverständlich und so stand ich dann auch gegen 22 Uhr in einem vielleicht zur Hälfte gefüllten Raum. Pünktlich um 23 Uhr kam ein sichtlich gutgelaunter Wildchild auf die Bühne, begrüßte erst einmal die leider nur teilweise vorhandene Menge und verkündete das Abendprogramm. Dann ging es auch schon los.
Den Anfang machte dann auch gleich Wildchild, der als Opener auf alle Fälle gute Arbeit leistete aber als Headliner zwecks fehlender Hits und leider mangelnder Unterstützung von Dj Romes bei Liedern wie “Wonderyears” und “Kiana” wohl fehl am Platze gewesen wäre. Das Publikum verstand er aber allemal anzuheizen und nach ein paar Liedern seines Albums kam dann mit “Whenimondamic” auch das 1. Highlight, welches zur allgemeinen Freude in der Menge stattfand. Zwischendurch gab es noch den einen oder anderen ganz netten Freestyle und dann war auch schon der nächste Act an der Reihe.
Nach den obligatorischen Aufrufen mal ein bisschen Lärm zu machen, nicht umsonst sei man ja 7 Stunden aus Belgien hergefahren, betrat Oh No gefolgt von Specialguest, Backgroundrapper und gutem Freund Roc C die Bühne. Beim Anblick des kleinen Grüppchens davor musste Oh No erst mal lachen, meinte dann aber das ihm ein paar Leute die Party machen lieber seien als 100 ‘Statisten’ und verbrachte erstaunlicherweise fast mehr Zeit seines Auftrittes in der ‘Menge’ als auf der Bühne.
Er ging dann auch gleich mit “I’m Here” in die Vollen und siehe da, der Mann machte nicht nur einen sympathischen Eindruck, er wusste auch am Mikrofon zu überzeugen. Zusammen mit Roc C, der einen würdigen Backgroundrapper abgab, machte er ordentlich Party und ging bei Tracks wie “Move” und “Stomp That” auch mal in die Menge. Nach weiteren Liedern wie “Break” und “The Ride”, bei denen sich meine anfänglichen Zweifel über die Live-Tauglichkeit seiner Beats rasch verflüchtigten, gab es ein kurzes Accapella von Roc C, welches bei den Leuten auch ganz gut ankam.
Die Frage welches Lied das Publikum noch hören wolle, brachte Oh No noch ein paar Sympathiepunkte mehr ein doch leider spielte er trotz meiner lauten Forderung kein “I Can’t Help Myself” da er dazu gerne zwei Frauen auf der Bühne haben wollte sich aber keine einfanden.
Dafür kam dann “Chosen One” und weil das Publikum davon so begeistert war brachte er als letztes Lied doch noch “I Can’t Help Myself” – die weibliche Begleitung kam dann als Sample von Dj Romes Plattenspielern. Zu Letztgenanntem ist noch zu sagen das er nach anfänglichen Startschwierigkeiten mit ein paar netten Scratcheinlagen doch noch recht gut in Schwung kam, nach Percee P noch eine knappe halbe Stunde auflegte und erst aufhörte als die Veranstalter abbauen wollten.
Aber vor dem Ende des Abends stand noch der Auftritt von Percee P an, welcher sich auch gleich mal groß ankündigen und feiern ließ bevor er seine Show begann.Selbige war dann im groben chronologisch aufgebaut, sprich er brachte die Highlights seiner 17jährigen Karriere angefangen bei “Let The Homicides Begin” aus dem Jahre 1988, über “Now They Wanna See Me” (1992) und “Knick Knack 2002″ bis hin zu Sachen seines aktuellen Albums.
Am Mikrofon konnte der immerhin 35jährige noch voll überzeugen. Seine Doubletimes kamen in atemberaubender Geschwindigkeit und trotzdem sehr deutlicher Aussprache daher, mal mit Beat aber auch oft als Acapella, das tat der Qualität aber keinerlei Abbruch; der Mann ist ja nicht umsonst als der Rhyme Inspector bekannt.
Zwischenzeitlich gab es als kleineres Highlight das Lieblingsaccapella von Oh No, wobei dieser es sich dann auch nicht nehmen ließ persönlich vor der Bühne für Stimmung zu sorgen. So etwas sieht man immer gerne. überhaupt waren die Jungs sehr Publikumsbezogen unterwegs. Andauernd sah’ man da einen Wildchild in der Menge rumschleichen, einen ziemlich angetrunkenen Roc C an der Bar stehen und mitrappen oder Oh No im Gespräch mit Jambesuchern. Aber mal zurück zu Percee P:
Nach den schon genannten Liedern brachte er das Jedi Mind Tricks-Feature “Walk With Me”, erzählte die Geschichte wie er zu Stones Throw kam und spielte darauf auch gleich mit Wildchild zusammen das Oben auch schon erwähnte “Knick Knack 2002″. Als letzter Song kam “Lung Collapsing Lyrics”, was auch noch mal richtig für Stimmung sorgte, und so gegen 0:10 Uhr war dann Schluss – mit den Auftritten zumindest.
Bis 1 Uhr ging es nämlich noch munter mit Smalltalk weiter und es war echt lustig anzuschauen wie Wildchild unermüdlich versuchte den Leuten Merchandising zu verkaufen. Davon gab’ es auch mehr als genug: Neben den aktuellen Alben von Oh No und Percee P gab’ es noch MixCD’s von Letzterem, Vinyls von Oh No, T-Shirts von Wildchild und, was ich jedem zu kaufen ans Herzen legen möchte, eine exklusiv auf dieser Tour erhältliche DVD mit dem kompletten “Secondary Protocoll”-Album als Liveversion und einer zusätzlichen DVD mit Videos seiner Singles, seiner Auftritte und allerlei Backstageerlebnissen.
Das war mein Bericht der Stones Throw-Tour 2005, Tourstopp Karlsruhe-Durmersheim. Abschließend kann ich sagen das sich die 9 € Eintritt auf alle Fälle gelohnt haben und die Stimmung trotz der nur 87 Besucher (immerhin noch besser als die 25 in Hamburg) sehr gut war.
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