Also ich kann mich nur dem Autor des folgenden Reviews (Amazon.de) anschließen:
"Dieser Film ist intensiver als jeder Kriegsfilm, denn es geht eher um psychologischen Krieg. Trevor Garfield ist ein engagierter Lehrer, der es schafft selbst den uninteressiertesten Schülern etwas beizubringen. Bis ihn ein Schüler auf dem Schulflur mit einem Nagel halb umbringt. Garfields Ideale sind tot - doch Lehrer ist er immer noch. Ein Jahr später. Jetzt unterrichtet Garfield in einer heruntergekommenen von Hispanic-Gangs regierten Slumgegend in L.A. Es ist heiß, die Sonne scheint grausam vom Himmel, und Garfield schafft es wieder Fuß in einer Klasse zu fassen, wenn da nicht Cesar und seine grausame Sprayergang wären. Diese verbergen ihre menschliche Schwäche hinter ihrer Macho-Fassade. Konsequent widersetzen sie sich Garfield, bestehlen ihn, beschimpfen ihn als Nigger. Jetzt passt am besten ein Spruch von Nietzsche:
Und wenn du zu lange in einen Abgrund blickst, blickt der Abgrund auch in dich hinein.
Getreu diesem Motto beginnt Garfield selbst Fehler zu machen, indem er sich die Methoden der Gang aneignet. Der Hass in ihm wird so groß, dass er selbst keinen Deut besser agiert als Cesar. Er betäubt Cesar und schneidet ihm den Finger ab. Dadurch erwächst der Hass auf beiden Seiten, bis die Schule und sogar das Privatleben zum Kriegsschauplatz werden. Cesars Gang zerstört Garfields Haus, seine frische Beziehung zu einer Lehrerkollegin. Garfield selbst verbirgt sich hinter dem Ideal des Lehrers (er muss wiederholt beteuern: "ICH BIN EIN LEHRER!"), will seinen Schülern, auch Cesar helfen. Doch das trifft inzwischen nicht mehr zu, er wird selbst zum Kriminellen. Hier zeigt sich die Ohnmacht des amerikanischen Bildungssytem. Leider zeigt der Film den Wandel Garfields vom Lehrer zum Gewalttäter, die Gründe dafür, nicht gut genug - deshalb nur 4 Sterne. Dafür zeigt er umso besser die Auswirkungen seines Handelns. Er verliert den Draht zu seinen halbwegs anständigen Schülern, er verliert seine Beziehung, er verliert sogar seinen Job. Das alles gipfelt in einem grandiosen Finale, einer puren Kritik an der Machogesellschaft: Macho ist die Kultivierung der Dummheit, das ist die Botschaft, die am Schluss herauskommt. Garfield findet noch ein letztes Mal, bevor er stirbt, zu seinen Wurzeln, zum wirklichen Lehrer, zurück, denn er hat alles verloren.
Die Bilder des Films untermalen zusammen mit der verstörenden Musik die Story perfekt: Kontrastreich, fast schon unwirklich, einfach nur menschenfeindlich präsentiert sich Los Angeles hier. Garfield, der letzte Lehrer dort mit Idealen, wird so weit getrieben, dass er sich in seinen Methoden Cesars Gang angleicht. Seine Ideale waren zu hoch gesteckt, je mehr Ideale desto mehr Feinde, das sagt der Film. Garfield war seinen eigenen Idealen nicht gewachsen. Der Konflikt zwischen den beiden Seiten beherrscht konsequent den Film. Alles ist Krieg. Beide Seiten werden mit der Zeit ohnmächtig vor Hass, vor angeblichen Idealen, die nur noch als Grund für den Kampf dienen, den Kampf um eben diese Ideale mit psychologischen Mitteln. Die Bürokratie der Schule ist völlig machtlos, es existiert gegen Ende nur noch der Kampf. Das macht den Film extrem spannend, von Anfang bis Ende.
Unbedingt ansehen!!!"
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