Glizzock Mane hat geschrieben:
@ ToBee
Stimmt.
Nach meiner Meinung ist der Kapitalismus die einzig gute und gerechte Staatsform.
Endlich wird man nicht mehr nach seinem sozialen Status, seiner Religion, Herkunft etc. bewertet, sondern nach den Werten, die ein freies Individuum für sich und die Gesellschaft produziert.
Wie siehst Du das?
Bin ja selber ein Kind des gemässigten Kapitalismus hier in Deutschland, von daher funktioniert mein Denken weitgehends auf dieser Ebene und würde mich wohl auch schlecht in einem anderen System von heut auf morgen zurechtfinden. Da der Kapitalismus ja vor allem das Individuum fördert nach oben zu streben, so wie es von der Natur auch gedacht war, finde ich den Grundgedanken eigentlich absolut passend. Gibt nur ein kleines Problem. Zitat Frank Lopez
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Don't underestimate the other guy's greed! wozu dann leider imo Karl Marx Thesen (quelle "Das Kapital") zum Kapitalismus das Endergebnis über kurz oder lang sein werden
hier ein kleiner Auszug von Tante Wiki:
Marx analysierte hier die Gesetzmäßigkeiten des Kapitalismus, die auf der grundlegenden Spaltung der Gesellschaft in Kapitaleigner und Lohnarbeiter beruhen.
Kapital entstehe, wenn die Zirkulation von Ware, die gegen Geld mit anderer Ware getauscht wird, sich verselbstständigt zu einem Einsatz von Geld zur Warenproduktion, um mit deren Verkauf wiederum mehr Geld (Mehr-wert) zu erzielen. Lebendige Arbeit, die eigentlich menschliche Selbstverwirklichung sein und gesellschaftlich nützliche Produkte herstellen soll, wird dann zur Ware, die es möglichst billig einzukaufen und auszubeuten gilt. Die Arbeiter erhalten also immer weniger Lohn, als der Kapitalist (im Durchschnitt) durch den Verkauf der Ware gewinnen kann (Profit). Dieses "Wertgesetz" ist der Kern des Klassengegensatzes von Kapital, das die Bourgeoisie einsetzt, und Arbeit, die das Proletariat leistet.
Klassenherrschaft ist demnach für Marx keine zufällige, sondern eine gesetzmäßige Folge von Ausbeutung. Diese ist aber kein böser Wille der Kapitalisten, sondern ein Zwang: Um auf dem vom Kapital beherrschten Markt konkurrieren zu können, müssen sie lebendige Arbeit, die den Mehrwert produziert, ausbeuten. Die Konkurrenz führe zu immer größerer Kapitalkonzentration (Monopol- und Kartellbildung) und damit zwangsläufig zu Absatzkrisen und Kriegen. Sie zwinge die Kapitaleigner dazu, die Arbeitskosten so gering wie möglich zu halten und den größtmöglichen Profit anzustreben, um diesen in technologische Neuerungen investieren zu können. Dies wiederum führe zu einer immer stärkeren Bewusstwerdung der Notwendigkeit eines Umsturzes. Die sozialistische Revolution ist also nach Marx in den kapitalistischen Strukturen selbst angelegt.
Damit erscheint die bürgerliche Gesellschaft nicht als moralisch zu verurteilende, sondern als nüchtern zu durchschauende Herrschaftsform, deren Strukturen die Gewalt von Menschen über Menschen zwangsläufig machen. Deren Analyse will die realen Ansatzpunkte zur Umwälzung der Gewaltverhältnisse erkennbar machen.
schwer nach dieser These mit dem Blick auf den gegenwärtigen wirtschaftlichen & sozialen Zustand hierzulande da noch was überwiegend Positives dem Kapitalismus abzuringen, denn irgendwie bewegt sich alles dahin wie Marx es beschrieben hat. Ich persönliche komme (noch) mit dem Kapitalismus wie er hier gelebt wird zurecht, ob ich mit dem Blick auf die nicht tollen Aussichten das meinen Nachkommen antun will, ist eine andere Frage. Wollen ja nicht, dass man wieder sowas wie einen Moses braucht, um das Volk aus der immer offensichtlicheren (Lohn-) Sklaverei zu führen
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