Siegburg: Häftling wurde offenbar von Mitgefangenen getötet
Nach Angaben der Behörde wurde der Häftling von seinen drei Zellengenossen in einer aus Bettlaken geknüpften Schlinge erhängt, nachdem er zuvor von ihnen stundenlang grausam gequält und sexuell missbraucht worden war.
Der Staatsanwaltschaft zufolge versuchten die Mitgefangenen dreimal vergeblich, den 20-Jährigen mit Kabeln zu erhängen. Allein diese drei Mordversuche zogen sich laut Staatsanwaltschaft über ein bis zwei Stunden hin. Die Strafverfolger werfen den drei mutmaßlichen Tätern unter anderem Tötung aus Mordlust und niedrigen Beweggründen vor.
Die Inhaftierten im Alter von 17, 19 und 20 Jahren sollen am Samstagmittag beschlossen haben, ihren Mithäftling umzubringen und die Tat als Selbstmord zu tarnen. Dazu zwangen sie den 20-Jährigen, zwei Abschiedsbriefe zu schreiben, die sie jedoch später vernichteten. Anschließend misshandelten sie das Opfer mit massiven Schlägen; der 20-Jährige musste demnach einen Teil seines eigenen Erbrochenen essen und aus dem Halter der Toilettenbürste eine Mischung aus Urin und Spucke trinken.
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Den Ermittlungen zufolge legten die Tatverdächtigen dem Mithäfling schließlich die Lakenschlinge um den Hals und zwangen den 20-Jährigen, sich in der Zelle vor der Toilettentür auf einen Eimer zu stellen. Als das Opfer bereits an der Tür hing, lösten sie laut Staatsanwaltschaft nach anderthalb Minuten den Strang und brachten den 20-Jährigen durch Schläge ins Gesicht wieder zum Bewusstsein. Der Häftling starb, als die mutmaßlichen Täter den grauenerregenden Vorgang wiederholten.
Laut Staatsanwaltschaft wurden die Taten vom Justizvollzugspersonal nicht erkannt. Einen Versuch des Opfers, durch einen Rufknopf auf seine verzweifelte Situation aufmerksam zu machen, vereitelten die Tatverdächtigen: Sie sagten den Vollzugsbeamten über die Gegenrufanlage, dass es sich um einen Fehlruf gehandelt habe. Als wegen des Lärms später zwei Beamte erschienen, gaben die mutmaßlichen Mörder an, die Geräusche seien durch das Verrücken von Möbeln entstanden.
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