Poststreik könnte noch verhindert werden
Konzern hat angeblich neues Angebot vorgelegt - Ver.di deutet Einlenken an
Hamburg - Noch läuft die Urabstimmung bei der Post über den ersten großen Streik seit 14 Jahren. Die ersten Ergebnisse zeigen nach Angaben der Gewerkschaft Ver.di eine "überwältigende Zustimmung" zu einem bundesweiten Ausstand ab dem 2. Mai. Und dennoch kommen erstmals seit Wochen Signale von Ver.di wie auch von der Post, dass ein Ausstand in letzter Minute doch noch abgewendet werden könnte.
Nach Informationen der WELT haben beide Seiten bei Geheimtreffen in der vergangenen Woche Möglichkeiten ausgelotet, wie eine Einigung im Streit um mehr Lohn und geringere Arbeitszeit aussehen könnte. Danach soll der Vorstand der Post dem Ver.di-Vorstand ein konkretes neues Angebot unterbreitet haben. Ver.di bestreitet dies. "Es hat definitiv kein neues Angebot gegeben. Wir haben auch nicht erneut miteinander gesprochen", sagte Andrea Kocsis, Vizechefin von Ver.di, der WELT. "Wir wollen nicht streiken um des Streikens Willen. Wenn die Post von dem Thema Arbeitszeitverkürzung Abstand nimmt, können wir wieder ins Gespräch kommen", sagte Kocsis weiter. Beide Seiten sollen versuchen, einen Dauerstreik doch noch abzuwenden.
Anders als Gewerkschafterin Kocsis, bestätigte die Post die Informationen der WELT. "Es hat Sondierungen auf verschiedenen Wegen zwischen beiden Seiten gegeben", sagte ein Post-Sprecher. Der Konzern wolle dadurch erreichen, dass die am 18. April abgebrochenen Gespräche fortgesetzt werden. Die Information, dass Postchef Frank Appel an diesen Gesprächen teilgenommen habe, kommentierte der Sprecher nicht.
Knackpunkt einer Einigung ist demnach das Thema Arbeitszeit. Die Post will erreichen, dass die Angestellten 30 Minuten in der Woche länger und damit dann 39 Stunden arbeiten. Für die Beamten hat der Postvorstand bereits zum Anfang April die Wochenarbeitszeit von 38,5 auf 41 Stunden erhöht. Hier ist Ver.di nicht zuständig, das Management kann dies ohne die Zustimmung der Arbeitnehmer durchsetzen.
Ver.di will jedoch erreichen, dass die Arbeitszeit in der Summe aus Postangestellten und Postbeamten unverändert bleibt. Sie will damit einen rein rechnerisch möglichen Abbau von Arbeitsplätzen verhindern. Das führt dazu, dass die Gewerkschaft für die Angestellten zehn zusätzliche freie Tage im Jahr verlangt - als Kompensation für die längere Wochenarbeitszeit bei den Beamten. Geschieht dies nicht, so würden nach Berechnungen von Ver.di 12 500 Stellen bei der Post wegfallen. Nach den Informationen hat die Post hier einen Kompromissvorschlag gemacht.
Weniger strittig scheint die Erhöhung der Löhne und Gehälter zu sein Ver.di hat hier sieben Prozent für zwölf Monate gefordert Die Post bietet insgesamt 5,5 Prozent in zwei Schritten und für 24 Monate an. In diesem Punkt soll der Postvorstand nachgebessert haben. Für Postchef Appel dürfte eine rasche Einigung nicht unwichtig sein: Am 6. Mai bestreitet er seine erste Hauptversammlung in Köln. Streikende Postangestellte vor der Köln-Arena dürften dafür keine angenehme Begleitmusik sein.
Am Mittwoch will die Gewerkschaft das Ergebnis der Urabstimmung vorlegen
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Will damit eine Diskussion über den derzeitigen
Poststreik anfechten,da es uns ja auch alle betrifft
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Knowbody hat geschrieben:
Aus Frust gleich mal eine größere cdbaby-Bestellung mit 39 CD's gemacht...