NACHWAHL IN DRESDEN
Endergebnis der Bundestagswahl verzögert sich um Wochen
Wegen des überraschenden Todes einer NPD-Kandidatin wird sich das amtliche Endergebnis der Bundestagswahl um einige Wochen verzögern. Im Dresdner Wahlkreis der Verstorbenen wurde die Abstimmung am 18. September abgesagt. Damit werden die Stimmen von 219.000 Wahlberechtigten vorerst fehlen.
Dresden - Die sächsische Landeswahlleitung teilte mit, die Wahl in dem betroffenen Wahlkreis 160 müsse nach dem Tod der NPD-Kandidatin Kerstin Lorenz abgesagt und neu angesetzt werden. Lorenz war nach Angaben ihrer Partei gestern im Alter von 43 Jahren gestorben, nachdem sie am Montag bei einer Wahlkampfveranstaltung einen Hirnschlag erlitten hatte und ins Koma gefallen war.
Wann die Wahl nachgeholt wird, steht noch nicht fest. "Wir wollen Zeitnähe, spätestens am ersten Oktober-Wochenende, vielleicht auch noch im September", sagte Sachsens Landeswahlleiterin Irene Schneider-Böttcher. "Das trifft in der Folge andere Entscheidungen wie die Wahl des Bundeskanzlers."
Womöglich steht der Sieger der Bundestagswahl bei einem knappen Resultat nach der Auszählung im übrigen Deutschland also erst später fest. Denn in dem Dresdner Bezirk sind rund 219.000 Menschen wahlberechtigt.
Bei der Bundestagswahl 2002 setzte sich die CDU-Politikerin Christa Reichardt mit 33,8 Prozent vor der SPD (31,3) Prozent im Wahlkreis 160 durch. Damals lag die Wahlbeteiligung dort bei 75,9 Prozent.
Die NPD müsse nun einen Nachfolger benennen, teilte die Landeswahlleitung mit. Zudem seien neue Wahlzettel nötig, auch die Briefwahl müsse neu anlaufen. Bereits abgegebene Briefwahl-Stimmen wurden für ungültig erklärt.
Dem Bundeswahlgesetz zufolge muss beim Tod eines Direktkandidaten spätestens sechs Wochen nach der eigentlichen Wahl eine Nachwahl stattfinden. Erst danach kann ein endgültiges Ergebnis veröffentlicht werden.
wär doch eine gute Möglichkeit um auf undemokratische Art und Weise die NPD auszuschließen
