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Was haltet ihr vom Kommunistischen Urgedanke?
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BeitragVerfasst: 10.12.2004, 15:51 
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Azazin hat geschrieben:
naja marx hat nur den grundstein gelegt für eine neue form der weltordnung....natürlich muß es verbessert und auf heute zeit/verhältnisse aktualisiert werden.... unser grundgesetz war am anfang auch nicht vollkommen....


Nur dass sich unser GG in seinen einbetonierten Grundrechten als standhaft erwiesen hat, während der Kommunismus in seinem Fundament total erschüttert wurde!
Da kann man nicht von kleinen Aktualisierungen sprechen: Er ist als realpolitisches Phänomen schlichtweg utopisch - genauso wie das Reich Gottes auf Erden, das in der Bergpredigt geschildert wird.
So wie bei letzterem kann man nur gewisse humane Inhalte für sich entnehmen und sie für sich - persönlich - als Maxime verwenden, um nach ihnen zu leben.

Noch was: Ich bin zwar kein Neoliberalist, bin aber auch nicht der Meinung, dass staatliche Interventionen in der Marktwirtschaft in dem Ausmaße wie sie hier als Idee geschildert wurden (siehe Thugly's), auch nur annähernd durchgesetzt werden könnte.


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BeitragVerfasst: 10.12.2004, 16:06 
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TamGui hat geschrieben:
Azazin hat geschrieben:
naja marx hat nur den grundstein gelegt für eine neue form der weltordnung....natürlich muß es verbessert und auf heute zeit/verhältnisse aktualisiert werden.... unser grundgesetz war am anfang auch nicht vollkommen....


Nur dass sich unser GG in seinen einbetonierten Grundrechten als standhaft erwiesen hat, während der Kommunismus in seinem Fundament total erschüttert wurde!
Da kann man nicht von kleinen Aktualisierungen sprechen: Er ist als realpolitisches Phänomen schlichtweg utopisch - genauso wie das Reich Gottes auf Erden, das in der Bergpredigt geschildert wird.
So wie bei letzterem kann man nur gewisse humane Inhalte für sich entnehmen und sie für sich - persönlich - als Maxime verwenden, um nach ihnen zu leben.


Wo wurde der Kommunismus in seinenm Fundament erschüttert?
wie erwähnt weder in der UDSSR noch in China wurde der kommunismus so ausgeübt wie er von marx, trozki oder lenin sein sollte... im gegenteil er wurde zu einer diktaktorischen staatsform degradiert siehe mao & stalin......
und das manche leute den staat und seine schwächen ausnutzen ist in der welt doch so oft passiert gerade in kapitalistischen ländern ist es doch zu einfach macht zu erkaufen.....

das reich gottes auf erden mit dem kommunismus zu vergleichen is aber sehr weit hergeholt..... in china funktioniert ja der kommunismus (leider auch nur unter einer diktaktur)....
der vergleich mit "utopie" ist zudem einfach lächerlich...

und wie man in den vielen sätzen die ich schon geschrieben und zitiert habe erkennen können das der kapitalismus auf lange sicht gesehen keine chance hat (siehe die weltwirtschaftskrise (1929) diese sollte als grund genug sein)

außerdem ist der Kommunismus keine direkte staatsform.... nach heutigen maßstäben sollte der kommunismus als basisdemokratie funktionieren.

Man versucht auch, weitere Fehler des vergangenen kommunistischen Versuchs zu analysieren. So die fehlende Vergesellschaftung (nicht nur Verstaatlichung) der Produktionsmittel, die Tatsache, dass die Entwicklung der Produktivkräfte bei weitem noch nicht ausreichte, um über den Kapitalismus hinauszugehen, und dass man ausgerechnet im rückständigen Russland mit diesem Versuch begann, statt in den fortgeschrittensten Ländern, wie Marx es gefordert hatte.

Eine zukünftige basisdemokratische Gesellschaft wird natürlich mit dem vorherrschenden Bild vom Kommunismus (UDSSR) kaum noch etwas gemein haben. Und angesichts der Diskreditierung, den dieser Begriff in den letzten hundert Jahren erfuhr, wäre es vielleicht richtiger, ihn für diese zukünftige Gesellschaft nicht mehr zu verwenden, sondern den auch von Marx geprägten Begriff der klassenlosen Gesellschaft.

DeadManWalkin hat geschrieben:
was wäre wenn die USA kommunistisch wäre, was denkt ihr? :)


und genau da is der knackpunkt ich bin der meinung er könnte funktionieren....

_________________
Man verdirbt einen Menschen am sichersten, wenn man ihn anleitet, den Gleichdenkenden höher zu achten, als den Andersdenkenden.
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Einsamkeit ist der Weg, auf dem das Schicksal den Menschen zu sich selber führen will.

Hermann Hesse

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Laotse


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BeitragVerfasst: 10.12.2004, 19:45 
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damn... gerade als ich offgehen wollte, lese ich so eine Antwort....

Azazin hat geschrieben:
Wo wurde der Kommunismus in seinenm Fundament erschüttert?
wie erwähnt weder in der UDSSR noch in China wurde der kommunismus so ausgeübt wie er von marx, trozki oder lenin sein sollte... im gegenteil er wurde zu einer diktaktorischen staatsform degradiert siehe mao & stalin......
und das manche leute den staat und seine schwächen ausnutzen ist in der welt doch so oft passiert gerade in kapitalistischen ländern ist es doch zu einfach macht zu erkaufen.....


Wie ich in meinem ersten Post geschrieben habe: Es ist ignorant den Kommunismus von der UDSSR Diktatur als total ekstatisch zu sehen - dem ist nicht so! Der Vorsatz der Oktoberrevolution war nicht eine Diktatur mit Arbeitslagern etc. zu begründen - nein! Sie hatte den Vorsatz den Kommunismus auf realpolitischer Ebene durchzusetzen. Nur kam es nicht zu der systematischen und problemlosen Durchführung wie sie 70 Jahre zuvor von Marx erdacht wurde - es kam nie zur Diktatur des Proletariats sondern zu einer Diktatur gegen das Proletariat.
Es ist müßig und schlichtweg naiv zu sagen, dass der Kommunismus noch nie umgesetzt existierte und ihn damit von all den Diktaturen loszulösen - der Kommunismus wurde nie Realität, eben weil er nicht durchsetzbar ist! Aber dazu unten mehr...

Zitat:
das reich gottes auf erden mit dem kommunismus zu vergleichen is aber sehr weit hergeholt..... in china funktioniert ja der kommunismus (leider auch nur unter einer diktaktur)....
der vergleich mit "utopie" ist zudem einfach lächerlich...


In seinem utopischen Charakter kann man den Kommunismus mit dem Reich Gottes auf Erden sehr gut vergleichen - und dies auf einem sehr großen Nenner.

Welchen Vergleich mit Utopie? Das war kein Vergleich zu Thomas Morus Utopia - der Kommunismus IST eine Utopie: Da vergleiche ich nichts, ich lasse ihm lediglich das Attribut zukommen und das dem so ist, (konkreter: ,dass er als politische Utopie gelten kann) zeigen die dutzenden gescheiterten Versuche, ihn zu etablieren!

Zitat:
in china funktioniert ja der kommunismus (leider auch nur unter einer diktaktur)...


Was für ein feiner Widerspruch. Eine Diktatur kann niemals kommunistisch sein (im Sinne des Erfinders). Hier fällt nur die Bourgeoisie mit dem Machtapparat zusammen. – sobald es Klassen gibt, konkreter „Herr und Knecht“, wird die Anwendung des Begriffs „Kommunismus“ zu einer Farce. Was in China vorherrscht ist eine grausame Diktatur, es gibt keine Meinungsfreiheit, Menschenrechtsverletzungen en masse, ein Großteil der Bevölkerung ist unglaublich arm etc.

Und ich bin mir ziemlich sicher: Mit der Aufnahme Chinas in den Welthandel wie sie jetzt von statten geht, bezweifele ich sehr stark, dass die Regierungsform in der Art und Weise noch lange existieren wird.

Zitat:
und wie man in den vielen sätzen die ich schon geschrieben und zitiert habe erkennen können das der kapitalismus auf lange sicht gesehen keine chance hat (siehe die weltwirtschaftskrise (1929) diese sollte als grund genug sein)


Natürlich kann der Kapitalismus unter bestimmten Konstellationen zusammenbrechen – aber nie unbegründet und einfach so.
Als wäre die WWK ein notwendiges Ereignis gewesen, zu dem es kommen musste, egal wie sich der Markt entwickelt. Das ist reiner Quatsch! Es geht auf Fehler zurück – Fehleinschätzungen: Überinvestitionen, Überproduktionen etc.
Ich bin kein Ökonom und kann nicht eine kohärente und vollwertige Analyse des Kapitalismus liefern, aber dass der Kapitalismus nicht scheitert, nur weil er Kapitalismus ist, kann ich schon sagen.

Zitat:
außerdem ist der Kommunismus keine direkte staatsform.... nach heutigen maßstäben sollte der kommunismus als basisdemokratie funktionieren.


Reine Leerformeln – Basisdemokratie? Was ist der Kommunismus sonst, wenn keine Staatsform? Eine klassenlose Gesellschaft – in der es für alle Produktionsgüter gibt – in der jeder für sich wirtschaftet und damit der Entfremdung des Kapitals entgegenwirkt. Es stimmt, dass Marx und die restlichen Kommunisten zu seiner Zeit dies als die wahre Demokratie bezeichneten – nur was ist „Demokratie“, wenn keine Staatsform?


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BeitragVerfasst: 10.12.2004, 22:00 
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TamGui hat geschrieben:
Wie ich in meinem ersten Post geschrieben habe: Es ist ignorant den Kommunismus von der UDSSR Diktatur als total ekstatisch zu sehen - dem ist nicht so! Der Vorsatz der Oktoberrevolution war nicht eine Diktatur mit Arbeitslagern etc. zu begründen - nein! Sie hatte den Vorsatz den Kommunismus auf realpolitischer Ebene durchzusetzen. Nur kam es nicht zu der systematischen und problemlosen Durchführung wie sie 70 Jahre zuvor von Marx erdacht wurde - es kam nie zur Diktatur des Proletariats sondern zu einer Diktatur gegen das Proletariat.
Es ist müßig und schlichtweg naiv zu sagen, dass der Kommunismus noch nie umgesetzt existierte und ihn damit von all den Diktaturen loszulösen - der Kommunismus wurde nie Realität, eben weil er nicht durchsetzbar ist! Aber dazu unten mehr...


marx forderte eine revolution in den wirtschaftlich starken ländern der westlichen welt (west europa, usa) da diese revolution aber in dem rückständigen russland zustande kam war der zerfall vorprogramiert....
kommunismus mit diktaktur zu verbinden is typisch westliches denken weil man dank china und der alten udssr immer davon ausgeht das der kommunismus immer in verbindung mit einer diktaktur steht..... daher sind deine angaben einfach falsch ihn nicht von der diktaktur loszulösen... (wie beschrieben hier geht es um den eigentlichen kommunismus nicht um stalinismus oder maoismus)....

TamGui hat geschrieben:
In seinem utopischen Charakter kann man den Kommunismus mit dem Reich Gottes auf Erden sehr gut vergleichen - und dies auf einem sehr großen Nenner.
die grundidee ist einfach nur das jeder mensch gleich ist und das jeder das gleiche recht hat und keiner mehr haben solle als der andere genauso wie das keiner weniger haben solle als der andere....


TamGui hat geschrieben:
Welchen Vergleich mit Utopie? Das war kein Vergleich zu Thomas Morus Utopia - der Kommunismus IST eine Utopie: Da vergleiche ich nichts, ich lasse ihm lediglich das Attribut zukommen und das dem so ist, (konkreter: ,dass er als politische Utopie gelten kann) zeigen die dutzenden gescheiterten Versuche, ihn zu etablieren!


du gehst also davon aus das kommunismus eine utopie ist also praktisch ein wunschtraum? (das wort utopie kann man hier auch in einem anderen kontext verwenden)
Sozialistische und kommunistische Utopien behandeln bevorzugt die gerechte Verteilung von Gütern, oft bei gleichzeitiger Abschaffung des Geldes ("jedem nach seinen Bedürfnissen").
Demokratie & monarchie wurden alle viel länger versucht aufzubauen und sind früher auch öfters gescheitert der kommunismus hatte bis jetzt noch keine richtige gelegenheit sich zu etablieren (ich verweise nochmals darauf das der kommunismus in einem fortgeschrittenen industrieland etabliert werden sollte und in keinen rückständigen ländern wie es russland war so beschrieb es marx)


TamGui hat geschrieben:
Was für ein feiner Widerspruch. Eine Diktatur kann niemals kommunistisch sein (im Sinne des Erfinders). Hier fällt nur die Bourgeoisie mit dem Machtapparat zusammen. – sobald es Klassen gibt, konkreter „Herr und Knecht“, wird die Anwendung des Begriffs „Kommunismus“ zu einer Farce. Was in China vorherrscht ist eine grausame Diktatur, es gibt keine Meinungsfreiheit, Menschenrechtsverletzungen en masse, ein Großteil der Bevölkerung ist unglaublich arm etc.

Was soll ich jetzt davon halten? auf der einen seite schreibst du (weiter oben) das man den kommunismus nicht von einer Diktatur loslösen soll schreibst aber hier genau das gegenteil natürlich is das in china kein kommunismus es is eine reine diktaktur die den namen kommunismus inne hat und dank solcher länder wird der kommunismus auch so oft verachtet.....obwohl er mit der eigentlichen sache nix zu tun hat....


TamGui hat geschrieben:
Und ich bin mir ziemlich sicher: Mit der Aufnahme Chinas in den Welthandel wie sie jetzt von statten geht, bezweifele ich sehr stark, dass die Regierungsform in der Art und Weise noch lange existieren wird.

komisch was du schreibst is nur eine behauptung die keiner tatsache entspricht... mir fällt dazu mal ein artikel ein den ich gelesen haben nannte sich: ändert china den welthandel oder der welthandel China?
solltest du dir eventuel mal durchlesen müßte noch im internet zu finden sein....

TamGui hat geschrieben:
Natürlich kann der Kapitalismus unter bestimmten Konstellationen zusammenbrechen – aber nie unbegründet und einfach so.
Als wäre die WWK ein notwendiges Ereignis gewesen, zu dem es kommen musste, egal wie sich der Markt entwickelt. Das ist reiner Quatsch! Es geht auf Fehler zurück – Fehleinschätzungen: Überinvestitionen, Überproduktionen etc.
Ich bin kein Ökonom und kann nicht eine kohärente und vollwertige Analyse des Kapitalismus liefern, aber dass der Kapitalismus nicht scheitert, nur weil er Kapitalismus ist, kann ich schon sagen.


hier verweise ich wieder auf einen text:
Krise oder Zusammenbruch?
Abweichend von der allgemein verbreiteten Ansicht, dass der Kapitalismus ein sich fortwährend positiv entwickelndes, nur durch temporäre Wirtschaftskrisen beeinträchtigtes und an sich stabiles System sei, gehen Systemkritiker und auch namhafte Wirtschaftswissenschaftler davon aus, das dies nicht der Fall sei. Statt eine ewige Fortentwicklung anzunehmen, sehen sie den Kapitalismus selbst nur als temporär stabile Episode an, sogar als ein Schneeballsystem, dessen Zusammenbruch praktisch unvermeidlich sei. Empirisch untermauert sehen sie diese Ansicht z.B. durch Analyse der bestehenden Systeme vor der Französischen Revolution von 1789 und der mit dem Jahr 1929 einsetzenden Weltwirtschaftskrise. Auch der Zusammenbruch antiker Hochkulturen wird mit dem kapitalistischen System in Verbindung gebracht.

Insbesondere, wenn Kapitaleigner über den so genannten Unternehmerlohn hinaus Gewinne erwirtschaften, kommt es zu einer zunehmenden Ungleichverteilung des Kapitals. Es sammelt sich bei den Eigentümern der Firmen und ihren Kreditgebern, die von den wachsenden Gewinnen oder Zinsen einen immer kleiner werdenden Anteil für ihren Konsum ausgeben, sondern immer mehr sparen und investieren. Bei sinkendem Wachstum werden Investitionen zurückgehalten. Viele getätigte Investitionen in Produktionsanlagen werfen dann nicht mehr die erwartete Rendite ab, und für das bereits durch Verschuldung entstandene Geld gibt es kaum noch Möglichkeiten, es entsprechend der Renditeerwartungen anzulegen. Wenn der Zins sich der Nullgrenze nähert kann es sein, dass nicht mehr genügend Geld für den Kauf der produzierten Waren und Dienstleistungen bei denen verfügbar ist, die kein über das Existenzminimum hinausgehendes Vermögen besitzen.

Die große Effizienz und das große Wachstum, welches der Kapitalismus in der Aufbauzeit hervorbringt, kann insbesondere bei mangelndem Wettbewerb zur Anhäufung von Geld auf der einen Seite und parallel aufgenommenen Schulden auf der anderen Seite führen.

Wenn die Wachstumspotentiale in einer entwickelten Volkswirtschaft kleiner werden, kann es aufgrund der Zinslasten zu einer implosionsartigen Konzentration des Vermögens kommen, was zunächst zu Deflation sowie zu anschließender Hyperinflation oder Staatsbankrott führen kann.

In der Folge des Zusammenbruchs des Staats- und Wirtschaftsystems kann es zu Krieg oder Revolution kommen, woraus nach dem Zusammenbruch des Gesellschaftssystems eine weitere kapitalistische Episode hervorgehen kann.

Von Manchen wird in einer Demokratie ein Ausweg für möglich gehalten, der leider noch nie beschritten wurde: Der friedliche Übergang zu einer Kreislauf-Marktwirtschaft durch eine konsequente Vermögenssteuer. Dadurch könnten zugleich die leistungsfeindlichen, einkommensabhängigen Steuern oder Abgaben gesenkt werden und so die Wirtschaft wieder positive Impulse erhalten


TamGui hat geschrieben:
Reine Leerformeln – Basisdemokratie? Was ist der Kommunismus sonst, wenn keine Staatsform? Eine klassenlose Gesellschaft – in der es für alle Produktionsgüter gibt – in der jeder für sich wirtschaftet und damit der Entfremdung des Kapitals entgegenwirkt. Es stimmt, dass Marx und die restlichen Kommunisten zu seiner Zeit dies als die wahre Demokratie bezeichneten – nur was ist „Demokratie“, wenn keine Staatsform?

utopie? :rolleyes:


was ich jetzt herausgelesen habe ist mehrmals das der kommunismus ein wunschgedanke ist... das er nicht verwirklicht werden kann.... aber du nennst selber keine richtigen gründe warum er nie funktionieren würde....
vor hunderten jahren gabs nur die monarchie denkst du jemand dachte auch nur ansatzweise das sowas wie demokratie funktionieren kann?..... heute ist es genau das gleiche... kann der kommunismus funktionieren.... oder kann der kapitalismus ewig bestehen? wie schon oft zitiert ist der kapitalismus in seiner heutigen form nicht ewig tragfähig alles andere zu glauben ist naiv und ein wunschgedanke....

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BeitragVerfasst: 11.12.2004, 08:39 
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Azazin hat geschrieben:
marx forderte eine revolution in den wirtschaftlich starken ländern der westlichen welt (west europa, usa) da diese revolution aber in dem rückständigen russland zustande kam war der zerfall vorprogramiert....
kommunismus mit diktaktur zu verbinden is typisch westliches denken weil man dank china und der alten udssr immer davon ausgeht das der kommunismus immer in verbindung mit einer diktaktur steht..... daher sind deine angaben einfach falsch ihn nicht von der diktaktur loszulösen... (wie beschrieben hier geht es um den eigentlichen kommunismus nicht um stalinismus oder maoismus)....


Es stimmt, dass Russland nicht auf dem gleichen Level war wie andere westliche Länder – trotzdem wollen wir mal nicht so tun, als wäre das Gefälle das Ausschlagebene gewesen: Auch Russland war stark industrialisiert und eine Industrienation, wenn auch nicht in allen geographischen teilen. Nach Marx wäre der Kommunismus vermutlich weiter gekommen, aber es scheitert im Grundkonzept. (siehe meinen zweiten Post)

Das theoretische Gebilde „Kommunismus“ würde ich nie mit einer Diktatur über einen Haufen werden – leider ist die realpolitische Lage immer eine andere gewesen: Der Versuch ihn aufzubauen, kulminierte immer in den grausamsten Diktaturen. Aber dazu unten mehr.

Zitat:
die grundidee ist einfach nur das jeder mensch gleich ist und das jeder das gleiche recht hat und keiner mehr haben solle als der andere genauso wie das keiner weniger haben solle als der andere....


Was sagst du mir das? Ich habe die kommunistsichen Schriften selber gelesen und war noch vor einem Jahr besessen von der Idee.

Zitat:
du gehst also davon aus das kommunismus eine utopie ist also praktisch ein wunschtraum? (das wort utopie kann man hier auch in einem anderen kontext verwenden)
Sozialistische und kommunistische Utopien behandeln bevorzugt die gerechte Verteilung von Gütern, oft bei gleichzeitiger Abschaffung des Geldes ("jedem nach seinen Bedürfnissen").
Demokratie & monarchie wurden alle viel länger versucht aufzubauen und sind früher auch öfters gescheitert der kommunismus hatte bis jetzt noch keine richtige gelegenheit sich zu etablieren (ich verweise nochmals darauf das der kommunismus in einem fortgeschrittenen industrieland etabliert werden sollte und in keinen rückständigen ländern wie es russland war so beschrieb es marx)


Ja – wobei Wunschtraum hier nicht einmal negativ besetzt sein muss.

Mich würde mal interessieren in welchem Kontext man „Utopie“ noch verwenden kann – egal.

Demokratien, Republiken, Monarchien etc. scheiterten 1. nie in dem Ausmaß und mit solch fatalen Folgen 2. nie in ihrem Fundament.
Der Kommunismus lässt dem Menschen soviel Subjektivität wie einem Stein. Der Kommunismus ist nicht in der Lage Rückschläge abzufedern, wie es in einer Demokratie der Fall ist – die Versuche enden, nicht zuletzt weil nun mal kein Mensch Altruist durch und durch ist, in statischen Dogmatisierungen, die letztendlich den Menschen in ein Ding verwandeln und in Repressionen ihren Höhepunkt finden. Im Kommunismus fehlt die demokratische Durchlüftung, fehlt die Flexibilität – er lässt die conditio humana total beiseite.
Vermutlich hat dies Marx aber bedacht, war aber so zynisch es wider besserem Wissen weiter zu machen – denk nur mal daran wie oberflächlich (wenn man böswillig sein sollte: naiv), seine Beschreibung zur Hinführungen ausfallen.

Zitat:
Was soll ich jetzt davon halten? auf der einen seite schreibst du (weiter oben) das man den kommunismus nicht von einer Diktatur loslösen soll schreibst aber hier genau das gegenteil natürlich is das in china kein kommunismus es is eine reine diktaktur die den namen kommunismus inne hat und dank solcher länder wird der kommunismus auch so oft verachtet.....obwohl er mit der eigentlichen sache nix zu tun hat....


Immer schön genau lesen: Es ist dumm, wenn man die Revolution bis zur Errichtung von Diktatur (also die gesamte Genese), losgelöst vom Kommunismus sieht – es ist aber ebenso dumm, zu sagen, dass das Endergebnis „Kommunismus“ ist. Wie ich sagte: Kommunismus existierte nie, da er nicht existieren kann.
Um es dir noch einmal deutlich zu machen: Es gab auf den Kommunismus als Endziel gerichtete Revolutionen (deswegen nie die absolute Loslösung und Befreiung des Kommunismus von allen Schandtaten), aber nie kommunistische Ergebnisse (deswegen war dein Satz [„…in china funktioniert ja der kommunismus (leider auch nur unter einer diktaktur)...…“] ein Paradox par excellence).

Zitat:
komisch was du schreibst is nur eine behauptung die keiner tatsache entspricht... mir fällt dazu mal ein artikel ein den ich gelesen haben nannte sich: ändert china den welthandel oder der welthandel China?
solltest du dir eventuel mal durchlesen müßte noch im internet zu finden sein....


Die keiner Tatsache entspricht? Ich würde dir mal empfehlen, die kulturelle Entwicklung der letzten Jährchen in China anzugucken.
Den Titel kenne ich; war der zufällig im Spiegel? Kein Plan.
Aber die Antwort auf die Frage dürfte tendenziell ziemlich klar sein: Sowohl als auch! China wird den Welthandel mit seinem schier unendlichen Absatzmarkt positiv anspornen und gleichzeitig wird China kulturell vom Westlichen assimiliert – diese Entwicklung ist empirisch nicht zu leugnen.
Und da die Freiheit das Größte ist, was dem Menschen widerfahren kann und er automatisch zu dieser strebt, sie immer wieder als Triebfeder in der Geschichte in Erscheinung tritt, bin ich mir, wie zuvor geschrieben, sicher, dass das repressive System durch die Anknüpfung an die und durch die Zusammenarbeit mit den westlichen freiheitlichen Demokratien entweder zum Fall kommt, aber, was mir wahrscheinlicher erscheint, langsam aufgeweicht werden wird..

Zitat:
hier verweise ich wieder auf einen text:


Ich habe ihn zuvor gelesen: Ziemlich auf die Angst getrimmter Artikel, wenn ich so an die geschilderten Folgen denke.
Erst einmal geht er von Zahlreichen Koinzidenzen aus, die passieren müssen (wollen wir mal gemeinsam die „wenn“s und „kann“s zählen?) – außerdem ist der Kapitalismus ein System der Abfederung, sodass Erlebnisse wie die WWK nun einmal die Ausnahme bleiben.
Absurd wird dein annonymer Text, wenn ich anfange die Länge der Existenz des Kapitalismus in den westlichen Ländern zu betrachten und sie mit den Zusammenbrüchen in Kontrast stelle. Tut mir leid, aber „empirisch untermauert“ (wie der Text so schon ausdrückt) sehe ich durch die WWK den Fall des Kapitalismus als Notwendigkeit keineswegs. Wie ich sagte: Der Kapitalismus kann scheitern: aber nur wegen einer Anhäufung von individuellen Fehlern – nicht weil der Kapitalismus, plump gesagt, Kapitalismus ist.


Zitat:
was ich jetzt herausgelesen habe ist mehrmals das der kommunismus ein wunschgedanke ist... das er nicht verwirklicht werden kann.... aber du nennst selber keine richtigen gründe warum er nie funktionieren würde....
vor hunderten jahren gabs nur die monarchie denkst du jemand dachte auch nur ansatzweise das sowas wie demokratie funktionieren kann?..... heute ist es genau das gleiche... kann der kommunismus funktionieren.... oder kann der kapitalismus ewig bestehen? wie schon oft zitiert ist der kapitalismus in seiner heutigen form nicht ewig tragfähig alles andere zu glauben ist naiv und ein wunschgedanke....


Ganz langsam: Du bist dir bewusst, dass vor diesen Monarchien auch schon Demokratien existierten? Stichwort: Attische Demokratie. Oder Republiken, wenn ich an Rom denke!
In der 1000jährigen Herrschaft des Mittelalters wurde die Idee an die Demokratie lediglich ausgelöscht – sie war zu keinem Zeitpunkt eine realutopische Staatsform – sie hatte ja bereits eine Verwirklichung durchlebt und hatte ja funktioniert. Es war nie so, als hätten nur Monarchien existiert und plötzlich wurde die Demokratie erfunden – als hätten Montesquieu etc. nicht das ganze nur wieder aufgegriffen. (was bezeichnet Renaissence sonst?)

Habe ich jemals geschrieben, dass Kapitalismus DIE ewige Lösung ist? Wenn ja, wo? Was ich aber sage ist: Der Kommunismus bietet keine realistische Alternative zum Kapitalismus.
Ich teile deine Ansicht, zu sagen, dass der Kapitalismus in dieser Form nicht ewig existieren wird – in Bezug auf die Historie bin ich, wenn du so willst, metaphorischer Dialektiker; du kannst also nicht von mir denken, dass ich an eine von nun an statische Entwicklung (eigentlich paradox) glaube. Sie wird immer dynamischer und evolutiver Natur sein. Natürlich werden die Systeme in der Zukunft überwunden (ob positiv oder negativ – das sei dahingestellt) werden – und auch diese und dann diese. Nur den Kommunismus sehe ich auf keinen Fall sich verwirklichen und zum Glück (!) sieht es auch nicht so aus, als würde es in nächster Zeit wieder einen zum Scheitern verurteilten Versuch geben!

PS: Nicht, dass ich dich nicht verstehen würde; wie oben erwähnt: vor einem Jahr hätte ich dir komplett zugestimmt.


Zuletzt geändert von TamGui am 11.12.2004, 12:07, insgesamt 1-mal geändert.

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BeitragVerfasst: 11.12.2004, 12:04 
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Noch ein kleines apercus ;)

Um den Komminismus richtig zu verstehen, muss man bis zu Hegel zurückgehen. Sonst interpretiert man die Intention Marxens falsch! Die Dialetik Hegel's, die vom Geist ausging (im Gegensatz zu Marxens "Dialektischen Materialismus"), war ein Versuch alles in ein Schemata zu pressen: Es spielt kein Rolle, ob es die kleinsten Dinge betrifft (siehe den von Hegel in der "Phänomenologie des Geistes" beschriebenen Hund, der zum Fressnapf läuft) oder der gesamte Geschichtsverlauf - alles läuft in dialektischen Schritten ab, die auf das Positive sprich zum Schluss auf der Erfüllung des Weltgeistes zielt.
Marx hat diese Dialektik im Fundament 1 zu 1 übernommen. Nur dass er nicht als Ziel die Erfüllung des Weltgeistes sah, sondern die klassenlose Gesellschaft. Sie war weder Notwendigkeit noch Möglichkeit - sie war in der Dialektik inbegriffen! Er, der im Rohkapitalismus lebte, sah es als Unabwendbarkeit an - alle würden in der klassenlosen Gesellschaft, in der die Lebensverhältnisse ausgewogen und gleich sind, dem gleichen Strom folgen, da die Dialektik die bei Marx von der Materie bzw. den ökonomischen Verhältnissen ausgeht, aus jedem das gleiche denkende Subjekt macht, wobei hier ja schon besser Objekt passt. Keine Klassenkämpfe mehr - in allem reine Einheit und Gleichheit.
Das Problem ist nur, dass sich die Dialektik (sei sie vom Weltgeist oder von den ökonomischen Verhältnissen getragen) empirisch und auch philosophisch (siehe Kierkegaard und den gesamten Existentialismus) als schlichtweg falsch erwiesen hat. Es gibt ihn nicht: es gibt nicht eine solche versimplifizierte Geschichte (deswegen meinte ich im oberen Post "metaphorischer Dialektiker"). Selbst Marx würde, wenn er seinen eigenen Konzepten treu bleiben würde, heutzutage seine Idee des Kommunismus als im Fundament erschüttert ansehen - eben weil es keine Dialektik und damit auch nicht seine Unabwendbarkeit gibt und es schon gar nicht eine nicht (!) diktatorische klassenlose Gesellschaft geben kann - der Mensch ist nicht von seinen ökonomischen Verhältnissen her definierbar.

Und wir können meinetwegen sinnlos abstrahieren, wir könnten das Stadium der klassenlosen Gesellschaft erreichen: Für Marx würde die Dialektik hier aufgehört haben. Die Menschen sind ab jetzt altruistische Roboter: Was für eine Illusion! Es muss notwendig in Repressionen und Totalitarismus kulminieren, denn die Gesamtheit als Gesamtheit und nicht als Anzahl von Ego-zentrikern zu sehen, ist die Illusion schlechthin.

Und das Scheitern der Dialektik geht mit dem Menschenbild einher: Der Mensch ist ein autonomes Individuum, kein Instrument der Dialektik.
Und da kannst du mit ökonomischen Spielereien kommen und sagen, "ja, aber der Kommunismus hätte (vielleicht) funktioniert, wäre er von globalisierteren Ländern ausgegangen" - das ist die Abstraktion schlechthin; es ist nichts anderes als ein theoretisches Spielchen, das am Prüfstein der Realität scheitern wird.
Bei jeder staatlichen oder ökonomischen Theorie muss man vom Menschenbild ausgehen, um sie zu beurteilen, denn nichts ist elementarer!


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Zuletzt geändert von Azazin am 11.12.2004, 19:45, insgesamt 1-mal geändert.

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da ich sehe das die diskussion zu nix führt fasse ich mich kurz..


TamGui hat geschrieben:
Demokratien, Republiken, Monarchien etc. scheiterten 1. nie in dem Ausmaß und mit solch fatalen Folgen

komisch da kenne ich wohl eine andere geschichte als du.... nehmen wir als beispiel nur mal die weimarer republik.... die folgen danach sind ja wohl jedem bekannt...


TamGui hat geschrieben:
Kommunismus existierte nie, da er nicht existieren kann.

beruht auf welcher tatsache?


TamGui hat geschrieben:
Die keiner Tatsache entspricht? Ich würde dir mal empfehlen, die kulturelle Entwicklung der letzten Jährchen in China anzugucken.
Den Titel kenne ich; war der zufällig im Spiegel? Kein Plan.
Aber die Antwort auf die Frage dürfte tendenziell ziemlich klar sein


klar die lassen kapitalisten in ihr land und freuen sich das sich ihr land immer mehr dem westen anpasst?

ich sehe das etwas anders als du und stehe mit der Meinung nicht alleine da....


TamGui hat geschrieben:
nicht weil der Kapitalismus, plump gesagt, Kapitalismus ist.


die zukunft wirds zeigen.... spätestens wenn die kluft zwischen arm und reich zu groß ist... welches in diesem system ja leider der fall sein kann/wird

TamGui hat geschrieben:
Es war nie so, als hätten nur Monarchien existiert und plötzlich wurde die Demokratie erfunden – als hätten Montesquieu etc. nicht das ganze nur wieder aufgegriffen. (was bezeichnet Renaissence sonst?)

hab ich auch nie behauptet... nur wenn ein system lange genug existiert warum sollte man es abschafen? (egal wie gut oder wie schlecht es ist)
nix hält ewig...ob monarchien, demokratien, diktakturen... oder sonstige staatsformen....

TamGui hat geschrieben:
PS: Nicht, dass ich dich nicht verstehen würde; wie oben erwähnt: vor einem Jahr hätte ich dir komplett zugestimmt.

was hat den deine meinung umgestimmt?


ich persönlich bin eh kein kommunist... nur ich finde jeder sollte in unserer welt die gleichen rechte, pflichten und chancen im leben haben und in unserem heutigen systemen ist das einfach nicht gegeben.... man muß nur europa sehen und dann afrika....

_________________
Man verdirbt einen Menschen am sichersten, wenn man ihn anleitet, den Gleichdenkenden höher zu achten, als den Andersdenkenden.
Friedrich Nietzsche

Einsamkeit ist der Weg, auf dem das Schicksal den Menschen zu sich selber führen will.

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BeitragVerfasst: 11.12.2004, 21:39 
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Zitat:
komisch da kenne ich wohl eine andere geschichte als du.... nehmen wir als beispiel nur mal die weimarer republik.... die folgen danach sind ja wohl jedem bekannt...


Der 2. WK war eine Folge des 1. - er entstand nicht durch die Weimarer Republik und ihrer Demokratie. In ihr gab es nur die Freiheit, die Ressentiments weiter zu schüren - Stichwort: Dolchstoßlegende.
Das Scheitern der Demokratie in den 30ern ist nicht in der Demokratie als System zu manifestieren, das ist die Crux - im Gegensatz zu den Versuchen, den Kommunismus zu errichten, mit den bekannten Folgen. Während die Weimarer Republik durch ihre Freiheit höchstens als Katalysator zum Folgenden betrachtet werden kann, sind die Versuche, den Kommunismus zu etablieren, die Ursprünge der Folgen.

Zitat:
beruht auf welcher tatsache?


Auf jeder empirischen, theoretischen, philosophischen und soziologischen.

Zitat:
klar die lassen kapitalisten in ihr land und freuen sich das sich ihr land immer mehr dem westen anpasst?

ich sehe das etwas anders als du und stehe mit der Meinung nicht alleine da....


Das Land hat keine Chance sich nicht anzupassen, wenn sie sich dem Weltmarkt hingeben. Deswegen das Passiv im Satz: Es wird assimiliert.

Schön, was hilft es uns, wenn ich jetzt sage, dass sich meiner Meinung in diesem Punkt weitaus mehr Wirtschafts-, Geschichts- und Kulturwissenschaftler anschließen würden? Nichts!

Zitat:
die zukunft wirds zeigen.... spätestens wenn die kluft zwischen arm und reich zu groß ist... welches in diesem system ja leider der fall sein kann/wird


Das ist defintiv eine schwere Aufgabe, die, wenn er weiterhin existieren will, der Kapitalismus überwinden muss; aber ich sehe das nicht so ganz pessimistsich.

Zitat:
hab ich auch nie behauptet... nur wenn ein system lange genug existiert warum sollte man es abschafen? (egal wie gut oder wie schlecht es ist)
nix hält ewig...ob monarchien, demokratien, diktakturen... oder sonstige staatsformen....


hä? Verstehe die Frage in dem Kontext überhaupt nicht. (übrigens - du sagtest, dass es NUR die Monarchie gab)

Dass nichts statisch ist, ist wohl wahr - nur ist meine Meinung: Die Demokratie als die Staatsform, die Freiheit und Abfederung kombiniert, hat eine gute Chance auf die längste Lebensdauer.

Zitat:
was hat den deine meinung umgestimmt?


Beschäftigung mit dem Existenzialismus und einige Gespräche mit entsprechenden Leuten.

Zitat:
ich persönlich bin eh kein kommunist... nur ich finde jeder sollte in unserer welt die gleichen rechte, pflichten und chancen im leben haben und in unserem heutigen systemen ist das einfach nicht gegeben.... man muß nur europa sehen und dann afrika....


Man kann auch in Deutschland bleiben: Die neue OECD Studie hat es ja erwiesen: Kinder und Jugendliche aus sozial schwachen Familien haben hier in Deutschland die geringsten Chancen auf eine gute Ausbildung im Vergleich zu den anderen europäischen Staaten.
Ich verschließe ja nicht meine Augen vor diesen Problemen - nur sehe ich im Kommunismus lediglich eine utopische Alternative, die somit keine ist.


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TamGui hat geschrieben:
Der 2. WK war eine Folge des 1. - er entstand nicht durch die Weimarer Republik und ihrer Demokratie. In ihr gab es nur die Freiheit, die Ressentiments weiter zu schüren - Stichwort: Dolchstoßlegende.
Das Scheitern der Demokratie in den 30ern ist nicht in der Demokratie als System zu manifestieren, das ist die Crux - im Gegensatz zu den Versuchen, den Kommunismus zu errichten, mit den bekannten Folgen. Während die Weimarer Republik durch ihre Freiheit höchstens als Katalysator zum Folgenden betrachtet werden kann, sind die Versuche, den Kommunismus zu etablieren, die Ursprünge der Folgen.

ich brauch keine geschichtsstunde...
es ging mir dazu zu beschreiben das jede andere regierungsform genauso anfällig ist.... aus der armut folgen menschen jedem der verspricht sie da raus zu holen.... und gerade in einer demokratie die nicht gut läuft kann sowas schnell passieren... da man sich heutzutage in unserem lande eh macht erkaufen kann is es eh keine "herrschaft des volkes" mehr....

TamGui hat geschrieben:
Auf jeder empirischen, theoretischen, philosophischen und soziologischen.

schöne worte... ist aber keine ausreichende antwort auf meine frage und was philosophisch da zu suchen hat ..? wer weiß.. wollte wohl jemand zeigen was fürn großen wortschtz er hat? :notsure:



TamGui hat geschrieben:
Schön, was hilft es uns, wenn ich jetzt sage, dass sich meiner Meinung in diesem Punkt weitaus mehr Wirtschafts-, Geschichts- und Kulturwissenschaftler anschließen würden? Nichts!

auch nur weitere theoriker die höchst spekulative meinungen vertreten... ich kenne ebenso wirtschaftsexperten die sagen das china nicht von der westlichen welt "assimiliert" wird...

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BeitragVerfasst: 12.12.2004, 09:02 
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Azazin hat geschrieben:
ich brauch keine geschichtsstunde...
es ging mir dazu zu beschreiben das jede andere regierungsform genauso anfällig ist.... aus der armut folgen menschen jedem der verspricht sie da raus zu holen.... und gerade in einer demokratie die nicht gut läuft kann sowas schnell passieren... da man sich heutzutage in unserem lande eh macht erkaufen kann is es eh keine "herrschaft des volkes" mehr....


Anscheinend schon: Der 2. WK resultierte nicht aus der Weimarer Republik und den paar Jahren Demokratie. Das ist der Unterschied zum Kommunismus.

Jede Regierungsform genauso anfällig wie der Kommunismus? WIeviele Versuche hat es im letzten Jahrhundert nochml gegeben, ihn zu errichten? Wie häufig wurde er im Sinne der Idee realisiert? Wieviele Millionen Menschen sind nochmal im letzten Jahrhundert in realpolitischen kommunistischen Ländern getötet und hingerichtet worden?

Menschen haben schon immer eine Affinität zu Geld gehabt - das hat nichts mit der Welt zu tun, wie sie heutzutage ist. Nur bietet die Demokratie die beste Abfederung - nicht zuletzt wegen der Gewaltenteilung und zahlreichen Kontrollinstanzen. Die Demokratie ist zwar ein sich langsam bewegender und viele Komprisse schließender Komplex, aber gerade dadurch die sicherste Form. Sie ist die approximativste Form der Herrschaft des Volkes.

Zitat:
schöne worte... ist aber keine ausreichende antwort auf meine frage und was philosophisch da zu suchen hat ..? wer weiß.. wollte wohl jemand zeigen was fürn großen wortschtz er hat? :notsure:


Geh' bitte in eine Bibliothek - da findest du genügend Belege für meine "unausreichende" Antwort.

Ich dachte du hast dich mit Marx beschäftigt - dann solltest du eigentlich wissen wie sehr Marx von Hegels Philosophie geleitet wurde (siehe meinen Post oben), so dass der Kommunismus nur bei naiven Interpretationen losgelöst von Philosophie gesehen werden kann. Das wäre nicht nur naiv, sondern auch schlichtweg ahistorisch und nicht im Sinne Marxens Kommunismus.
Ebenso ist die elementarste Widerlegung nicht ökonomischer, sondern existenzialistischer Natur und somit strikt philosophisch - ich empfehle dir, dich etwas mit Kierkegaards Hegel und Dialektik Kritik zu befassen.

Zitat:
auch nur weitere theoriker die höchst spekulative meinungen vertreten... ich kenne ebenso wirtschaftsexperten die sagen das china nicht von der westlichen welt "assimiliert" wird...


Alles was die Zukunft betrifft ist spekulativer Natur - nur dass die Assimilation schon seit einigen Jahren stattfindet, so dass man vielleicht nochmal überlegen müsste, welche Spekulation mehr Chancen hat, verwirklicht zu werden.

Was heißt denn eigentlich "nur weitere theoretiker"? Warum so abwertend? Marx war nichts anderes und der Kommunismus als Resultat nichts anderes als sein gescheitertes, geschichtlich und in jedem anderen Punkt überholtes, hyperspekulatives Produkt, das nur in seiner Kapitalismus Kritik halbwegs auf der Realität fußte. Wie kannst du denn hier mit zweierlei Maß messen? :notsure:


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BeitragVerfasst: 12.12.2004, 10:50 
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TamGui hat geschrieben:
Anscheinend schon: Der 2. WK resultierte nicht aus der Weimarer Republik und den paar Jahren Demokratie. Das ist der Unterschied zum Kommunismus.

damit behauptest du auch das die weimarer republik nie eine chance hatte (da es ja nicht ihre schuld ist das sie versagt hat)?
es geht hier auch nicht um den 2wk sondern um die machtübernahme hitlers in einem system was nach deinen angaben solche sachen "besser abfedern" kann....


TamGui hat geschrieben:
Jede Regierungsform genauso anfällig wie der Kommunismus? WIeviele Versuche hat es im letzten Jahrhundert nochml gegeben, ihn zu errichten? Wie häufig wurde er im Sinne der Idee realisiert? Wieviele Millionen Menschen sind nochmal im letzten Jahrhundert in realpolitischen kommunistischen Ländern getötet und hingerichtet worden?

Gegenfrage wieoft wurde es versucht den kommunismus in einem industrieland zu errichten? (so wie es marx forderte)
außerdem sind wegen geld & macht in der vergangenheit doch noch mehr millionen menschen gestorben.... (thema: habgier)

TamGui hat geschrieben:
Geh' bitte in eine Bibliothek - da findest du genügend Belege für meine "unausreichende" Antwort.

sehr witzig du probierst mir deine meinung zu erläutern mit ein paar worten die etwas gebildet klingen aber du lieferst keine fakten ich habe mich schon genug mit dem asiatischen raum beschäftigt um manch anderen theoretikern zuzustimmen das china zwar wirtschaftlich stärker wird aber sein straffes regime aufrecht erhalten wird.... ich meine warum fordern viele politiker aus der usa china solange zu isolieren bis es in sich selbst zusammenbricht?


TamGui hat geschrieben:
Ich dachte du hast dich mit Marx beschäftigt - dann solltest du eigentlich wissen wie sehr Marx von Hegels Philosophie geleitet wurde (siehe meinen Post oben), so dass der Kommunismus nur bei naiven Interpretationen losgelöst von Philosophie gesehen werden kann. Das wäre nicht nur naiv, sondern auch schlichtweg ahistorisch und nicht im Sinne Marxens Kommunismus.

nein ist schon klar allerdings ist es kein argument welches deine these unterstützt in bezug auf china....

TamGui hat geschrieben:
Ebenso ist die elementarste Widerlegung nicht ökonomischer, sondern existenzialistischer Natur und somit strikt philosophisch

soll das ein scherz sein? wieso sollte die widerlegung nicht ökonomischer natur sein?


mich persönlich haben in bezug auf den kommunismus die worte von bernstein immer sehr nachdenklich gemacht... auf der einen seite hatte er engen mit engels stellte aber kritik an der merxschen theorie auf....

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