Azazin hat geschrieben:
marx forderte eine revolution in den wirtschaftlich starken ländern der westlichen welt (west europa, usa) da diese revolution aber in dem rückständigen russland zustande kam war der zerfall vorprogramiert....
kommunismus mit diktaktur zu verbinden is typisch westliches denken weil man dank china und der alten udssr immer davon ausgeht das der kommunismus immer in verbindung mit einer diktaktur steht..... daher sind deine angaben einfach falsch ihn nicht von der diktaktur loszulösen... (wie beschrieben hier geht es um den eigentlichen kommunismus nicht um stalinismus oder maoismus)....
Es stimmt, dass Russland nicht auf dem gleichen Level war wie andere westliche Länder – trotzdem wollen wir mal nicht so tun, als wäre das Gefälle das Ausschlagebene gewesen: Auch Russland war stark industrialisiert und eine Industrienation, wenn auch nicht in allen geographischen teilen. Nach Marx wäre der Kommunismus vermutlich weiter gekommen, aber es scheitert im Grundkonzept. (siehe meinen zweiten Post)
Das theoretische Gebilde „Kommunismus“ würde ich nie mit einer Diktatur über einen Haufen werden – leider ist die realpolitische Lage immer eine andere gewesen: Der Versuch ihn aufzubauen, kulminierte immer in den grausamsten Diktaturen. Aber dazu unten mehr.
Zitat:
die grundidee ist einfach nur das jeder mensch gleich ist und das jeder das gleiche recht hat und keiner mehr haben solle als der andere genauso wie das keiner weniger haben solle als der andere....
Was sagst du mir das? Ich habe die kommunistsichen Schriften selber gelesen und war noch vor einem Jahr besessen von der Idee.
Zitat:
du gehst also davon aus das kommunismus eine utopie ist also praktisch ein wunschtraum? (das wort utopie kann man hier auch in einem anderen kontext verwenden)
Sozialistische und kommunistische Utopien behandeln bevorzugt die gerechte Verteilung von Gütern, oft bei gleichzeitiger Abschaffung des Geldes ("jedem nach seinen Bedürfnissen").
Demokratie & monarchie wurden alle viel länger versucht aufzubauen und sind früher auch öfters gescheitert der kommunismus hatte bis jetzt noch keine richtige gelegenheit sich zu etablieren (ich verweise nochmals darauf das der kommunismus in einem fortgeschrittenen industrieland etabliert werden sollte und in keinen rückständigen ländern wie es russland war so beschrieb es marx)
Ja – wobei Wunschtraum hier nicht einmal negativ besetzt sein muss.
Mich würde mal interessieren in welchem Kontext man „Utopie“ noch verwenden kann – egal.
Demokratien, Republiken, Monarchien etc. scheiterten 1. nie in dem Ausmaß und mit solch fatalen Folgen 2. nie in ihrem Fundament.
Der Kommunismus lässt dem Menschen soviel Subjektivität wie einem Stein. Der Kommunismus ist nicht in der Lage Rückschläge abzufedern, wie es in einer Demokratie der Fall ist – die Versuche enden, nicht zuletzt weil nun mal kein Mensch Altruist durch und durch ist, in statischen Dogmatisierungen, die letztendlich den Menschen in ein Ding verwandeln und in Repressionen ihren Höhepunkt finden. Im Kommunismus fehlt die demokratische Durchlüftung, fehlt die Flexibilität – er lässt die conditio humana total beiseite.
Vermutlich hat dies Marx aber bedacht, war aber so zynisch es wider besserem Wissen weiter zu machen – denk nur mal daran wie oberflächlich (wenn man böswillig sein sollte: naiv), seine Beschreibung zur Hinführungen ausfallen.
Zitat:
Was soll ich jetzt davon halten? auf der einen seite schreibst du (weiter oben) das man den kommunismus nicht von einer Diktatur loslösen soll schreibst aber hier genau das gegenteil natürlich is das in china kein kommunismus es is eine reine diktaktur die den namen kommunismus inne hat und dank solcher länder wird der kommunismus auch so oft verachtet.....obwohl er mit der eigentlichen sache nix zu tun hat....
Immer schön genau lesen: Es ist dumm, wenn man die Revolution bis zur Errichtung von Diktatur (also die gesamte Genese), losgelöst vom Kommunismus sieht – es ist aber ebenso dumm, zu sagen, dass das Endergebnis „Kommunismus“ ist. Wie ich sagte: Kommunismus existierte nie, da er nicht existieren kann.
Um es dir noch einmal deutlich zu machen: Es gab auf den Kommunismus als Endziel gerichtete Revolutionen (deswegen nie die absolute Loslösung und Befreiung des Kommunismus von allen Schandtaten), aber nie kommunistische Ergebnisse (deswegen war dein Satz [„…in china funktioniert ja der kommunismus (leider auch nur unter einer diktaktur)...…“] ein Paradox par excellence).
Zitat:
komisch was du schreibst is nur eine behauptung die keiner tatsache entspricht... mir fällt dazu mal ein artikel ein den ich gelesen haben nannte sich: ändert china den welthandel oder der welthandel China?
solltest du dir eventuel mal durchlesen müßte noch im internet zu finden sein....
Die keiner Tatsache entspricht? Ich würde dir mal empfehlen, die kulturelle Entwicklung der letzten Jährchen in China anzugucken.
Den Titel kenne ich; war der zufällig im Spiegel? Kein Plan.
Aber die Antwort auf die Frage dürfte tendenziell ziemlich klar sein: Sowohl als auch! China wird den Welthandel mit seinem schier unendlichen Absatzmarkt positiv anspornen und gleichzeitig wird China kulturell vom Westlichen assimiliert – diese Entwicklung ist empirisch nicht zu leugnen.
Und da die Freiheit das Größte ist, was dem Menschen widerfahren kann und er automatisch zu dieser strebt, sie immer wieder als Triebfeder in der Geschichte in Erscheinung tritt, bin ich mir, wie zuvor geschrieben, sicher, dass das repressive System durch die Anknüpfung an die und durch die Zusammenarbeit mit den westlichen freiheitlichen Demokratien entweder zum Fall kommt, aber, was mir wahrscheinlicher erscheint, langsam aufgeweicht werden wird..
Zitat:
hier verweise ich wieder auf einen text:
Ich habe ihn zuvor gelesen: Ziemlich auf die Angst getrimmter Artikel, wenn ich so an die geschilderten Folgen denke.
Erst einmal geht er von Zahlreichen Koinzidenzen aus, die passieren müssen (wollen wir mal gemeinsam die „wenn“s und „kann“s zählen?) – außerdem ist der Kapitalismus ein System der Abfederung, sodass Erlebnisse wie die WWK nun einmal die Ausnahme bleiben.
Absurd wird dein annonymer Text, wenn ich anfange die Länge der Existenz des Kapitalismus in den westlichen Ländern zu betrachten und sie mit den Zusammenbrüchen in Kontrast stelle. Tut mir leid, aber „empirisch untermauert“ (wie der Text so schon ausdrückt) sehe ich durch die WWK den Fall des Kapitalismus als Notwendigkeit keineswegs. Wie ich sagte: Der Kapitalismus kann scheitern: aber nur wegen einer Anhäufung von individuellen Fehlern – nicht weil der Kapitalismus, plump gesagt, Kapitalismus ist.
Zitat:
was ich jetzt herausgelesen habe ist mehrmals das der kommunismus ein wunschgedanke ist... das er nicht verwirklicht werden kann.... aber du nennst selber keine richtigen gründe warum er nie funktionieren würde....
vor hunderten jahren gabs nur die monarchie denkst du jemand dachte auch nur ansatzweise das sowas wie demokratie funktionieren kann?..... heute ist es genau das gleiche... kann der kommunismus funktionieren.... oder kann der kapitalismus ewig bestehen? wie schon oft zitiert ist der kapitalismus in seiner heutigen form nicht ewig tragfähig alles andere zu glauben ist naiv und ein wunschgedanke....
Ganz langsam: Du bist dir bewusst, dass vor diesen Monarchien auch schon Demokratien existierten? Stichwort: Attische Demokratie. Oder Republiken, wenn ich an Rom denke!
In der 1000jährigen Herrschaft des Mittelalters wurde die Idee an die Demokratie lediglich ausgelöscht – sie war zu keinem Zeitpunkt eine realutopische Staatsform – sie hatte ja bereits eine Verwirklichung durchlebt und hatte ja funktioniert. Es war nie so, als hätten nur Monarchien existiert und plötzlich wurde die Demokratie erfunden – als hätten Montesquieu etc. nicht das ganze nur wieder aufgegriffen. (was bezeichnet Renaissence sonst?)
Habe ich jemals geschrieben, dass Kapitalismus DIE ewige Lösung ist? Wenn ja, wo? Was ich aber sage ist: Der Kommunismus bietet keine realistische Alternative zum Kapitalismus.
Ich teile deine Ansicht, zu sagen, dass der Kapitalismus in dieser Form nicht ewig existieren wird – in Bezug auf die Historie bin ich, wenn du so willst, metaphorischer Dialektiker; du kannst also nicht von mir denken, dass ich an eine von nun an statische Entwicklung (eigentlich paradox) glaube. Sie wird immer dynamischer und evolutiver Natur sein. Natürlich werden die Systeme in der Zukunft überwunden (ob positiv oder negativ – das sei dahingestellt) werden – und auch diese und dann diese. Nur den Kommunismus sehe ich auf keinen Fall sich verwirklichen und zum Glück (!) sieht es auch nicht so aus, als würde es in nächster Zeit wieder einen zum Scheitern verurteilten Versuch geben!
PS: Nicht, dass ich dich nicht verstehen würde; wie oben erwähnt: vor einem Jahr hätte ich dir komplett zugestimmt.