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wer die Linkspartei wählt, hat keinerlei Weitsicht...denke mal dass es zu einer großen Koalition unter Merkel als Kanzlerin kommen wird.

Ein Leben in Frieden

Remi Chafi und Valence Mulumba aus dem Kongo leben seit fünf Jahren mit drei Kindern in Herne.

Über ihnen schwebt das Damoklesschwert der Abschiebung. Duldung bis Ende Juli

WAZ-SERIE GEDENKTAGE (32) TAG DES AFRIKANISCHEN FLÜCHTLINGS & WELTFLÜCHTLINGSTAG

Seraphine weiß es genau: "Ich möchte Sozialpädagogin werden", sagt die 13-Jährige. Arsenes (15) Pläne sind noch nicht so konkret, aber studieren würde er schon gerne: "Es gibt so viele Möglichkeiten." Und Laure (9) sagt inbrünstig auf die Frage nach ihrem künftigen Beruf: "Model". Wünsche und Vorstellungen, wie sie viele Kinder in dem Alter haben. Ob sie in Erfüllung gehen, steht dahin: Seraphine, Arsene und Laure sind kongolesische Flüchtlinge.

Seit fünf Jahren leben sie mit ihren Eltern Remi Chafi (43) und Valence Mulumba (41) in Herne, anfangs in den Containern an der Forellstraße, seit drei Jahren in einer kleinen Wohnung der Flüchtlingsunterkünfte am Zechenring. Die Familie stammt aus dem Ostkongo, wo es seit Jahren zu bewaffneten Auseinandersetzungen kommt.

Valence Mulumba hat sich im September 2001 zur Flucht mit ihren Kindern entschlossen. Sie gehörte einer Gruppe von Frauen an, die sich dagegen wehrte, dass ihre Kinder von den Rebellenmilizen als Kindersoldaten zum Kämpfen gezwungen wurden. Als eine andere Frau verhaftet wurde, erzählt sie, seien sie geflüchtet. Ursprünglich wollte die Familie nach Kanada. Bei einer Zwischenlandung in Frankfurt bat sie dort um Asyl. Ihr Mann, Remi Chafi, folgte drei Monate später. Er habe, so Remi, zu dem Zeitpunkt im Gefängnis gesessen. Als Sohn einer Tutsi werde auch er diesem Volksstamm zugerechnet. Das reiche im Kongo schon für eine Verhaftung.

Remi und Valence erzählen abwechselnd, zum Teil auf deutsch, zum Teil auf französisch, der Amtssprache des Kongos. Arsene übersetzt. Er wechselt übergangslos von einer Sprache in die andere. Besonders für die kleine Laure ist Deutsch jedoch die Hauptsprache: "Ich habe doch nur auf Deutsch schreiben und lesen gelernt", sagt die künftige Viertklässlerin, die sich an ihr Geburtsland nicht erinnern kann. "Wenn ich jetzt in den Kongo müsste, müsste ich wieder in die erste Klasse." Alle drei Kinder gehen aus Überzeugung zur Schule, ihre Leistungen sind überdurchschnittlich. Valence Mulumba wird während des Gesprächs immer stiller. Verstohlen wischt sie sich die Tränen ab. Laure streichelt der Mutter tröstend über den Arm. Valence versucht zu lächeln.

Seit fünf Jahren schwebt über der Familie, die keinerlei Kontakte mehr in den Kongo hat, das Damoklesschwert der Abschiebung. Alle Rechtmittel sind ausgeschöpft, jetzt bleibt noch das "Gnadenverfahren". Viele haben sich dafür eingesetzt, dass die Chafis bleiben können, insbesondere aus der Gemeinde St. Barbara, in der die Chafis als Katholiken aktiv sind. Für Remi Chafi ist die Härtefallkommission des Landes angerufen worden, Valence Mulumba hat den Petitionsausschuss angerufen. Ihre Duldung und die der Kinder ist bis zum 26. Juli befristet.

Richtig ärgerlich macht Remi, der im Kongo als Händler den Lebensunterhalt verdiente, dass er hier nicht arbeiten darf. Ein halbes Jahr lang hatte er einen Ein-Euro-Job auf dem Friedhof, den er nicht verlängern durfte. Auch ein anderer Job bei einer Gärtnerei sei ihm untersagt worden. Die Eheleute haben bei der Caritas Sprachkurse besucht und einen Lehrgang in häuslicher Krankenpflege gemacht. Den Aufbaukurs wollen sie jetzt bei den Maltesern besuchen.

Bedauern sie es, bei all´ den Schwierigkeiten und Sorgen um die Zukunft nach Deutschland gekommen zu sein? "Nein", sagt Remi energisch. "Wir sind froh, dass wir hier sind, sehr sogar. Bis jetzt haben wir in Deutschland noch nichts so schlechtes erlebt. Es ist unsere zweite Heimat. Alles, was wir wollten, war in Frieden, Schutz und Sicherheit zu leben. Das haben wir in Deutschland gefunden."


19.06.2006 Von Gabriele Heimeier www.waz.de

du hast den slogan nicht verstanden, gäste gehn nämlich auch bald von sich aus wieder

im moment tut doch jeder so als ob Deutschland die freundlichste und weltoffenste Nation der Welt wäre

nee so meint ich das nich'!
im moment tut doch jeder so als ob Deutschland die freundlichste und weltoffenste Nation der Welt wäre, und dann muss ich sowas in der zeitung lesen wenn das jetzt irgendwelche Gammler wären könnt ichs ja noch nachvollziehen ..aber so ..
Naja mich haben gerade welche angerufen und fragten ob wir nicht lust hätten mitte Juli auf so einer Art Benefiz Konzert aufzutreten ..wird zwar nix nützen aber ich hab mal JA gesagt weil ich die Familie halt gut kenn so als Zeichen

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