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BeitragVerfasst: 29.11.2005, 14:16 
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Wenn ein Land auf puritanischen Idealen aufgebaut wurde, ist es nicht unbedingt abwegig, moralisierend dadurch zu wirken, dass die Bestrafung endgültig ist.

Wer in einem Staat lebt, hat sowieso in 99% der Fälle keinerlei Einfluss auf die Gesetze. Also sollte man sich damit arrangieren.


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BeitragVerfasst: 29.11.2005, 14:43 
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Schore hat geschrieben:
Wer in einem Staat lebt, hat sowieso in 99% der Fälle keinerlei Einfluss auf die Gesetze. Also sollte man sich damit arrangieren.


Ich habe nichts anderes behauptet.

@The T'cha: Den Vergleich Staat/Mörder halte ich für abwegig. Ich habe weder versucht die Todesstrafe zu rechtfertigen noch in irgendeiner Weise das hierzulande oft abgewertete "Amerika" im Auge gehabt. Die Fairness gebietet eine Diskussion ohne Schubladen-schieben und Über-einen-Kamm-scheren... ;)

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BeitragVerfasst: 29.11.2005, 15:49 
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The T'cha hat geschrieben:
Grundsätzlich kann man doch eh sagen, dass niemand mit seiner Verhaftung rechnet. Jeder denkt er würde das "perfekte Verbrechen" begehen und kann sich einfach nicht vorstellen gefasst zu werden (bei mir wäre es so). Deshalb ist das Abschreckungspotential bestimmter Strafen meiner Meinung nach sowieso nicht sehr hoch.

Genau das meinte ich.

Dazu auch das von mir angesprochene Zitat:

"Als ob ich an die Konsequenz gedacht hätte. Das ist, wie wenn die Leute denken, die Todesstrafe sei ein Abschreckungsmittel gegen Verbrechen. Sie ist es nicht, denn ich habe nicht einmal daran gedacht, dass ich erwischt werden könnte. Wenn ich daran gedacht hätte, dass ich erwischt werden könnte, nachdem ich gerade elf Jahre im Gefängnis war und erst 28 Tage draußen, hätte ich den Raub gleich gelassen. Niemand raubt oder stiehlt und denkt dabei, er könnte gefasst werden. Sie tun es, weil sie glauben, sie würden nicht gefasst."

The T'cha hat geschrieben:
Du kannst doch einem Mörder nicht zeigen, dass er was falsches gemacht hat, indem du ihn umbringst.

"Why do humans kill humans to show humans killing is wrong?

:thumbs:


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BeitragVerfasst: 29.11.2005, 16:22 
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mare hat geschrieben:
ich finde staatliche institutionen sollten nicht über die macht verfügen einen menschen zu töten. bezüglich der vergewaltiger, kinderschänder, etc.: für die ist der tod eigentlich nicht gut genug. das lebenslange dahinsiechen in einer zelle ist meiner meinung angemessener. und nö, ich bin nicht liberal


:thumbs:

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BeitragVerfasst: 29.11.2005, 16:44 
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Unter absolut keinen Umständen halte ich die Todesstrafe für vertretbar - ich kann es, egal in welcher Konstellation auch immer, nicht gutheißen, den Tod eines Menschen, die Wegnahme der Freiheit, jeglicher existentieller Möglichkeit, anzukündigen und künstlich eintreten zu lassen; egal mit welchem Ziel man es rechtfertigt - sei es mit der Abschreckungsbegründung, die nichts anderes macht, als den Menschen zu entwürdigen und als das Mittel zu einem Zweck zu erniedrigen, oder der Rachebegründung, die den Menschen auf ein Objekt, zu einem Spielball niederer und blinder Affekte reduziert. Die Würde des Menschen muss unter jeden Umständen unantastbar bleiben, der Mensch ist Selbstzweck, und jede Erniedrung auf sein Objektsein, sein Körpersein, das biologisch ausgemerzt werden muss, läuft meiner anthropologischen Überzeugung tiefst zuwider.


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BeitragVerfasst: 29.11.2005, 16:55 
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TamGui hat geschrieben:
Unter absolut keinen Umständen halte ich die Todesstrafe für vertretbar - ich kann es, egal in welcher Konstellation auch immer, nicht gutheißen, den Tod eines Menschen, die Wegnahme der Freiheit, jeglicher existentieller Möglichkeit, anzukündigen und künstlich eintreten zu lassen; egal mit welchem Ziel man es rechtfertigt - sei es mit der Abschreckungsbegründung, die nichts anderes macht, als den Menschen zu entwürdigen und als das Mittel zu einem Zweck zu erniedrigen, oder der Rachebegründung, die den Menschen auf ein Objekt, zu einem Spielball niederer und blinder Affekte reduziert. Die Würde des Menschen muss unter jeden Umständen unantastbar bleiben, der Mensch ist Selbstzweck, und jede Erniedrung auf sein Objektsein, sein Körpersein, das biologisch ausgemerzt werden muss, läuft meiner anthropologischen Überzeugung tiefst zuwider.


Meine Zustimmung, doch scheint mir der Punkt mit den "niederen und blinden Affekten" doch etwas vage. Die eigentliche Härte der Todesstrafe besteht meiner Meinung nach darin, dass der Schalter nicht blinden sondern sehenden Auges umgelegt wird...

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BeitragVerfasst: 29.11.2005, 17:20 
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"niederen und blinden Affekten"

Damit meinte ich Affekte wie Hass, Rachsucht, Vergeltungslust etc...


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BeitragVerfasst: 29.11.2005, 18:52 
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TamGui hat geschrieben:
"niederen und blinden Affekten"

Damit meinte ich Affekte wie Hass, Rachsucht, Vergeltungslust etc...


Das ist mir klar. Ich wollte ausdrücken, dass die Todesstrafe in gewissen Staaten heutzutage derart rationalisiert ist, dass wir hier nicht mehr von "niederen" Affekten reden können, die schlicht die Wahrnehmung verschleiern. Der Prozess läuft also nicht "blind" ab (im Sinne von affektiv gesteuert) sondern "sehenden Auges" im Sinne von intellektuell begründet...

:D

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BeitragVerfasst: 29.11.2005, 19:14 
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Bin absolut gegen die Todesstrafe


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BeitragVerfasst: 29.11.2005, 20:06 
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Zitat:
Das ist mir klar. Ich wollte ausdrücken, dass die Todesstrafe in gewissen Staaten heutzutage derart rationalisiert ist, dass wir hier nicht mehr von "niederen" Affekten reden können, die schlicht die Wahrnehmung verschleiern. Der Prozess läuft also nicht "blind" ab (im Sinne von affektiv gesteuert) sondern "sehenden Auges" im Sinne von intellektuell begründet...

:D


Ich stimme dir zu, denke aber, dass sich die beiden Aussagen verbinden lassen: Die Rationalisierung findet nämlich nicht in der konkreten Situation statt, sondern nur auf der legislativen Ebene, sie ist die Übersetzung des Niederen in Gesetzestext. Das heißt, dass auf der untersten, der konkretesten Ebene, die auch die ursprüngliche darstellt durch die es erst zum Versuch einer Intellektuellen Rechtfertigung kommt, nämlich der zwischen Mörder und Familie des Opfers, Bekannten, es immer diese blinden Affekte von Hass, Sadismus und Rachsucht sind und auch bleiben werden. Die blinde und die intellektuelle Form sind zwei Seiten derselben Medaille.


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BeitragVerfasst: 30.11.2005, 10:02 
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TamGui hat geschrieben:
Zitat:
Das ist mir klar. Ich wollte ausdrücken, dass die Todesstrafe in gewissen Staaten heutzutage derart rationalisiert ist, dass wir hier nicht mehr von "niederen" Affekten reden können, die schlicht die Wahrnehmung verschleiern. Der Prozess läuft also nicht "blind" ab (im Sinne von affektiv gesteuert) sondern "sehenden Auges" im Sinne von intellektuell begründet...

:D


Ich stimme dir zu, denke aber, dass sich die beiden Aussagen verbinden lassen: Die Rationalisierung findet nämlich nicht in der konkreten Situation statt, sondern nur auf der legislativen Ebene, sie ist die Übersetzung des Niederen in Gesetzestext. Das heißt, dass auf der untersten, der konkretesten Ebene, die auch die ursprüngliche darstellt durch die es erst zum Versuch einer Intellektuellen Rechtfertigung kommt, nämlich der zwischen Mörder und Familie des Opfers, Bekannten, es immer diese blinden Affekte von Hass, Sadismus und Rachsucht sind und auch bleiben werden. Die blinde und die intellektuelle Form sind zwei Seiten derselben Medaille.


Wir nähern uns einem Ergebnis. :thumbs:

Allerdings bin ich der Ansicht, dass eine Rationalisierung nicht nur auf legislativer Ebene stattfindet. Man muss früher bzw. tiefer ansetzen: beim philosophischen bzw. anthropologischen Selbstverständnis. Dieses Selbstverständnis (das gleichzeitig Weltverständnis ist) bedingt die Art und Weise der Textualisierung des "Niederen". Das wirft natürlich eine entscheidende Frage auf. Du schreibst, dass es durch die konkreteste Ebene zum Versuch einer intellektuellen Rechtfertigung kommt, also löst du die Rechtfertigung nie vom affektiven Vorgang. Könnte es denn nicht auch sein, dass wir ganz im Gegenteil von der abstraktesten Ebene ausgehen müssen, um von dieser Seite aus das legislative Element zu fassen zu bekommen? Daran knüpft sich wiederum die Frage, ob und wie man berechtigt ist einem Menschen sein Weltverständnis abzusprechen...

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BeitragVerfasst: 02.12.2005, 23:26 
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Mit diesem Beitrag eröffne ich den nicht wirklich netten Countdown, bezüglich Stanley "Tookie" Williams:


Just 11 dayz left, til' the spitfire...

Ja, auch wenn er selbst 4 Menschen umgebracht hat, in 11 Tagen wird er auch nicht mehr leben. :notsure: :thumbdown:



Peace

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Wie jetzt? Hat Schwarzenegger schon entschieden?


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BeitragVerfasst: 02.12.2005, 23:45 
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Es ist nicht 100 %ig sicher, aber "Der Spiegel" und "Stern TV" schreiben darüber, dass es sehr warscheinlich ist:(Er ist auf jeden Fall ein Todeskandidat)


http://www.stern.de/unterhaltung/bueche ... 49932.html


http://www.stern.de/unterhaltung/bueche ... 48334.html


http://www.wdr.de/tv/kulturweltspiegel/20051127/1.html


Peace

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BeitragVerfasst: 02.12.2005, 23:49 
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Ein Todeskanditat ist er... Aber er hat noch 'ne Chance auf Begnadigung. Über diese kann und wird Schwarzenegger entscheiden. Ich glaub, irgendwann in den nächsten Tagen. Also sicher ist es noch nicht...


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