Alicante - Der Schreck saß ihm in den Knochen, am Bein hatte er eine lange Schnittwunde. "Ich hätte tot sein können", sagte Fabian Jeker geschockt.
Was der Radprofi aus der Schweiz am Donnerstag beim Training erlebte, wird er bestimmt niemals vergessen: Ein 84-Jahre alter Autofahrer hatte ihn und drei Trainingskollegen absichtlich mit seinem Auto angefahren. Dabei stürzte Jeker über eine Leitplanke und verletzte sich am Bein.
Auch Zülle und Camenzind beteiligt
Zusammen mit dem ehemaligen Vuelta-Sieger Alex Zülle, Ex-Weltmeister Oscar Camenzind und dem Spanier Santos Gonzalez (alle drei vom Team Phonak) war der bei der Mannschaft Saunier Duval unter Vertrag stehende Jeker beim Training auf einer öffentlichen Straße zwischen Muchamiel und Busotin der Nähe von Alicante unterwegs.
Dem Autofahrer passte aber offensichtlich ganz und gar nicht, dass die Radprofis in Zweier-Gruppen nebeneinander fuhren, was allerdings laut Gesetzgebung erlaubt ist.
Wunde mit fünf Stichen genäht
So fuhr der Senior zu den vier Radprofis auf. Wortwechsel. Diskussionen. Schließlich wurde es einem der Radprofis zu bunt. Er klopfte gegen das Seitenfenster des Autos.
Daraufhin schlug der Autofahrer urplötzlich nach rechts ein, schnitt den Sportlern den Weg ab. Die Profis stürzte auf die Straßenbegrenzung.
Am schlimmsten erwischte es Jeker: Er zog sich eine acht Zentimeter lange Schnittwunde am linken Oberschenkel zu, die im "Hospital de San Juan" von Alicante mit fünf Stichen genäht wurde.
Jeker erstattet Anzeige
Ein Zeuge hatte die dramatische Szene beobachtet und bei der eiligst herbeigerufenen Polizei ausgesagt. Der Rennfahrer will den Autofahrer nun anzeigen.
"Der Zeitpunkt ist natürlich denkbar ungünstig, da ich gerade voll in der Saisonvorbereitung bin", sagte Jeker. "Andererseite kann ich froh sein, dass die ganze Sache nicht schlimmer ausgegangen ist. Ich hätte tot sein können."