Der FC Chelsea muss in den Viertelfinal-Spielen der Champions League gegen Bayern München voraussichtlich ohne seinen Trainer José Mourinho antreten. Der Portugiese wurde von der Uefa wegen seiner Schiedsrichterschelte für zwei Begegnungen gesperrt.
Nyon - Nach dem heute getroffenen Urteil der Disziplinarkommission der Uefa muss der FC Chelsea zusätzlich 48.400 Euro zahlen, weil der Club, Mourinho und dessen Co-Trainer Steve Clark "den Fußball in Misskredit gebracht" hätten. Mourinho hatte seinen Trainer-Kollegen Frank Rijkaard und Schiedsrichter Anders Frisk beschuldigt, beim Achtelfinal-Hinspiel der Champions League am 23. Februar in Barcelona in der Halbzeitpause miteinander Kontakt aufgenommen zu haben.
"Als ich Rijkaard die Schiedsrichterkabine betreten sah, konnte ich das nicht glauben. Als Didier Drogba später vom Platz gestellt wurde, überraschte das nicht", hatte Mourinho gesagt. Frisk hatte daraufhin Morddrohungen erhalten und seine Karriere deshalb beendet.
Chelsea hat drei Tage Zeit, um Einspruch gegen das Urteil einzulegen. Sollte der Richterspruch Bestand haben, dürfte der 42 Jahre alte Mourinho sein Team gegen die Bayern nicht von der Bank aus betreuen. Zudem wäre ihm unmittelbar vor den Partien und während der Spiele jeglicher Kontakt zu seinen Profis untersagt. Außerdem muss Mourinho 13.000 Euro Strafe zahlen.
FC Bayern hält sich bedeckt
Die Bayern-Führung wollte die Entscheidung der Uefa nicht kommentieren. Manager Uli Hoeneß hatte aber bereits im Vorfeld der Verhandlung geäußert, dass die Münchner eine Sperre Mourinhos bedauern würden. "Es wäre schade, wenn er sein Team in diesen Begegnungen nicht betreuen könnte. Wir wollen gegen ein Chelsea spielen, das in bester Verfassung ist, und dazu gehört eben auch, dass der Trainer auf der Bank sitzt", sagte er.
Mourinho selbst wies bereits mehrfach die Schuld von sich und hatte bis zuletzt auf einen Freispruch gehofft. "Ich rechne fest damit, dass alle gegen mich erhobenen Vorwürfe abgewiesen werden", sagte er. Sein Verhalten wolle er künftig unabhängig vom Ausgang der Verhandlung nicht ändern. "Ich war schon immer so und will meine Karriere in zwölf oder 13 Jahren genau so beenden."
