Gestern lief ne Doku auf Arte, hab leider nur den Schluss noch mitbekommen als Kool G Rap auftrat, ich hoffe die zeigen das nochmal.
Hip-Hop - A Tale from the Hood
Dokumentarfilm, Deutschland 2002, BR, Erstausstrahlung
Von: Harald Rumpf
Der Film führt durch die verwirrende Welt des Hip-Hops. Er fängt deren ganz spezielle Atmosphäre ein und gibt dem vom Rap geprägten "Gangsta"-Mythos ein Gesicht, indem er die Protagonisten I.G. Off und Hazadus in ihre Wohnungen und zu ihren nächtelangen Musik-Sessions in den New Yorker Stadtteilen Bronx und Queens begleitet.
Mitte der 80er Jahre - das goldene Zeitalter des Hip-Hops: Zu den Höhepunkten gehören die berüchtigten Battles zwischen den New Yorker Stadtteilen Bronx und Queens, zwischen KRS 1 und MC Shan. Jetzt, Jahre später, treffen Bronx und Queens wieder aufeinander. Aber es ist keine Neuauflage der alten Battles, um sich den Respekt der Straße zu verschaffen. Die Fehde ist beigelegt. In den Rappern I.G. Off und Hazadus haben Bronx und Queens zusammengefunden. I.G. Off ist berühmt für seinen Flow, seinen Freestyle Rap. Er kommt aus dem verrufenen Edgemere Project, einer Sozialsiedlung in Far Rockaway, Queens, in Sichtweite zum JFK Flughafen. Hazadus ist in den Claremont Projects in der Bronx aufgewachsen. Der Rap und die Sprache der Straße brachte beide zusammen. Jetzt geben sie mit ihrem Rap der Straße zurück, was sie gelernt haben. Im Rap Underground von New York kennt man sie. Sie sind kurz davor, zum Mainstream zu werden. Bis es soweit ist, arbeitet I.G. Off als Betreuer für Behinderte und Hazadus als Friseur. Das Leben in der Hood - dem Stadtteil - ist geprägt von Drogen, Prostitution, Gaunern und Gefängnisstrafen. Einer der wenigen Wege aus aus dieser Welt ist das Musikgeschäft. I.G. Off und Hazadus leben ihr Leben ohne soziale Absicherung, es gibt keine Garantie auf Erfolg. Auch nicht nach jahrelanger Arbeit, die ihnen den Respekt der Straße einbrachte. Und es gibt nur die Gewissheit, dass man immer auf der Nase landen kann.
"Hip-Hop - A Tale from the Hood" führt durch die verwirrende Hip-Hop-Welt. Die Kamera fängt die Atmosphäre und den Lebensstil ein, dem wir in Begleitung dieser beiden Rapper begegnen auf ihrem steinigen Weg, den Traum vom großen Musikgeschäft zu verwirklichen. Der Film gibt dem "Gangsta"-Mythos, wie wir ihn vom Rap her kennen, ein Gesicht, wir folgen ihnen in ihre Welt, in ihre Wohnungen, sind bei nächtelangen Musik-Sessions dabei, rauchen mit im Badezimmer bei ihren Freestyles, wir gehen mit ihnen auf die Bühne. Wir begegnen vorpubertären Kindern, die reimen, ebenso wie der Rap-Legende Kool G Rap, dem ersten Ostküsten-Gangsta-Rapper, der an einer Musik-Session teilnimmt. Wir fühlen Stimmung und Spannung in den Projects, bei den Reisen von der Nord-Bronx bis nach Far Rockaway im Süden von Queens. Im Film erfahren wir von dem Geflecht von Partnerschaften, Zusammenarbeit und Überleben in der Hood. Es ist ein Film für die, die bereit sind, einen Blick dorthin zu werfen, wo der Bürgersteig endet.
Schon mit seinem Aufsehen erregenden Erstlingswerk "Münchner Freiheit" (1985-97/2003) - einer Langzeitbeobachtung über eine Gruppe von Obdachlosen in Schwabing - hatte der Journalist, Filmemacher und Fotograf Harald Rumpf, 1955 im pfälzischen Reichenbach geboren, sein Talent für das "direct cinem" bewiesen und seine Fähigkeit gezeigt, sich seinen Protagonisten zu nähern, ohne ihnen zu nahe zu treten. Sie sind Menschen, nicht Typen, er diffamiert sie nicht, er gibt ihnen ihre Würde zurück. Bezeichnenderweise ist Rumpf Mitbegründer der Münchner Obdachlosenzeitung "Biss". Für seinen dokumentarischen Erstling "Münchner Freiheit", der bei der Berlinale gefeiert wurde, bekam Rumpf den Filmförderpreis der Stadt München 1998 und den Publikumspreis des 3. LOBBY Filmfestivals Frankfurt/Main.
http://www.arte-tv.com/de/woche/244,bro ... =2004.html