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 Betreff des Beitrags: Pressespiegel
BeitragVerfasst: 21.12.2005, 16:20 
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HipHop und Rap zum Draufschlagen - Brasiliens Massendiscos "Baile Funk"
http://www.ila-bonn.de/brasilientexte/bailefunk.htm

Gangsta Misogyny: A Content Analysis Of The Portrayals Of Violence Against Women in Rap Music , 1987-1993
http://www.albany.edu/scj/jcjpc/vol8is2/armstrong.html

Frust aus vollen Kehlen - Sozialkritischer Rap aus Frankreich
http://www.ard.de/kultur/musik/franzoes ... 518/uic8p/

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 Betreff des Beitrags: Re: Pressespiegel
BeitragVerfasst: 01.01.2006, 12:59 
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Don Di Maggio hat geschrieben:
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HipHop und Rap zum Draufschlagen - Brasiliens Massendiscos "Baile Funk"
http://www.ila-bonn.de/brasilientexte/bailefunk.htm



ist schon krass was da abgeht :ugly:


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 Betreff des Beitrags: Re: Pressespiegel
BeitragVerfasst: 01.01.2006, 13:16 
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kingpin hat geschrieben:
Don Di Maggio hat geschrieben:
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HipHop und Rap zum Draufschlagen - Brasiliens Massendiscos "Baile Funk"
http://www.ila-bonn.de/brasilientexte/bailefunk.htm



ist schon krass was da abgeht :ugly:
find ich auch..

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BeitragVerfasst: 26.10.2007, 14:04 
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Interessanter Artikel aus der "Zeit":

http://www.zeit.de/2007/43/Gangsterrap

Zitat:
Lange hatte die afroamerikanische Mittelschicht ein Selbstbewusstseinsproblem. Das Ghetto galt als der einzige Ort authentischen Schwarzseins. Mittelschichtswerte wie Lesen, Bildung, Gesetzestreue und legale Arbeit tauchten im Hip-Hop kaum auf, sie wurden als »weiß« denunziert. So reinszenierten Rapper wie Ice Cube trotz ihres bürgerlichen Villenlebens und trotz ihrer Hollywood-Karrieren die alte Gangster-Vergangenheit. [...] Als »CNN des Ghettos« aber konnte das Genre da schon nicht mehr gelten: Seine Sagas von Drogenküchen und Huren hatten so viel mit dem realen Leben in den Sozialhilfeblocks zu tun wie Country-Musik mit dem Farmeralltag. Stattdessen wurde der Markt bedient. Und Sozialreportagen verkauften sich eben schlechter als der Mythos schwarzer männlicher Straßengewalt.


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BeitragVerfasst: 28.10.2007, 15:49 
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^ Den Artikel habe ich letztens auch gelesen - wirklich sehr gut. Bin sowieso großer "ZEIT"-Fan :thumbs:


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BeitragVerfasst: 28.10.2007, 21:03 
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^^
Imo viel zu oberflächlich der Text, grade bei diesem Thema wo es schon tausend Essays dazu gibt könnte man ein paar mehr Informationen reinpacken und nicht nur "Kanye > 50 Cent" Argumente bringen. Positiv aufgefallen sind mir nur ein paar vom Redakteur gewählte Zitate, z.B

Zitat:
Rap ist von einer Kunst zu einem Klingelton degeneriert


Zitat:
Er [Michael Eric Dyson] sagt: »Die wirkliche Vulgarität ist nicht die Sprache, vielmehr muss es um die vulgären Bedingungen gehen, die eine solche Verrohung produzieren.« Der aus Mississippi stammende Rapper David Banner brachte es in der Kongressanhörung noch knapper auf den Punkt: »Wenn Sie unsere Wohnviertel reparieren, werde ich dasselbe mit meinen Texten tun.«


Dann kommen aber wieder aus eigener Feder so Sachen:

Zitat:
"So kommen aus der schwarzen Mittelschicht – sie hat sich seit 1968 verdreifacht [...]"


Dass das eigentlich VIEL zu wenig ist wird hier leider nicht erwähnt.


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BeitragVerfasst: 28.10.2007, 23:05 
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Realmatic hat geschrieben:
^^
Imo viel zu oberflächlich der Text, grade bei diesem Thema wo es schon tausend Essays dazu gibt könnte man ein paar mehr Informationen reinpacken und nicht nur "Kanye > 50 Cent" Argumente bringen. Positiv aufgefallen sind mir nur ein paar vom Redakteur gewählte Zitate, z.B


Ich denke nicht dass der durchschnittliche "Zeit"-Leser sich großartig mit Rapmusik auseinandersetzt - und gemessen an der Zielgruppe fand ich den Artikel nicht zu oberflächlich. Das Kanye/50 Argument spitzt den grundlegenden Konflikt ja nur bildhaft zu, im Kern muss man ihm nämlich Recht geben: Rapmusik hat sich (allgemein gesprochen) in das Phantasieren von Ghettoklischees vergaloppiert und taugt nur noch bedingt als Sprachrohr einer gesamten Bevölkerungsgruppe. Dass sich hier kulturintern Widerstand formiert ist ja nicht erst seit gestern so, in den vielbeschrieenen Elternverbänden sitzen ja nicht nur naturblonde WASP-Mütter. Das sich gerade Leute wie Master P jetzt allerdings als moralische Instanzen in Szene setzen wollen entbehrt nicht einer gewissen Ironie.... :ugly:

Paris hat im Booklet von "Guerilla Funk" schon 1994 geschrieben:

"Ask yourself a question: How many positive images of black people do I see on TV or in the movies? Not many at all, right? Almost none. Constant reinforcement of negative images portraying black men as hustlers, hoodlums, thiefs, liars, sell-outs or lazy "good-for-nothings" who seem allergic to work has had devastating effects on the black community."

Er schiebt das Ganze dann einem "weißen" Mediensystem in die Schuhe, aber das Problem ist zu einem guten Teil natürlich auch hausgemacht. Sein Lösungsvorschlag: Eigeninitiative. Und die besteht gerade nicht darin, die Zustände abzubilden oder zu bejammern sondern konkret dagegen vorzugehen. Und genau da liegt der Hund begraben: wer tut das? Stattdessen werden Images und Klischees bedient, die zum einen suburbane Jungmännerphantasien befriedigen und zum anderen die Taschen der jeweiligen Rapper füllen. Geholfen wird dann, wenn man seinen Reibach gemacht hat und damit gleichzeitig mitgeholfen hat, das Klischee weiter zu verfestigen über das man sich dann beschwert - siehe Master P...

Und das Zitat von Michael Eric Dyson halte ich für grundfalsch: warum sollten "vulgäre" Bedingungen automatisch eine verrohte Sprache produzieren? Es gibt gerade in den amerikanischen Ghettos bspw. haufenweise vor allem christliche aber auch islamische Communities, deren Mitglieder unter denselben sozialen Missständen zu leiden haben und merkwürdigerweise trotzdem keine Vulgärsprache verwenden. Es ist und bleibt die Entscheidung jedes Einzelnen wie er sich ausdrücken will ... :thumbs:


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BeitragVerfasst: 28.10.2007, 23:46 
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Ich glaube nicht dass Dyson meinte (jedenfalls bin ich nicht der Meinung), dass vulgäre Bedingungen vulgären Sprache *zwingend* zur Folge haben, sondern einfach dass man bei einem Fall verrohter Sprache "vulgäre" Umgebung vermuten kann. Mal abgesehen davon, dass ich finde dass Ausdrucksweise so ziemlich scheißegal :D ist (die meisten Menschen können m.E ihre Sprache dem jeweligen Umfeld anpassen), denke ich dass er gar nicht so unrecht hat. Man muss nicht bei jedem Vorstadtwhitey mit Baggy denken dass er aus hässlichen Verhältnissen stammt, aber oft ist die Sprache schon ein Zeichen dafür, woher man kommt.

Zu den ZEIT-Lesern... Imo ist es keine Entschuldigung keine Ahnung von Rap zu haben nur weil man sich nicht damit direkt auseinander setzt. Wenn man von einer Szene oder generell einem Thema wenig/nichts weiss, sollte man auch entsprechend mit Urteilen nicht so schnell bei der Hand sein, sowas dürfte man von ZEIT-Lesern schon erwarten.

Deine Einschätzung von Rap als sozialkritisches Mittel ist sicher nicht ganz verkehrt, aber: Irgendwo muss man auch realistisch sein, denn es ist letzten Endes nur Musik. Und Musik ist selten ein Sprachrohr einer gesamten Bevölkerungsgruppe. Viele Schwarze in den Ghettos Amerikas interessiert es doch einen Scheiss was mit anderen Schwarzen geschieht, Hauptsache die eigenen Taschen sind voll und gut is. Man sollte nicht glauben dass alle Leute so kitschig-tolerant, kritisch und weltverbessernd denken wie ein Common, von daher denk ich repräsentieren 50 Cent und Lil Jon auch einen guten Teil der Afroamerikaner. "Hoes, Clothes & Bankrolls" ... hörst Du nicht zum ersten Mal, oder? :D

Und naja, zur von Paris vorgeschlagenen Eigeninitiative.. erinnert irgendwie an Don Quijote und die Windmühlen, als ob Einzelne, Gruppen oder sogar prozentuale Teile einer Partei, eines Landes, einer Rasse oder was auch immer irgendeinen Effekt erzielen könnten. Imo kann jeder nur einzeln und *für sich*, das heisst in nicht gerade großen Maßen, einen "Schlag gegen das System" (wie Paris es sagen würde :D) landen, da hat der Gute teilweise schon irgendwo Recht. Aber in dem Sinne wie er es wohl eher meint, von wegen Systemumsturz und Gedanken in die Richtung glaube ich wird kein Boykott von 50 Cent im Radio Erfolge bringen, um da größeren Einfluss zu haben braucht man schon mehr als eine (gute) Meinung und ein paar Rap-Alben. :D

PS. Bist Du sicher dass dieses Zitat von Paris ist? Das Zitat kommt mir ziemlich bekannt vor, hab das Booklet aber nie gelesen, muss ich nochmal nachgucken wenn ich es finde.


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BeitragVerfasst: 29.10.2007, 00:57 
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Realmatic hat geschrieben:
Ich glaube nicht dass Dyson meinte (jedenfalls bin ich nicht der Meinung), dass vulgäre Bedingungen vulgären Sprache *zwingend* zur Folge haben, sondern einfach dass man bei einem Fall verrohter Sprache "vulgäre" Umgebung vermuten kann. Mal abgesehen davon, dass ich finde dass Ausdrucksweise so ziemlich scheißegal :D ist (die meisten Menschen können m.E ihre Sprache dem jeweligen Umfeld anpassen), denke ich dass er gar nicht so unrecht hat. Man muss nicht bei jedem Vorstadtwhitey mit Baggy denken dass er aus hässlichen Verhältnissen stammt, aber oft ist die Sprache schon ein Zeichen dafür, woher man kommt.


Ich verstehe das Zitat schon so, dass er meint, dass man die Sprache quasi-automatisch "bereingt", wenn man die sozialen Missstände ("die "wirkliche" Vulgarität") auflöst. Halte ich für eine sehr wackelige Konstruktion, zumal im Vergleich mit der Situation in Deutschland. :notsure:

Zitat:
Zu den ZEIT-Lesern... Imo ist es keine Entschuldigung keine Ahnung von Rap zu haben nur weil man sich nicht damit direkt auseinander setzt. Wenn man von einer Szene oder generell einem Thema wenig/nichts weiss, sollte man auch entsprechend mit Urteilen nicht so schnell bei der Hand sein, sowas dürfte man von ZEIT-Lesern schon erwarten.


Wie die Leser urteilen weißt du ja nicht, aber wahrscheinlich schießen jetzt erst einmal die Verkaufszahlen des letzten Common-Albums in die Höhe... :D

Zitat:
Deine Einschätzung von Rap als sozialkritisches Mittel ist sicher nicht ganz verkehrt, aber: Irgendwo muss man auch realistisch sein, denn es ist letzten Endes nur Musik. Und Musik ist selten ein Sprachrohr einer gesamten Bevölkerungsgruppe.


"Sprachrohr" war vllt. etwas irreführend formuliert. Im Grunde geht es wohl darum, dass einige Leute Wert darauf legen, wie die Außenwahrnehmung der Gruppe ist, der sie sich zugehörig fühlen. Diese gesamtgesellschaftliche Wahrnehmung wird allgemein sehr stark durch die Medien produziert, Rapmusik mit all ihren Klischees ist ein starkes Medienthema, ergo gibt es durchaus einen Zusammenhang zwischen Medienbildern und Rückschlüssen auf bestimmte Bevölkerungsgruppen. Das ist ja nicht nur in der Musik so, man denke an die Sowjetdarstellungen in amerikanischen Filmen zu Zeiten des Kalten Krieges (zum Beispiel).

Zitat:
Viele Schwarze in den Ghettos Amerikas interessiert es doch einen Scheiss was mit anderen Schwarzen geschieht, Hauptsache die eigenen Taschen sind voll und gut is. Man sollte nicht glauben dass alle Leute so kitschig-tolerant, kritisch und weltverbessernd denken wie ein Common, von daher denk ich repräsentieren 50 Cent und Lil Jon auch einen guten Teil der Afroamerikaner. "Hoes, Clothes & Bankrolls" ... hörst Du nicht zum ersten Mal, oder? :D


Sage ich doch, und ist ja auch legitim. Bloß werden damit, was Leute wie Lil Jon angeht, denen es einzig und allein um Gewinnmaximierung geht, die Klagen über die Benachteiligung "der Schwarzen" komplett ausgehebelt. Die Benachteiligung wäre dann nur individuell. Davon abgesehen finde ich diese Herden- /Rassendenke sowieso grundsätzlich falsch.

Zitat:
Und naja, zur von Paris vorgeschlagenen Eigeninitiative.. erinnert irgendwie an Don Quijote und die Windmühlen, als ob Einzelne, Gruppen oder sogar prozentuale Teile einer Partei, eines Landes, einer Rasse oder was auch immer irgendeinen Effekt erzielen könnten. Imo kann jeder nur einzeln und *für sich*, das heisst in nicht gerade großen Maßen, einen "Schlag gegen das System" (wie Paris es sagen würde :D) landen, da hat der Gute teilweise schon irgendwo Recht. Aber in dem Sinne wie er es wohl eher meint, von wegen Systemumsturz und Gedanken in die Richtung glaube ich wird kein Boykott von 50 Cent im Radio Erfolge bringen, um da größeren Einfluss zu haben braucht man schon mehr als eine (gute) Meinung und ein paar Rap-Alben. :D


Ich uppe morgen ein Review zu "Guerilla Funk", in dem ich gerade auf diesen Punkt ein bißchen eingehe. ;) Ich denke es geht ihm in erster Linie um Polemik, wie überhaupt jedem Polit-Rapper von Public Enemy über Immortal Technique bis zu Dead Prez. Das konkrete Ziel für Veränderungen kann, wenn man nicht völlig naiv ist, eigentlich nur das persönliche Umfeld sein - das sehe ich auch so.

Zitat:
PS. Bist Du sicher dass dieses Zitat von Paris ist? Das Zitat kommt mir ziemlich bekannt vor, hab das Booklet aber nie gelesen, muss ich nochmal nachgucken wenn ich es finde.


Naja, ich hab's eben selbst abgetippt. :ugly: :D Ob er es irgendwo anders abgeschrieben hat weiß ich allerdings nicht...


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BeitragVerfasst: 25.01.2008, 15:52 
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Deutscher Gangster-Rap - veranschaulicht an den neuesten Songs von Massiv - im FAZ Feuilleton, so weit ist gekommen mit dem Land der Dichter und Denker. :king2: Aber immerhin ganz lustig geschrieben :D

Zitat:
Wir haben Massivs Single, als sie am Freitag herauskam, sofort gekauft. „Weißt du wie es ist“. Was soll man sagen? Zunächst mal eine halbe Minute Musik, wie sie Heilpraktiker in ihren Behandlungsräumen gern abspielen, sphärische Klänge, Plätschern, dann Streicher, Feen-Chöre, schließlich Glocken. Dann aber Massiv: „Weißt du wie es ist, fremd in einem Land zu sein / Ohne Perspektive eingepfercht im Asylanten-Heim“, und: „Weißt du wie es ist wenn dich fast jeder verprügelt / Und du nach Hause gehst und dich dann noch dein Vater verprügelt / Weißt du wie es ist wenn du mit Steinen in der Niere lebst . . .“ Es folgt dann eine Auflistung von Themen für Sozialreportagen, mit denen man jederzeit den Axel-Springer-Preis gewinnen würde. Es ist leider auch nicht so, dass man Massiv das viele Leid oder die Wut oder wenigstens die vielen Muskeln anhören würde. Es klingt noch nicht einmal nach Anabolika. Es klingt nur nach dickem Jungen, der die Treppe nicht hochkommt.


Zitat:
Keine Ahnung, ob es das ist, was ein Gangsterrapper will. Aber es ist symptomatisch: Schlimmes Gejapse, wirre Reime und erbarmungswürdig dürre Beats, dazu Sounds, die man auch im Ruheraum einer Biosauna laufen lassen könnte. Das ist das ästhetische Elend. Problematischer ist das inhaltliche: ein Text über Nutten, die man in die Knie zwingt, einer über Schwuchteln, die man umbringt, und dazwischen immer mal wieder so ein unspezifisches, selbstmitleidiges Gejammer darüber, wie Scheiße alles so ist im Getto, wozu man selber aber nach Kräften beiträgt.


Zitat:
Aber wir reden hier ja auch über Kunst. Und die Berliner Gangsterrapper sind phantastische Kunstfiguren. Sido, der Irre mit der Maske. Massiv, der Araber mit dem Sprengstoff. Und solange es Leute gibt, die in Ohnmacht fallen, wenn ein deutschstämmiger Rapper wie Fler „schwarz“, „rot“ und „gold“ sagt, dann hat er schon von Berufs wegen verdammt noch mal die Pflicht dazu. Neuerdings gibt es auch einen Ossi aus Marzahn, der muss einen gepimpten Wartburg fahren und vor Plattenbauten die Thälmannfaust machen. :rofl:


http://www.faz.net/s/RubE219BC35AB30426 ... ntent.html


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