South Circle – Anotha Day Anotha Balla

Suave Records 1995, es sind goldene Zeiten. Im Windschatten der großen Topseller Eightball & MJG ist auch die zweite Reihe des Labels glänzend besetzt – mit Mr. Mike und Thorough vom South Circle etwa. Auf deren bis zum heutigen Tage einzigen gemeinsamen Album “Anotha Day Anotha Balla” gibt’s 14 Tracks lang alles was das Herz des wahren Fans begehrt: gekonnt inszenierte Beats aus dem Hause Smoke One Productions; Reality-Raps, vorzugweise eiskalt serviert, nicht zu vergessen natürlich die hörenswerten Gastgeschenke von 8-Ball, MJG und Tela.

Eine Aufwärmphase gibt’s hier nicht, gleich im “Intro” geht’s zur Sache – das Duo lässt keinen Zweifel daran aufkommen, dass es wirklich alle Register seines Könnens gezogen hat um der verehrten Hörerschaft Wissenswertes zum Thema “Geto Madness” zu verklickern. Lichte Momente gibt es auf “Anotha Day Anotha Balla” wie am Fließband, besonders hervorzuheben ist an dieser Stelle das unglaublich intensive “Unsolved Mysteries”, das seiner Zeit wie auch “Neva Take Me Alive” oder das überragend düstere “Final Call” in musikalischer Hinsicht weit, weit voraus ist. Neben diesen härter gearteten Topsongs voller Dramatik und Pathos, machen South Circle auch in etwas trivialer gehaltenen Tracks eine durchaus gute Figur: “Pimp Thang”, “Gotta Maintain” und “Everyday Allday” kommen sommerlich entspannt daher und geben damit einen guten Kontrast zum unerbittlich rüden Restprogamm ab.

Beide Rapper erweisen sich über die gesamte Spielzeit des Albums als wahre Meister darin, die abwechslungsreichen Beats in der jeweils richtigen Weise anzupacken und dann mit vollem Vokaleinsatz unvergessliche Stimmungen zu kreieren. So verwundert es denn auch nicht, dass “Anotha Day Anotha Balla” auch Jahre nach der Veröffentlichung kein bißchen von seinem Zauber eingebüsst hat und heute noch genauso viel Spaß macht wie am ersten Tag. Mit diesem Album haben sich diese selbsternannten “masterminds of true ballin'” wahrlich ein Denkmal gesetzt. Groß!