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Sharkey – Sharkey’s Machine

Etwas abseits der konventionellen Hip Hop Regeln verspricht “Sharkey’s Machine” zu treiben. Das Produceralbum verschmilzt in der Tat Genres; der Grundgedanke bleibt aber voll und ganz bei der Rapmusik. Der DJ und Produzent Sharkey stammt aus Washington D.C. und schöpft bei seinem Debüt gleich aus dem großen Fass der Independentszene. Jean Grae, Grand Puba, Cannibal Ox – eine Einladung für die Eastcoast-Interessenten könnte kaum geschmackvoller sein.

Und doch sind es die Nachwuchsarbeiter Zooks und Billy Moon, die am stärksten in das Projekt einbezogen wurden. Den oben genannten Stars können sie aber nicht den Rang ablaufen. Wie sollte das auch passieren, wenn Jean Grae über ein vom Schlagzeug getriebenes Instrumental überzeichnet und mit Gunshots im Background über den Sommer in New York redet oder wenn Vast Aire und Vordul Mega (Cannibal Ox) mit Unterstützung frecher, wechselnder E-Gitarrenmelodien auf “Fuzz” in ihrer undisziplinierten, zurechtweisenden Art daherkommen? Da sind die Highlights schon vorprogrammiert.

Nichtsdestotrotz geben die anderen Figuren eine gute Leistung ab. Woran Sharkey mit seiner Produktionsarbeit selbstversändlich großen Anteil hat. Ständig mischt er elektronische und klassische Gitarren unter, verschiebt clever die Melodien und verzerrt diese und gibt den Scratch-DJ ab. Jazz- und Rockeinflüsse sind nicht sein einziges Mischmittel, auch Elektroanleihen beherrschen den Langspieler. Dass er versucht viele Instrumente miteinzubringen, birgt Gefahren. Viele Producer scheitern an der Harmonie zwischen den Musikwerkzeugen. Und leider kriegt auch Sharkey dieses Problem nicht in den Griff. Am deutlichsten hören sich diese handwerklichen Fehler bei “Meltdown” an. Das Drumset wirkt überladen und die Gitarrentöne entziehen sich nach paar Minuten vollen Experimentierrausches dem Bass und gehen ihren eigenen Weg. Instrumente außer Kontrolle: das darf – bei aller Ausprobierfreudigkeit – nicht sein.

Einfach bestückte Produktionen hören sich auf diesem Album nicht nur besser an, sie scheinen lebhafter zu sein. “Little Cabin Song” mit einem sing-rappenden Billy Moon über eine exzellente Mischung aus akustischen- und elektrischen Gitarrenflächen kann man ohne zögern als Beispiel nennen. Ganz oben spielt auch der Vollinstrumental-Track “Slo-Mo In The Grotto” mit, aus dem sich plötzlich eine atmosphärische Low-Tempo-Stimmung erhebt, die sonst auf dem gesamten Album keine Präsenz erfährt und somit “Sharkey’s Machine” zu einem der abwechslungsreichsten Hip Hop-Alben des Jahres 2004 macht. Sharkey ist nicht auf einem eigenen Level unterwegs, aber er hat es drauf.

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