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Raekwon – Shaolin Vs. Wu-Tang

Im Grunde wirkt “Shaolin vs. Wu-Tang” nach dem großen “Only Built 4 Cuban Linx Pt. 2″ ein wenig so, als würde ein Schauspieler nach einem großen, aber anstrengenden Leinwandblockbuster erst einmal wieder einfach nur eine seichte Komödie zum Spaß an der Sache drehen wollen. Und so ist auch das neueste Werk von Raekwon weniger umfangreich und längst nicht mehr so episch ausgewalzt, will und muss sich aber dafür auch nicht mit der eigenen zweiteiligen Albumserie vergleichen lassen. Aber keine Sorge, lustig ist hier gar nichts.

Dafür gibt es auch hier einen netten Mix aus Altbewährtestem und nochmals Altbewährtes in etwas frischerem Gewand. Bei einem solchen Titel sind natürlich die entsprechenden Samples nicht weit entfernt, die eine fernöstliche Stimmung evozieren sollen; im Grunde gibt es gute alte Kung-Fu-Film Dialoge, Prügelsounds und Tracks wie “Snake Pond” und “Crane Style” sporten asiatische Flötenklänge. Klassische New-Yorker Drumsounds gibt es auch zuhauf, dafür stehen Traditionalisten aus dem eigenen Camp wie der Holländer Cilvaringz oder Bronze Nazareth, der mit “Butter Knives” die absolute Throwbackperle des Albums beigesteuert hat; ein finster und vorantreibendes Brett von einem Wu-Tang Beat und darüber ein hochmotiviert spuckender Raekwon. Kann man schon jetzt in die ewige Liste der Clan-Klassiker mit aufnehmen. Modern und zeitgemäß hingegen das ein oder andere Drumpattern, das dann längst nicht mehr so schwer klingt, wie bspw. “Crane Style”, bei dem auch Busta ein paar Reime von sich gibt. Oder “Rock ‘n’ Roll”, das sich sicherlich wunderbar auf dem Dancefloor macht.

MC-technisch muss man sich bei Raekwon eh keine Sorgen machen: Wie eh und je, unverändert und immer noch ziemlich dope so. Die Gäste fallen da nicht weiter ab, ob Clansmen wie Ghostface Killah, Method Man oder Inspectah Deck nun ihrem Homie unterstützen, oder eben Nas, Black Thought, Jim Jones, Lloyd Banks, Busta oder Rick Ross, wobei Letzterer ja in direkter Erbschaft zu Rae steht, wenn man den Hang zum Cocaine-Rap beider berücksichtigt.

Qualitativ wirkt “Shaolin vs. Wu-Tang” aber insgesamt manchmal ein klein wenig unstet. Estelle und “Chop Chop Ninja” sind eigentlich ganz nett, doch leider wirkt der Track etwas deplatziert und darüberhinaus künstlich in die Länge gezogen. Dasselbe gilt auch eben für “Rock ‘n’ Roll”, das mit über 5 Minuten deutlich zu lang geworden ist, obwohl es an und für sich überzeugt. Die bereits erwähnten “Snake Pond” und “Crane Style” wurden unglücklicherweise direkt hintereinander platziert, da beide ähnliche Samples als musikalische Unterlage haben und der erneute Schlagabtausch von Rae und Nas ist zwar stark berappt, aber beattechnisch reichlich unspektakulär…aber nun gut, das war “Verbal Intercourse” seinerzeit auch irgendwie.

Insgesamt ist Rae aber ein Album gelungen, das all den Wu-Tang Jüngern da draußen solides neues Material liefert, mit dem sie definitiv glücklich werden sollten. Alleine “Butter Knives” rechtfertigt eigentlich schon ein Hinhören.

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