Phoenix Orion And Team Eloheem – Secret Wars
Als Mitbegründer des sogenannten Sci-Fi-Hip-Hop dürfte Phoenix Orion eine der abgehobensten Gestalten ist, die der New Yorker Underground jemals hervorgebracht hat. Seine Markenzeichen: ein reichhaltiger, aber völlig sinnfreier Gebrauch von wissenschaftlichem Fachvokabular ebenso wie zwischen Rap, Electronic und Drum’n’Bass mäandernde Produktionen. Das kann durchaus klappen, geht im Falle von “Secret Wars” aber gewaltig nach hinten los: hier war der Vorsatz definitiv größer als das Vermögen.
Das im Booklet beschriebene Albumkonzept stellt Phoenix Orion als eine Art laserschwertschwingenden, extraterrestrischen Superkämpfer vor, der an der Spitze einer Mutantentruppe in den Krieg gegen die Maschinen zieht, um Hip Hop, ach was, die Menschheit vor dem Untergang zu retten. Wichtigster Schwertbruder und in gleich vier Waffengängen vertreten: ein gewisser Quantum Gamma Zenith. Noch Fragen? Auf musikalischer Ebene herrscht dagegen weitgehend Flaute: abgesehen von den fulminanten Drum’n’Bass-Ungetümen “Scifidelity” und “Man Against Machine” hat die Scheibe leider nicht viel zu bieten.
Die Beats von Sam Justice, The Troublemaker und The Brain sind monoton, statisch, fast schon anti-experimentell – wie Phoenix Orion sich angesichts dieser kümmerlichen Soundkulisse noch als Supernova unter den Rap-Futuristen inszenieren kann, ist mir schleierhaft. Zumindest im drückend düsteren Titeltrack “Secret Wars” kommt noch etwas Atmosphäre auf – und dass ausgerechnet Donald D vom Rhyme Syndicate hier einen Gastauftritt absolviert, ist definitiv der Schenkelklopfer des Albums.
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