Percee P – Perseverance: The Madlib Remix
“I’m a sweet lover, but don’t sleep brother / when I creep muthafuckas take deep cover with each other…” Wer der Erschaffer solcher Zeilen ist, der meint es ernst. Und das war er wohl der Bühne und den Fans schuldig. Auch sich selbst. Er war einfach viel zu lange der “legendary unsigned hype”, als dass er sein erstes Soloalbum verhauen durfte. Man war sich vor dem Release seines Debüts “Perseverance” unsicher. Und da gab es einige Gründe dafür. Schließlich kam in knapp zwei Jahrzehnten bis auf paar Singles und einigen Featurebeiträgen nichts an Licht, so war es extrem schwer einzuschätzen, ob Percee P überhaupt die Reife für ein ganzes Album mitbrachte. Auch Produzent Madlib war nicht unumstritten. Die Pessismisten hatten unrecht. Madlib passte sich Percee P’s Style an, brachte das Album von A nach B und der selbsternannte Reiminspektor Percee hat das gemacht, was ihn mit nur ein paar Singles und Featurebeiträgen zu einer der einzigartigsten Figur im Business machte: er hat beispiellos gerappt.
“Perseverance: The Remix” ist ein ordentliches Remix-Album seines Debüts und wurde verrückterweise von Madlib produziert, der hier nun seine eigenen Werke remixt. Die Beats sind im Vergleich zum Original nicht selten mit mehr Instrumenten ausgestattet und haben eine klassischere Note. “The Hand That Leads You” oder “Put It On The Line” wirken durch den Oldschoolflavour leider etwas schleppend. Besser gelungen ist der Remix zu “The Dirt & Filth” mit dem Einsatz elektronischer Klänge. “No Time For Jokes” ist ein Beispiel für eine gute Neufassung. War auf dem Original “Perseverance” knochentrockener Boom Bap zu hören, lockern eine Flöte und stimmige Drums auf der Remix-CD das Geschehen. Richtig interessant ist die Neuinterpretation von “Throwback Rap Attack”. Im Tracktitel wurde “Rap” durch “Drum” ersetzt. Und diese Änderung hat Programm. Die Hauptmelodie spielt ein recht monotones Drumset. Mit dem glänzenden und schnellen Flow von Percee P ergibt es jedoch eine vollkommen sicke Mischung.
Percee P, der mit Begeisterung für Künstler wie Fantastic Five oder Soul Son in den Patterson Projects in New York aufwuchs, teilt uns seine Freude für Hip Hop durch seine leidenschaftlichen wie kreativen Reime mit. Von seiner Debüt-12″ “Let The Homicides Begin”, über self-marketing auf den Straßen bis zu Madlib und seinen Boom Bap Produktionen – das ist zwar ein sehr grober Schnelldurchlauf, doch wenn man ehrlich ist, passierte bei Percee P in 20 Jahren erschreckend wenig. Wahrscheinlich macht ihn genau das als Person so spannend. Er hat eben keinen regenbogenartigen, mit Feenstaub überdeckten Rapper-Lebenslauf.
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