Pastor Troy – Pastor Troy For President
Bereits bekannte Songs (unter anderem auch vom Vorgänger “I Declare War”) halten sich mit neuem Material die Waage – der treue Fan kauft, um auf dem Laufenden zu bleiben, und fühlt sich letzten Endes doch recht unnötigerweise zur Kasse gebeten. Wie gesagt: eigentlich. Denn neben reichlich halbgaren Tracks bietet diese Scheibe auch einige der besten Songs, die der Pastorensohn aus Georgia jemals aufgenommen hat. Vor allem “We Ready 2000″ zeigt was der irre abgehende Troy in Höchstform zu leisten imstande ist – dieser Scheiß spielt sich auf einem Level ab, den der bloße Begriff “crunk” längst nicht mehr fassen kann. Kaum auszudenken was eine LP bestückt mit Songs von auschließlich derartig gehirnerschüttender Wirkung hermachen würde.
Zumal diese Ausnahmedarbietung hier bei weitem nicht alleine dasteht. Gemeinsam mit seinen Down South Georgia Boys werden im dunklen “Brang Ya Army” wüste Tiraden in Richtung von Kontrahent Miracle gebrüllt, der schon im einleitenden Skit “Fuck Miracle” von Troy selbst mit dem Tod bedroht wird. Nicht weniger nachdrücklich klingt das super-crunke “It’s On Down Here”, in dem explizite Rhymes über das Streetlife in GA an den Mann gebracht werden. Ungeachtet hochklassiger – aber schon bekannter – Songs wie “Help Me Rhonda”, der Originalversion von “We Ready” und natürlich dem Riesenerfolg “No Mo Play In GA” (nach welchem Master P allen Grund hätte, mächtig Paranoia zu schieben) beweist “Pastor Troy For President” aber auch, dass der Schreihals aus Leidenschaft auch richtige schwache Musik machen kann.
Das aus dem Rahmen fallende “Then I Gotta Change” etwa ist von der billigeren Sorte, das mit Ludacris eingespielte (und von dessen Album “Back For The First Time” entführte) “Get Off Me” wirkt ebenfalls fehlt am Platz und auch den durchsichtigen Club-Track “Do It” (mit einer versauten Rasheedah) hätte man sich getrost sparen können. Allen Rückschlägen zum Trotz hat Real Thang Records dennoch ein hörenswertes Album abgeliefert, das in Form schwerer Bässe und alles dahinraffender Styles aus dem Vollen schöpft. Wer bereit ist, trotz des ein oder anderen recycelten Songs ein bißchen Geld liegenzulassen, macht nichts falsch.
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