Outsider – Soliloquist
Tonguetwisting auf Koreanisch, das soll funktionieren? Dieser Frage muss sich Outsider aus Seoul, der nun schon seit einiger Zeit im Heimatland erfolgreich seine Musik unter die Leute bringt, im Ausland zwangsläufig stellen.
Und was der Kerl kann, bekommt man sofort bei “Innovation” zu hören, Outsider flext hier nach dem Vorbild amerikanischer Größen den Beat in Stücke, wer vorher noch daran gezweifelt hat ob diese Mischung funktionieren könnte, wird seine Zweifel spätestens hier verwerfen. In “One Way” wird dies sogleich fortgesetzt, prominente Unterstützung gibt’s dabei von Koreas Vorzeige-Rapper MC Sniper, der durch seine Präsenz den klar dominierenden Part stellt. Das großartige “Namja Tapke (Like A Man)”, stellt meinen persönlichen Favorit des Albums dar, stark geht es auch im Anschluss mit “Narake Pin Goch” (The Flower That Blooms In Hell) weiter, das mit den tollen Klavier-Einsätzen und Outsiders wohl akzentuiertem Flow begeistert.
Aber dann wird es leider poppig, die fixen Flows verschwinden, die Produktionen werden nervig, das braucht niemand, vor allem wenn man nach dem starken Start auf ein reinrassiges Tongue-Twist-Album hofft. Solchen Schrott wie “Perfect Love”, “Hyper Soar” und “Jeon” hat er nicht nötig. Zwar ziehen die beiden abschließenden Tracks nochmals etwas an, das Niveau der ersten Halbzeit erreichen sie aber zu keiner Zeit.
Man muss zusammenfassend sagen, dass nur knapp über die Hälfte dieses Erstlingswerkes überzeugen kann. Hätte man den Popmist verbannt und weitere starke Twist-Tracks platziert, hätte man hier von einem extrem starken Einstand sprechen können, so ist es aber leider nur ein überdurchschnittlich gutes Album, was sich im Prinzip selbst ausbremst. Ich hoffe inständig, dass Outsider für sich selbst einen festen Stil findet, denn es wäre jammerschade wenn er sein Potential verschwendet.
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