Criptanite – Talez From The Crypt
Blaues Tuch am ganzen Körper, unmissverständliche Texte dazu – nein, aus seiner Gangzugehörigkeit macht Criptanite aus South Central/Los Angeles wirklich keinen Hehl. Sein 1994 veröffentlichtes Album “Talez from The Crypt” entspricht den Erwartungen bis ins Letzte: mit einer tüchtigen Dosis Funk aufgespritze Produktionen aus eigener Herstellung, simple Melodien, eher wenig Bass im Unterbau – Überraschungen jeder Art bleiben aus.
Auch textlich präsentiert sich Criptanite als Kind seiner Zeit. In “Funk Em”, “Political Assassination” und “Funk This Country” geht’s der Staatsmacht an den Kragen, und dabei werden nicht nur im eindeutig betitelten “Devil” die altbekannten Klischees bedient: “Open your eyes and realize / the devil in disguise with blond hair and blue eyes / he’s taking our religion, culture and way of life / you say I’m right but won’t get the AK and fight…”. Abgesehen von den doch recht stark ausgeprägten sozialkritischen Zügen des Albums herrscht sonst nur große Leere. Egal ob “Keep Ya Dick Out The Booty”, “A Joint And A Beer” oder “I Just Wanna Kick It” – derlei Belanglosigkeiten haben so viele andere schon sehr viel besser in Musik gepackt, da wirkt Criptanite nur überflüssig.
Ohnehin wird man den Eindruck nicht los, dass “Talez From The Crypt” nur im Windschatten der wirklich provokanten Veröffentlichungen dieser Zeit hängt. Irgendetwas eigenes habe ich hier zumindest nicht herausgehört…
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