Mr. Brady – Labor Of Love
Seit 1995 schon in San Diego, Cali, tätig, schickt sich Eigentlich-Rapper Mr. Brady dazu an, auf seinem Album “Labor of Love” auch als Producer des Ganzen in Erscheinung zu treten. Der ehemalige Battle Axeler hat sich dazu eine an und für sich richtig hübsche Gästeliste zusammengestellt, die aufhorchen lässt: U.a. sind Diamond D, MED, Guilty Simpson, LMNO, Blu, Exile, Tajai und Opio von den Souls of Mischief sowie Aloe Blacc mit dabei. Klingt absolut vielversprechend, ohne Zweifel…
…jedoch nur auf dem Papier. In der Tat lässt das Endergebnis doch insgesamt sehr zu wünschen übrig. Alles an “Labor of Love” klingt, ironischerweise, recht lieblos und geradezu uninspiriert. Melodien, wenn man denn die meist dilettantisch, abgehackten, fast schon beliebig anmutenden Tonfolgen denn als solche bezeichnen möchte, sind Mr. Bradys Sache nicht so wirklich, lediglich bei “Get Choze”, sowie den letzten 3 Nummern des Albums kommt ein melodisch-warmes Feeling eher samplebedingt auf. Abzüglich des Intros bleiben aber 10 Tracks über, deren Nervfaktor recht schnell exponentiell steigt. Bei ihnen versucht sich Brady an Synthiebässen und Keyboardspielereien (oder nennen wir es wirklich mal Klimpereien), wobei nichts wirklich eingängig klingt, dafür umso mehr halbfertig. Nur haben das Spiel der besonders zerhackten Samples und halbfertig wirkenden Produktionen Legenden wie DJ Premier und RZA schon vor Jahrzehnten zur absoluten Meisterschaft gebracht, weshalb Brady dem einfach nichts mehr hinzuzufügen hätte, wenn denn seine Arbeit überhaupt gut wäre und die Tracks nicht insgesamt größtenteils höhepunktarm vor sich hindümpeln würden.
Auch auf Rapebene tut sich niemand besonders hervor, denn dazu haben sich, bis auf Guilty Simpson, zu wenige bis keine wirklich markanten und charismatischen Stimmen auf dem Werk hier versammelt und klingen auch fast alle Beteiligten unfassbar unaufgeregt. Langweilig. “Labor of Love” wäre gerne wegweisend, unfassbar innovativ und einzigartig, kann einem aber höchstens ein müdes Lächeln abringen…wenn man sich denn nicht bereits entnervt etwas völlig anderem zugewendet hat.
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