Mobb Deep – Juvenile Hell
Hach, was waren sie da jung! Das in unseren Breitengraden völlig untergegangene Debüt-Album von Havoc und Prodigy (wurde erst nach den großen Erfolgen des Duos neu aufgelegt) präsentiert uns die New York-Queensbridge Hustler im zarten Teenager-Alter. Und genau so hört sich “Juvenile Hell” auch an: die Stimmbänder noch etwas kurz, das lyrische Niveau bei weitem nicht derart ausgereift wie auf “The Infamous”, diesem fast schon sagenumwobenen Eastcoast-Klassiker, den viele als eigentliches Mobb Deep-Debüt ansehen.
Natürlich war das Leben im in den sechs Queensbridge-Blocks Anfang der 90er auch kein Zuckerschlecken und so kommen uns die Songs durchgehend street-orientiert. Nach dem Represent-Track “Me & My Crew” werden in “Locked In Spofford” Knast-Geschichtchen zum Besten gegeben, bevor wir auch den Grund für den Urlaub auf Staatskosten erfahren: “Peer Pressure”. Während die passablen Beats des Originals noch zu gefallen wissen, verliert sich die Message der Beiden im Large Professor Remix des Songs irgendwo in der puren Bedeutungslosigkeit. Ohnehin sind es vor allem die Produktionen die stören – unauffällig, austauschbar, spärlich mit schrägen Instrumentenfetzen behängt; völlig unaufregende Samples (wenn denn mal vorhanden), auch im Hinblick auf die Entstehungszeit nur allzu monotone Basslines und überhaupt: kein einziger Outstandig-Track.
Eine Mitschuld an diesem Umstand tragen natürlich auch die beiden Youngster, die auf ganzer Linie versagen, wenn es darum geht mich dazu zu bringen ihren Ausführungen zu folgen (nicht ein einziger Vers, eine einzige Zeile die hängen bleibt!). Kein Wunder, dass der Titel “Juvenile Hell” damit sehr an Zweideutigkeit gewinnt. Wer weder Die-Hard Mobb-DeepFan noch bedingungsloser Sammler ist, kann den Geldbeutel guten Gewissens stecken lassen. Staubfänger!
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