Medinah Starr – Serious Intermission

Im Januar konnte sie mit “Beyond Reazon” eine erste Duftmarke setzen – jetzt steht Medinah Starr binnen 12 Monaten und pünktlich zum Weihnachtsfest gleich noch einmal auf der Matte. Und auch wenn Berufsskeptiker wie meinereins es nicht für möglich gehalten hätten: “Serious Intermission” ist ein deutlicher Schritt nach vorne. Wo das Debütalbum an vielen Stellen noch ausbaufähig war, klingt hier weitestgehend alles so wie es klingen sollte: Medinah scheint ihren Sound gefunden zu haben, der Tracktitel “Beauty & Pain” ist Programm.

Über smoothen, sommerlichen Beats von Nick Wiz, John Doe und P-God gefällt die Durchstarterin aus Philadelphia mit reflektierten Versen über brennende Themen wie Armut, Sexismus und Rasissmus. Und klingt dabei so geradelinig und unverstellt, dass einem immer mal wieder der Name Jean Grae in den Kopf schießt, für viele ja noch immer so etwas wie das rappende Vorzeigemädchen schlechthin. Besonders das von Nick Wiz mit sanften Akkustikgitarrenklängen ausgestattete “Cool Chick” vereint alle Vorzüge Medinah’s in knapp fünf Songminuten: den wachen Beobachterblick, das lyrische Talent, die Musik in der Stimme. Ganz egal was die Zukunft für Medinah bringt, dieser wunderschöne, intelligente Song wird bleiben.

Gleichzeitig wächst angesichts von Features wie Access Immortal, Torae und Shabaam Sahdeeq die Befürchtung, dass Medinah es nie über ihre Nischenmusik hinaus schaffen wird. Alles respektable Rapper, keine Frage, doch wenn’s auch in Sachen Bekanntheit nach oben gehen soll, muss Medinah auf schnellstem Wege ihre Kreise erweitern. Sie hat das Zeug dazu!