Young Gunz – Possesion With Intent To Deliver
Früher waren P-Nutt, Smoove und Hittler in Straßenkriminalität und Drogenhandel verwickelt und wurden vor Gericht bestimmt des öfteren mit dem Anklagepunkt “Possesion With Intent To Deliver” konfrontiert. Dann wurde in Eigenregie das Label Top Flyte Records auf die Beine gestellt, um sich sein Geld unter dem Namen Young Gunz fortan mit legalen Mitteln – sprich Musik – zu verdienen. Angesichts dieses Hintergrunds natürlich kein Wunder, dass es in den Songs der Crew aus Lake Como, Texas vor allem um die persönlichen Erlebnisse von der Straße geht.
Alben wie “Possesion With Intent To Deliver” haftet von jeher eine Aura der Authentizität an und tatsächlich: wenn die Young Gunz anfangen zu erzählen, dann sind die üblicherweise bemühten Klischees plötzlich ganz weit weg. Smoothe, geradlinige Produktionen mit im Großen und Ganzen eher spartanischer Instrumentalisierung geben den Ton an in Lieder wie dem düster-rollenden “Struggle For Power”, “No Question” und dem mit atmospärisch dichten Keyboardflächen bestückten “Hustlin’ Ass Youngstas”. Auch funkige Einflüsse lassen sich feststellen, wobei ich hier “No Love” mehr abgewinnen kann als dem etwas unfertig wirkenden “Pitcher The Pimp” und der mit Male-R’n’B-Vocals überfrachteten Elegie “Life In The Streets”.
Bei allen Verweisen auf die Realness der Young Gunz will ich nicht verschweigen, dass einigen hervorragenden Einlagen (Track 9, Vers 1!) auf der anderen Seite eine ganze Menge semi-professioneller Raps mit gelegentlichen Rhythmus-Problemchen gegenübersteht, was dem Album dann doch ein wenig von seinem Flair nimmt. Wer’s geflissentlich überhört, kann sich “Possesion With Intent To Deliver” ohne Bedenken klarmachen.
No Response
Leave us a comment
No comment posted yet.