Magic – Thuggin’
Und wenn man denkt schlimmer geht’s nimmer – dann kommen Rapper wie Magic mit ihrer neuesten Silberscheibe um die Ecke. Schon das Debütalbum des raukehligen Rappers aus New Orleans war ein abstoßend flachformatiges Fließbandprojekt, in voller Länge eigentlich nur in narkotisiertem Zustand zu ertragen. Und genau auf diese Tour funktioniert auch das nur ein Jahr später gedroppte “Thuggin'”.
Es ist mit einiger Sicherheit eines der schlechtesten Alben, das jemals unter dem Zeichen des Glitzerpanzers auf die Öffentlichkeit losgelassen wurde. Anstandslos und um keine Peinlichkeit verlegen setzt Magic das komplett ideenfreie Konzept um, dass ihm sein großer Gönner und Förderer C-Murder hier vorgesetzt hat. Umso schlimmer, dass der ganze Schmu jetzt auch noch verstärkt in Richtung Clubmusik geht. “Party Time” ist angesagt, Magic faselt unfassbar doofes Zeug von wegen “Ice On My Wrist” und “Puff Puff” – it’s a “Club Thang”, was auch sonst. Seine Vorarbeit in “Wooble Wobble” haben die 504 Boyz später um Welten besser aufgegriffen, schmalspurige Ansagen wie “Soldier”, “We Gon Ride” und “Keep It Gangsta” sind selbst für No Limit Verhältnisse haarsträubend lustlos inszeniert und einem Brechmittel wie “Thank You Lord For My Life” trieft der Kitsch aus jeder Pore.
Es tut regelrecht weh, wie dieser stimmlich alles andere als schlecht ausgestattete Kerl sich hier als Ghetto-Märchenonkel geriert und damit gnadenlos verheizt wird. Nicht dass das auf “Sky’s The Limit” großartig anders gewesen wäre – doch da spielten wenigstens hin und wieder noch die Beats mit. Hier entpuppen sich die für den Tonschrott verantwortlich zeichnenden Herren Beats By The Pound, Kenoe und Mark In Da Dark dagegen als Soundpantscher ersten Grades, die mit Müh’ und Not gerade noch einen halbwegs akzeptablen Songs zustande bekommen haben. “Good Lookin Out” heißt das Ding, und es ist nicht zuletzt deswegen ein Hinhörer, weil mit D.I.G. ein junger, hungriger Rekrut sein Stelldichein feiert.
Und wenn dann nach schier endlos erscheinenden 17 Tracks die Schnulztriene Ms. Peaches ihr “Wanna Get Away” durch den Äther zwitschert, dann bleibt mir nur zu sagen: ausgezeichnete Idee, nichts wie raus aus dieser Plastikhölle…
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