M.A.N.S.O.N. – La Familia
‘Beiss nicht die Hand die dich füttert’ – der Spruch ist alt. Und doch wissen wir, dass es selbst in den besten Familien immer wieder zu dieser Art von Vertrauensbruch kommt. Selbst ein Tommy Wright III scheint davor nicht gefeit zu sein, haben sich hier zwei Mitglieder seiner Manson Family versammelt, um ihrem Mentor von einst mit vereinten Kräften den Dolch in den Rücken zu stoßen. Auch wenn die näheren Umstände des Zwists für Außenstehende wohl schwerlich nachzuvollziehen sind, lag’s wohl einmal mehr am lieben Geld.
So wirft die nunmehr unter dem Namen ‘M.A.N.S.O.N.’ auflaufende, aus Yung Koke und Lil Jack bestehende Formation dem seit geraumer Zeit wie vom Erdboden verschwundenen Tommy Wright in “Royaltiez” vor, er habe sich eigenmächtig und auf Kosten seiner Mitstreiter am Projekt “Manson Family’ bereichert, wofür er sich allemal eine “Bloody” Schnauze verdient hätte. Trotz dieser beiden – insgesamt ziemlich harmlos ausgefallenen Disses – hat “La Familia” mehr zu bieten als die Hoffnung auf den ‘großen’ Skandal. “Massacre” hätte mit seinen energischen Raps auf “Heltah Skeltah” eine mehr als gute Figur gemacht, Lieder wie “V.I.P.” und “Fit Fo Society” setzen erfolgreich auf hämmernde Beats mit spärlichen Technosounds und wenn man sich mal in Bullshit wie “Shake It” verrennt sorgen annehmbare Tracks wie “Da South” oder “Duez” für die angebrachte Erholung.
Zugegeben, wirklich spektakulär hört sich das Ganze nicht unbedingt an – im direkten Vergleich mit “Gram Afta Gram” und “Heltah Skeltah” hat das insgesamt fast schon brave “La Familia” natürlich meilenweit das Nachsehen. Doch sind es vor allem die aggressiven Hardcore Flows von Jack und Koke, die hier für die Punkte sorgen. Menschen, die jeden noch so kleinen Schnipsel über Tommy Wright und Umfeld mit zitternder Hand in ihr Sammelalbum kleben, kommen um “La Familia” schon allein der Vollständigkeit halber wohl nicht herum.
No Response
Leave us a comment
No comment posted yet.