Lost Secret – Queens Hall Of Science
Ein weiteres Projekt des vielbeschäftigten G-Clef Da Mad Komposa, der ja nebenbei noch bei Soul Kid Records, Yaloppin Entertainment und Chambermusik den Laden schmeißt. Unter dem Namen Lost Secret hat er sich mit dem jungen Rapper Metatron zusammengetan, der im Chambermusik Universum bis dahin nur eine Randrolle spielte. Das war nicht die beste Entscheidung: schon allein stimmlich wird der Juniorpartner locker in die Tasche gesteckt, da hätte man viel lieber ein Collaboalbum zum Beispiel mit einem Mitglied der Soul Kid Klik gehört.
Die ist auf “Queens Hall Of Science” überraschenderweise sogar mit einem Reunion-Track vertreten: “Sicilian Kombat” ist ein schön altmodischer Brecher mit Tarantella-Gitarre, den man sich auch gut auf dem Gruppenalbum “Invisible Army” hätte vorstellen können. Schon allein Storms Auftaktvers macht den Song hörenswert – wobei das Album insgesamt eher durch die Beats überzeugt. Mit etwas Schützenhilfe von Metatron hat G-Clef – natürlich – selbst Hand angelegt und fährt den dunklen, roughen, Wu-verwandten Sound auf, den man in so einem Fall einfach von ihm erwartet. Auf der Tracklist tauchen noch weitere bekannte Namen auf, Buddah Monk etwa, Christbearer von Northstar und in “Delta Force 2007″ sogar Ced Gee von den Ultramagnetic MC’s, der allerdings einen etwas abwesenden Eindruck macht und besser zuhause geblieben wäre.
Womit wir bei den Lyrics wären, die im Großen und Ganzen den Eindruck erwecken, als hätte G-Clef sich das Reimbuch von Vinnie Paz unter den Nagel gerissen. Übertrieben theatralische Battle Raps und Religionsbashing – ein, zwei Tracks lang ist sowas ja schon ganz nett, aber auf Dauer hätte ich mir gerade von einer gestandenen Größe wie G-Clef schon etwas mehr erhofft. Als Beispiel sei hier nur die Single “If God Was A Girl” mit Rayzd-Sängerin Jakineko erwähnt, wo G-Clef verlauten lässt, dass er Mel Gibson gerne mal mit einer Ochsenpeitsche vertrimmen würde: “I don’t trust Mel Gibson / just like I don’t support bullshit / I hit him with a bullwhip / make his ass feel the passion.”
Ja was ist denn da los!?
Wer in dieser Hinsicht schmerzfrei ist bekommt mit “Queens Hall Of Science” natürlich trotzdem ein ganz gutes New York Hardcore Album präsentiert. Starke Beats, schräge Texte – irgendwie macht G-Clef seinem Namen hier ja doch wieder alle Ehre.
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