V.A. – Off The Tank

Alle auf diesem Sampler vertretenen Artists haben eines gemeinsam: sie sind ausrangierte Mitglieder von Master P’s No Limit Family. Das Panzerlabel als Sprungbrett für die Self-Made-Karriere – im Falle von Kane & Abel ließ sich das Stehen auf eigenen Füßen gar nicht übel an. Ihr Most Wanted Empire erinnerte an eine Miniatur von No Limit Records, verschwand nach einigen Alben dann aber vorhersehbarerweise sang- und klanglos in der Versenkung. Immerhin schafften die Zwillinge es, die aus finanziell besseren Zeiten bekannten Soldiers zu einem letzten gemeinsamen Feldzug zu motivieren.

Das erste was an der “Off The Tank Compilation” positiv auffällt, sind die Beats. Die Fließbandarbeiter von Beats By The Pound haben in der Vergangenheit bekanntlich das ein oder andere Pfund abgeliefert, zuletzt wurden diese Momente allerdings immer seltener. Umso besser also, dass es durch die Unterstützung von Ice Mike, Hex Luger, DJ Daryll und Les G diesmal mehr Abwechslung gibt. Eine durch die Bank passable Vorstellung, zumal die südstaatliche Soldateska zum Teil sogar mehr tut, als nur ihr Pflichtsoll zu erfüllen. Fiends Extremstimme darf in “The Swamp” über einen dunkel begeigten 1-A-Beat von KLC walzen. Mystikal krakeelt in “Handle Yo Business” neben einem etwas blass bleibenden Tim Smooth wieder was die Lunge hergibt. In “AGA AGA” müht sich Skull Duggery nach Leibeskräften, seinem Image als harter Knochen gerecht zu werden und wo der auch nicht gerade dünnstimmige Big Ed zum “Fuck Fest” ruft, stört eigentlich nur die Gesangszulage von Trällerhans Mo B. Dick.

Ach ja, und dann ist da noch das überraschend gut gelungene “Watchawant”, mit dem uns Mr. Serv-On zeigen darf, dass er sich eigentlich seine ganze Karriere über unter Wert verkauft hat. Weniger bekannte Labelflüchtige wie Uzi oder Pheno bleiben dagegen was sie immer waren: Statistikfutter. Alles in allem keine weltbewegende Angelegenheit also, doch hätte dieses Wiederhören mit alten Bekannten weitaus schlimmer ausfallen können.