Krazy – Breather Life
Wer schafft dieses Album auf Ex? Im Ernst jetzt, ich hasse Alben, wo man ständig skippen muss. Und ich hasse sie noch mehr, wenn ich grad keine Batterien zu der Fernbedienung für den CD-Player habe. Aufstehen, 3 Meter laufen, “Next Track”-Taste drücken, 3 Meter zurücklaufen und ab auf’s Sofa – schlimmstenfalls im 1-Minuten-Takt. Dieses Album wartet in der Hölle auf mich, da bin ich mir sicher. Hab ich eigentlich schon erwähnt, dass ich solch welche Alben hasse?
Krazy (usprünglich: Crazy) ist kein Untalentierter. Dirty South-Verstehern bestens bekannt durch seine Zusammenarbeit bei der New Orleans-Gruppe 504 Boyz (mit Master P, Mystikal, C-Murder, Magic u.s.w.), seinen vorherigen Soloscheiben und den CD’s mit seiner alten Gruppe Murder Inc. Wenn man aus seiner Diskografie etwas für die Ewigkeit herausgreifen müsste, dann “Let’s Die 2-gether”, die Kollaboration mit Alamo (unter dem Crewnamen Murder Inc.). Was war das doch für ein gewaltverherrlichendes, vom Ghetto und seinen klaren Schattenseiten inspiriertes Meisterwerk. Nie habe ich ein vergleichbares und beeindruckenderes Mann-Frau-Zusammenspiel gehört. Das war 1997. Im Jahr 2001 sieht die Welt anders aus. Krazy hat sich längst im Thug-Rap-Netz verfangen, bei No Limit unterschrieben und ist beim zugehörigen Sub-Label Soulja Army Records untergekommen. Von der Ersatzbank raus in die Welt.
Mit drückender und bissiger Stimme ist der Kollege gesegnet, dennoch lässt der Einsatz oftmals zu wünschen übrig. Bestes Beispiel ist der Track “Black Eyez” – es ist einer von der textlich emotionalen Sorte und der Zuhörer fordert, dass das auch so rübergebracht wird, doch Krazy wirkt stimmtechnisch einfach daneben und spuckt die Silben so raus, als wenn er gleich kacken müsste. Seine gesamte Rap-Performance nervt nach ‘ner Zeit. Diese zur Hälfte geschraubten, verbesserungswürdigen Beats, die ohne großartige Bass-Einsätze auskommen und vor mitleidserregenden Synthieklängen strotzen, wollen nicht zu Krazy und seinem schon beschriebenen, sehr herausstechenden Organ passen.
“I Love My Project” mit Master P muss ich noch positiv anmerken. Herrlich treibende, langsame Melodie, dazu schickes Drumgeflecht und dezent gehaltene Gitarre. Da geht ja einem fast schon das Herz auf. Den Totalschliff tut dann Ezel Swang mit seiner simpel gesungenen Gasthook. Vor und nach diesem Song fährt Krazy oft auf einer Zweibahnstraße, diese führt entweder zu den Thugs in der Hood oder zu den Bitches im Club. Wenn ihr diese Straße findet und ihn seht, dann winkt doch mal. Er hält sicher an und zaubert aus seinem Kofferraum “what y’all niggas need”. Garantiert.
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