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Killah Priest – View From Masada

Auch wenn ich die Gedankenbrücken, die sich bei Killah Priests zweitem Longplayer “View From Masada” unweigerlich aufdrängen, nur bedingt nachzuverfolgen vermag: ein nicht gerade konventioneller Titel für ein Rap-Album. Genau das galt ja lange Zeit auch für die Reime des Sunz Of Man-Führers, krankte doch sein Debüt auschließlich an den zum Teil stark verbesserungswürdigen Beats. Dieses Problem gehört dank Daddy Rose, Just Blaze, Wiz und LZA wohl der Vergangenheit an, die Produktionen sind jedenfalls kaum wiederzuerkennen. Halbgarer Wu-Sound war gestern, hier stehen vorrangig synthetische Sounds mit entsprechend glattpolierten Beats auf dem Programm. Klingt gut, schade nur, dass  Priest das hohe Niveau seiner Lyrics mittlerweile nicht mehr ganz aufrechterhalten kann und seine “Rolle” entsprechend abgeändert hat: aus dem obskuren Endzeitpropheten ist ein religiös verbrämter Thug Rapper geworden. Oder irgend so was.

Ein paar Eindrücke.  “Maccabean Revolt” mit Daddy Rose und Saulhaudin vom Black Rose Cartel gefällt neben den passablen Raps vor allem durch wunderschöne, tragende Streicher und seinen dezenten Beat. Im krassen Gegensatz dazu steht “What Part Of The Game”. Der Song kommt recht clubbig – wohl um die rechte Zielgruppe anzusprechen, denn der “modern day Shakespeare” hat hier einiges an alle falschen Thugs, Gangsta und Baller loszuwerden. Unterstützung bekommt unser Mann von Rass Kass, welcher wie K.P. Teil der neugegründeten Horsemen ist, zu denen außerdem Kurupt und Raukelchen Canibus zählen. Letzterer ist hier auf “Bop Your Head” dabei. Nicht schlecht, auch wenn beide schon bessere Rhymes gekickt haben. Schwache Nummern wie das unsinnig daherschunkelnde “Places I’ve Been” fallen nicht weiter ins Gewicht. Dafür punkten an anderer Stelle das düstere “If I Die” mit Saulhadin oder auch das annehmbar produzierte Uptempo-Stück “I’m With That”. Wenn man sich das alles so anhört, muss man also doch festhalten, dass Killah Priest sich im Großen und Ganzen wieder recht gut präsentiert.

Hat man sich erstmal an die völlig umgekrempelten Produktionen gewöhnt, bietet “View From Masada” durchgehend gute Unterhaltung. Auch wenn die Inhalte nicht mehr so komplex und “tiefgehend” sind wie auf “Heavy Mental” kommt diese Scheibe hier aufgrund der schlicht und einfach frischeren Produktionen um einen Punkt besser weg.

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