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Killa Tay – Mr. Mafioso

Killa Tay krächzt, Killa Tay schreit, Killa Tay krakeelt und tobt. Dieser Quereinsteiger aus Fresno füllt genau die Lücke aus, die im gelangweilten Westcoast-Rap der späten 90er aufklaffte. Und Tay Capone ist nicht alleine gekommen, ihm zur Seite steht eine in dieser Zusammensetzung schier unschlagbare Brigade von Underground-Kombattanten, zu keinen Späßen aufgelegt, den nervös zuckenden Finger stets am Abzug. Definitiv keine “studio gangstas like Master P” wie es hier so schön heißt.

Nach einem kurzen “Intro To The Game”, in welchem die Mafia Killa Tay zum Vogelfreien erklärt, gibt die erste Ladung der “Kingpins” ihr Stelldichein. Bis auf den schwachen Mojay-Chorus feinste Wertarbeit in Sachen Murder-Rap – Marvaless (“the only female shotcallin'”), Laroo und der von Killa Tay höchstpersönlich gehegte und gepflegte Kingpins Only-Nachwuchs. Allesamt “Legit Hustlas” wie auch Lil Ric und Doonie Baby von Cosmic Slop Shop. Was einen neben den hochkarätigen Gastauftritten in erster Linie erschlägt sind die brutalen Beats, die einen Tango des Todes mit meinen Boxen tanzen: es gibt keine Pause und keine Gnade. Grausig auch die Textinhalte. Man beschränkt sich nicht bloß auf simplen Weiberhass (“bitches ain’t shit but hoes and triccs / they lick on the nuts and suck our diccs”), ach was, dieses Album spiegelt nicht mehr und nicht weniger als den Seelenzustand eines Misanthropen wieder. Bis auf ein “besinnlicheres” Lied (“My Past Time” feat. Lunasicc und 151) ausschließlich Todesdrohungen und immer schön einseitiger Todes-Rap. Um sich gegen alle Eventualitäten abzusichern, lässt sich ja alles noch auf die Wahnvorstellungen dämonischer Einflüsterung schieben, wie in “I See Faces” mit Mississippi geschehen.

Ihren Höhepunkt erreicht diese tiefschwarze Scheibe mit “Blocc Monster”: der etwas mildernde Effekt durch Rap-Braut Unique (kein Vergleich zu Marvaless) wird durch die diabolisch tiefgepitchte Stimme in der Hook mehr als nur aufgewogen. Gleich darauf geht’s mit Huccabucc, Lil Ric, Marvaless und Lunasicc ab durch die Nacht, “We Ride” – vorbei an Pizzo, O-Fed, C-Bo, J-Dubb, Probable Cauze und Tac, welche alle die Fähigkeit und das Glück hatten, sich auf diesem Gangsta-Rap-Manifest zu verewigen. “It’s westcoast for sure, so fuck the radio / I represent for the real G’s / so put your pistol at the sky if you feel me”. Blutgericht in Kalifornien. Zartbesaitete, Finger weg!

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