Kero One – Early Believers
Man hat ihn mit Q-Tip, Common und Kanye West verglichen, aber auch ohne diese Winke mit dem Zaunpfahl kommt man relativ schnell darauf dass Kero One ein Hipster-Rapper ist wie er im Buche steht. Hornbrille und Dandyschal, soundlich im Grenzgebiet von Rap, Soul, Jazz und Bossa Nova unterwegs, die Instrumente größtenteils selbst gespielt, dazu gleiche mehrere Kollabos von den Sängern Ben Westbeech (UK) und Tuomo aus Finnland … noch Fragen?
Seinen eigentlichen Durchbruch feierte Kero One kurioserweise in Japan. Denn auch wenn er sich hier im fluffigen “Welcome To The Bay” zu seiner Heimatstadt San Francisco bekennt – in Sachen Rapmusik ticken die Uhren da oben immer noch anders. Tatsächlich ist “Early Believers” rein raptechnisch betrachtet alles andere als aufregend geraten. Der reichlich weich gezeichnete Genremix verschluckt Keros monotonen Sprechgesang ganz einfach, daran ändert auch das Stelldichein mit Ohmega Watts aus der Lightheaded Crew nicht das Geringste (“Stay On The Grind”). Einen Kero One am Maximum seiner Möglichkeiten zeigt wohl das synth-angetrieben “This Life Ain’t Mine” – schade auch, dass man es bei “A Song For Sabrina” bei einem Instrumental belassen hat.
“Early Believers” ist rein handwerklich auf hohem Niveau gefertigt und sollte Freunden des Sounds genauso gut reinlaufen wie das Vorgängeralbum “Windmills Of The Soul”. Dennoch bleibt Skepsis: so aufgeräumt, glattgebügelt und politisch korrekt wie Kero One sich hier wieder präsentiert, ist die Luft beim nächsten oder übernächsten Mal dann ganz raus.
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