Keak Da Sneak – The Appearances Of Keak Da Sneak
Bei “The Appeareances Of…” handelt es sich – wie der Titel schon verrät – um eine Zusammenstellung von Gastauftritten des unbestrittenen Erfinders des Begriffes “hyphy” aus Oakland. Da alle diese Aufnahmen vor dem Jahr 2002 entstanden sind, also lange vor dem Durchbruch der “Hyphy-Bewegung”, wird hier noch gepflegter “Mobb Shit” geboten. Das es im “Rap Game” alles andere als koscher zugeht, macht uns Keak klar, indem er es mit dem Drogengeschäft gleichsetzt: “I’m in the rapgame, stopped slangin cocaine / but boy this music is dope, so it’s the same thang”. Unterstützt wird er hier von seinem 3X Krazy-Kollegen B.A.
Nicht minder angriffslustig geht es bei “Broke Off” zu. Die hier versammelte Schar rechnet mit allen ihnen bekannten Schlangen ab – in einer Manier, die selbst mein Blut zum Kochen bringt, obwohl ich gar nichts damit zu tun hab. Insbesondere die Delinquents schießen scharf und präzise mit schnellen Wortsalven und einer halbgesungenen Hook, die ozeantiefe Basslinie tut ihr Übriges dazu. Weich wie Butter präsentieren sich im krassen Gegensatz hingegen die “Bay Area-Legenden” E-40 und Spice-1 beim jämmerlichen “Ring It”. Mein fachmännischer Rat: “Skip It!” Seinem Legendenstatus vollkommen gerecht wird der bereits verstorbene Mac Dre auf “Mac Dammit & Friends”. Mit seinem arroganten, überheblich vorgetragenen Vers – der natürlich eher ein schelmisches Augenzwinkern erahnen lässt, als bierernst zu sein – legt er einen einprägsamen Auftritt hin. Mein absolutes Glanzlicht ist das mit verdrehten und unkonventionellen Synthiesounds ausgestattete “Broke”. Der Kollege Choppa von Triple Beam geht hier ab wie ein Geisteskranker, der seine Medikamente nicht genommen hat. Dieser Vortrag lässt selbst Keak mit seiner an einen nicht anspringen wollenden Motor erinnernden Stimme im Schatten stehen, obwohl dieser wie ein räudiger Köter ins Mikrofon knurrt.
Und genau so wie ein Köter es tun würde, wird sich auf “Raw Meat” gestürzt. Wenn es um rohes Fleisch geht gibt es logischerweise nur einen passenden Mitesser. Richtig, den babyverschlingenden Brotha Lynch Hung. Der von Phonk Beta beigesteuerte Beat hält sich dezent im Hintergrund, so dass die beiden Patienten ihren kranken Scheiß angemessen präsentieren können. Natürlich gibt es auch noch einige laue Nummern zu beklagen. Erwähnenswerterweise handelt es sich dabei meistens um Solos von Keak. Da sich diese aber in Grenzen halten ist die CD sicherlich keine “No Win Situation”. Es ist eher eine von wenigen – wenn nicht die einzige Perle – unter einer erschütternden Flut von unbedeutenden Veröffentlichungen seinerseits.
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