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Juice With Soul – Body Armor

“It used to be the fist then it was knives now it’s lead / the year ’93 turn your back and you’re dead” rappen die Bostoner Juice With Soul auf ihrem über Atlantic erschienen Debüt “Body Armor”. Und die Musik fällt nicht weit vom Titel. Wer auf den alten, dreckigen Beantown-Sound von Edo G. und seinen Bulldogs steht und mit den tendenziell spartanischen Beats der Ära zurecht kommt darf hier ruhigen Gewissens mal ein Ohr riskieren. Nachdem man sich im locker-flockigen “To The Uumhm” erst einmal gegenseitiger Verbundenheit vergewissert hat (“Juice is the drive by / Soul is the vehicle / who pulled the trigger out / still haven’t figured out”) kommt man mit einem zackigen “It’s On” schlagartig in die Gänge und haut dann auch einen markigen Spruch nach dem anderen raus.

Da beteiligt man sich mit “Just Because You’re Black” an der damals brandaktuellen Rassismusdebatte, macht sich im musikalisch leider reichlich einfallslosen “Money Ain’t Shit When You’re Dead” durchaus sinnvolle Gedanken zum Umgang mit dem lieben Zaster, erkennt sich im ungeschliffenen “Like Father, Like Son” als schlechtes Vorbild für den eigenen Nachwuchs, verteilt mit “No Bizness In Show Bizness” fleissig Seitenhiebe auf die schon damals verkommene Unterhaltungsindustrie, wettert gleich im Anschluss auf Ice Cube’s Pfaden aggressiv gegen “The System” und hat auch sonst jede Menge zu erzählen über die Ungerechtigkeiten des Lebens im Allgemeinen und die der Hood im Besonderen. Lieder wie “Gang Lingo”, “Born Suspect” und allen voran “Kill Or Get Killed” (“and prisons get bigger as the cells get smaller / life grows shorter as ballistics get taller”) machen deutlich dass selbst eine vermeintlich friedvolle Stadt wie Boston ihre unliebsamen Schattenseiten hat.

Wie gut, dass Juice With Soul bei dieser geballten Sozialkritik das Musik machen nicht vergessen und mit kontrollierten Flows und knackigen Beats ihren “Nickel Plated Funk” ziemlich glaubwürdig spielen. Die großen Überraschungen bleiben zwar aus – doch wer semi-harten Reality-Rap mag macht sicher keinen Fehler wenn er “Body Armor” mal irgendwo günstig abgreift.

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