Jitu Tha Jugganot – Necessary Ingredients
Die Bezeichnung “Jitu” stammt aus dem Afrikanischen und bedeutet nichts anderes als “a giant among men”. Wenn man sich den bulligen Chicago-MC auf dem Cover seiner neuesten Scheibe so ansieht, dann weiß man, dass er mit dieser Namensgebung den Nagel wirklich auf den Kopf getroffen hat. Und das Beste: der Mann sieht nicht nur aus wie ein Bär, er rappt auch so. Mächtig tiefe Stimme, dabei flowwise höchstens punktuell ein wenig statisch und auch in Sachen Message on point wie ein Dampfhammer. Dafür, dass sein Debütalbum “Realm Of Darkness” immerhin 14 Jahre zurückliegt und man seit 1991 nichts Nennenswertes mehr von seiner alten Crew Ten Tray gehört hat, beweist Jitu Tha Jugganot auch heute noch mächtig Präsenz.
Eingerahmt von einigen nicht unbedingt notwendigen, aber nichtsdestotrotz sauber hingerotzten Freestyles serviert der Oldtimer uns eine recht aggressive, derbe und obendrein clever getextete Palette Street-Rap. Die Parallelen zu Freddie Foxxx sind unverkennbar, und auch wenn Jitu nicht ganz an die brachialstimmigen “Speech Techniques” des ewigen Geheimtipps aus New York heranreicht, macht er seine Sache auf Albumlänge fast genauso gut. Ob nun in “No Cinema” ein paar harte Fakten zum state of facts in Sachen Rapmusik zum Besten gegeben werden, im überraschend flott geflowten “Our Story” das afrikanische Erbe verwaltet oder in “Fight Club” einfach nur Randale gemacht wird – Jitu Tha Jugganot hat den Bogen raus und beweist dass er trotz inhaltlicher Beschränkungen ein Album auch auf Gesamtlänge tragen kann.
Freilich: der neue Rapmessias ist Jitu nicht, da können in “Chosen One” noch so viele blutige Nasen verteilt werden. Und doch ist ihm der Sprung ins neue Jahrtausend ganz gut geglückt, der Mann kennt die “Necessary Ingredients” eines gelungenen Rapalbums noch immer. Und mal ehrlich: wer Songs wie “Beautiful” einspielt hat einen Probehörgang allemal verdient.
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