Javier & The Str8jackers – The Hard Way
Diese längst im Orkus der Rapgeschichte verschwundene Scheibe ist höchstens deshalb eine kurze Erwähnung wert, weil es sich hier um das erste Album handelt, das komplett von Jermaine Dupri produziert wurde. Auf dem Cover sieht man ihn hinten links mit blauer Jacke und weißer Mütze und es hat schon seine Richtigkeit, dass er sich so im Hintergrund hält. Denn “The Hard Way” ist nun nicht gerade ein Ruhmesblatt.
Das liegt nicht nur, aber auch an Rapper Javier, der hier mit leicht öliger Stimme eine Show runterreißt, die an Langweiligkeit kaum zu übertreffen ist. Wenn man sich schon als “Baddest M.F. Out Da ATL” geriert, dann muss man schon ein bißchen mehr bringen als belanglose Standardtexte, die sich im Wesentlichen darum drehen, wie im Halbsuff (“Pass Me Da 40 Ounce”) den Weibern hinterhergestiegen wird. “I see you in the park it’s about the get dark / you look like Picasso’s greatest form of art…”. So viel dazu. Ansonsten schiebt der selbsternannte ‘Microphone Capone’ noch den ein oder anderen Hardcore Track dazwischen, was aber auch nur in “Plane Ole Gangster” halbwegs aufgeht, weil hier mal ein bißchen Storytelling betrieben wird. Von den Str8jackers ist das ganze Album über nichts zu hören, aber dass sich hinter einer Riesenposse auf dem Cover letztlich nur ein Soloartist versteckt, war in den frühen 90ern ja gang und gäbe.
Auch den unmelodischen, aus zig Sampelfetzen zusammengebauten Oldschool Funk aus der Feder von Jermaine Dupri kann man glatt vergessen. Wer den Sound von “The Hard Way” als N.W.A.-Rip-Off bezeichnet, hat natürlich Recht damit. Andererseits sollte man nicht vergessen, dass Mr. J.D. zu der Zeit gerade 19 Jahre alt war und dass längst nicht jeder Platinproduzent gleich groß anfängt.
No Response
Leave us a comment
No comment posted yet.