GP – The Beast Is Finally Released
Die Kette mit dem Logo von Death Row Records trägt er immer noch voller Stolz – und das, obwohl GP seit seinem Song “The Coff” auf der “Too Gangsta For Radio” Compilation eigentlich nichts mehr mit Suge Knight zu tun hat. Der Mann aus Sacramento ist sein eigener Chef: wie schon das Debütalbum “Finally” kommt auch der Nachfolger “The Beast Is Finally Released” auf dem von ihm gegründeten Label Just On GP Recordz.
Vom Sound her gibt es keine großen Änderungen zu vermelden. GP ist und bleibt einfach die Westküstenversion von Ja Rule und DMX, wobei er stimmlich fast noch eine Stufe tiefer unterwegs ist. Über ein gesamtes Album kann man diesen Style schon anstrengend finden, weswegen es nicht die schlechteste Sache ist, dass er hier für so gut wie jeden Track mindestens einen Gastrapper verpflichtet hat. Neben den Just On GP Artists Lil Darrelle und Mally Mall sind auch bekanntere Leute wie Keak Da Sneak und Skee 64oz zu hören, wobei die Herrschaften diesmal keine nennenswerten Akzente setzen können. Dass die Scheibe so selten über das Mittelmaß hinauskommt, liegt außerdem an den Beats. Kreep, Big Hollis, Peppy, T-Lo und Maxamillion haben nicht gerade ihre kreativsten Momente erwischt, die Zahl der anspielenswerten Tracks bleibt überschaubar.
Es sind natürlich besonders die schweren, düsteren Tracks, in denen GP seine massive Stimme voll ausspielen kann. Dazu zählt die Blut- und-Tränen-Nummer “Who Don’t Know” genauso wie das böse “Gangstad Out”, auch der kalt hämmernde Titeltrack ist nicht von schlechten Eltern, mit sechseinhalb Minuten Spielzeit allerdings deutlich zu lang geraten. Der von Big Hollis produzierte Opener “Back 2 Back Heat” gehört ebenso wie “Bad Seed” und “What Type Of Nigga U-B” ins gehobene Mittelfeld, der Rest ist keine Erwähnung wert. Wenn die Ideen und Konzepte fehlen, nutzt sich auch eine so krasse Stimme wie die von GP schnell ab: verglichen mit “Finally” ist dieses Release daher eher ein Rückschritt.
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