Ghostface Killah – Apollo Kids
Da ist er wieder, der gute Ghostface, mit seinem nunmehr…moment…achten Soloalbum. Damit ist er unangefochtener Solospitzenreiter im Wu-Tang Clan, doch was neben seinem regelmäßigen Output noch weitaus mehr beeindruckt ist schlichtweg diese mittlerweile unfassbare Konstanz.
Ob im Clanverbund seit 1993 oder alleine seit 1996, Dennis Coles wurde für eine Zeit lang immer besser, bis er sich jetzt auf ein enorm hohes Niveau eingependelt hat und dieses hält. Neben seiner unbestritten starken Raptechnik, die es an und für sich unmöglich macht, von ihm mal einen schwachen Part zu hören, gehört aber auch eine eigene musikalische Vision dazu, die dafür sorgt, dass Tony Starks eigentlich nie ernsthaft an Relevanz einbüßte, sondern mehr noch, diese vergleichsweise steigern konnte. In der Hinsicht hat er auch andere, einstige Clanschwergewichte wie Method Man überholt. Ironmans Hang zu 70er Jahre Soulsamples durchzieht sich wie ein roter Faden durch seine gesamte Diskographie und manifestiert sich konsequenterweise auch bei “Apollo Kids” wieder, ohne jedoch zu langweilen. Das und seine markant helle, hitzige Stimme machen Pretty Toney in der weltweiten HipHop-Welt einfach unverkennbar.
In “Apollo Kids” erfindet er sich also nicht neu, sondern liefert ab, was erwartet wurde: Gut gelaunte, etwas schnellere Produktionen von größtenteils eher unbekannten Beatschmieden sowie Pete Rock, Scram Jones und Jake One, bereiten ihm erneut den Boden. Über Ghost Deini müssen also keine Worte mehr verloren werden. Und auch seine Gäste sind gut aufgelegt, die sich wie immer teils aus Clanbrüdern, teils aus Externen speisen: GZA und Killah Priest überzeugen im Opener “Purified Thoughts”, welcher gleich eines der Albumhighlights markiert, Black Thought bringt einen sehr energischen Vers auf “In tha Park” unter und Größen wie Busta Rhymes, Raekwon, Redman und Meth sind wie eh und je. Alles gut also.
Schwächen? So richtig nennenswerte eigentlich keine. Vielleicht ist alles ein wenig zu sehr mit Features vollgestopft. Und vielleicht kommen sowohl “Starkology”, “Drama” als auch der dort auftretende The Game etwas zu spartanisch daher. Das ist aber Erbsenzählerei. “Apollo Kids” etabliert zu Beginn ein hohes Niveau und behält dieses bei und ist deshalb ein weiteres insgesamt konstantes Album eines konstanten MCs.
No Response
Leave us a comment
No comment posted yet.