Fashawn – Boy Meets World
Aus Fresno, Cali (bekannt auch als Planet Asia) schickt sich Jungspund Fashawn an, mit seinem Debütalbum “Boy Meets World” die Rapwelt für sich zu erobern. Ob’s klappt? Schauen wir mal, aber mit Exile als Produzent des gesamten Albums im Gepäck stehen die Zeichen schon einmal gar nicht so schlecht. Dieser breitet Fashawn einen abwechslungsreichen wie entspannten Beatteppich aus, der mit klassischem Westküstensound weniger am Hut hat als vielmehr mit der Ostküste oder dem Ostküstensound durchaus nahen Acts wie den Dilated Peoples und eben Planet Asia. Die Musik ist durchweg warm und geprägt von punktgenau gesetzten Soulvoicesamples und Vocalcuts, sowie Streichern, Pianos und eigentlich klingt das ein wenig wie eine kleine Native Tongue Renaissance, stets scheint alles zusammen ein wenig verspielter als man es vom Rest kennt.
Folgerichtig und absolut passend wird auch Talib Kweli in “Freedom” aus besten, seeligen Blackstar Zeiten gesamplet. Düster und klaustrophobisch klingt hier zumindest gar nichts, auch die Drums kommen eher angenehm zurückhaltend und so verbreitet die Musik eine insgesamt sehr positive Stimmung. Da sticht schon so ein Brett wie “Ecology” heraus, welches mit wuchtigerem Drumset ordentlich Druck macht. Fashawn hingegen weiß die Beats bestens zu bearbeiten. Seine leicht nasale Stimme klingt durchaus auch ausnahmsweise mal nach einem 22-jährigen und an seinem souveränen Flow gibt es rein gar nichts auszusetzen, weshalb man schonmal staunen darf, dass es sich hierbei um das Debüt eines noch so jungen MCs handelt. Inhaltlich dreht sich alles um sein Leben und was ihm so alles in Fresno widerfahren ist. Das ist mitnichten der innovativste Themenansatz, aber wenn dies alles so rübergebracht wird wie hier, dann muss man einfach dabei sein und dabei bleiben.
“Boy Meets World” ist schlichtweg ein bemerkenswertes Album, sowohl aus produktionstechnischer als auch raptechnischer Sicht, welches durch seinen auf höchstem Niveau herbeigeführten positiven wie unprätentiösen Vibe zu gefallen weiß und zum mehrmaligen Hören einlädt und von dessen Hauptprotagonisten noch viel zu erwarten ist.
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