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D.S.G.B. (Down South Georgia Boys) – Til Death Do Us Part

Die Jungs aus Atlanta präsentieren uns hier den Nachfolger zu ihrem Debüt “The Last Supper”. Die Gruppe besteht nach wie vor aus Blackoutt, Pinhead, Lil Pete und natürlich Pastor Troy. Beim Titel hat man sich hier ganz ungeniert beim Geto Boys Klassiker “Til Death Do Us Part” bedient – was fast schon an Majestätsbeleidigung grenzt. Und schon mit “Sittin’ On Thangs” wird schnell deutlich, dass die beiden Alben außer dem Titel rein gar nichts gemeinsam haben.

Mit diesem Song wurde eindeutig versucht eine größere Masse von Leuten anzusprechen. Man macht einen auf Playa, paart einen ganz billigen Beat mit einer grauenhaft-nervigen R&B-Hook und legt so alles in allem den denkbar schlechtesten Start in ein Album hin. Mit “King Of The Hill” setzt sich das Grauen fort. Hierbei handelt es sich um ein Solo von Ghetto Mafia-Rapper Wicket. Seine Raps mögen ganz erträglich sein, doch ist das Instrumental wie beim Vorgänger mehr als nur dürftig. Nach den ersten drei trommelfell-malträtierenden Nummern folgt mit dem sehr melodischen “I’m Outside Ho” endlich der erste anständige Track. Balsam für die bisher so geschundenen Gehörgänge. Das bleibt glücklicherweise auch beim nachfolgenden “My Pockets” so (ein Atlanta-typischer, vor Bass nur so strotzender Banger). Ghetto Mafia’s Wicket liefert mit “The Wrappa” nochmals eine Solo-Vorstellung, doch im Gegensatz zum weiter oben genannten Solo wird Wicket’s Auftritt hier von tiefgehenden Piano-Elementen perfekt unterstrichen. Nach dem mäßigen “Who Down 2 Ride” kommt mit “D.S.G.B.” endlich die energiegeladene Stimmung auf die ich bisher unheimlich vermisst habe. Der simpel gehaltene Hook mit seinen unermüdlichen “D.S.G.B.”-Wiederholungen animiert förmlich zum Mitgröhlen – es ist einfach einer dieser Tracks bei dem man kurz davor ist die ganze Wohnungseinrichtung kurz und klein zu schlagen.

Zu diesem Zeitpunkt war ich schon fast davon überzeugt, dass die CD gerade noch mal die Kurve gekriegt hat. Doch schon mit der Gurke “On My Block” werden schmerzhafte Erinnerungen an die katastrophalen Tracks vom Anfang wach und ich lasse (nun endgültig) alle Hoffnung fahren. In “In My City” gibt es Unterstützung von The Klones. Die Beiden können – im Gegensatz zu den anderen – zwar mit guten Rhymes überzeugen, doch bleibt die musikalische Gestaltung so grau und unauffällig, dass der Song schnell in Vergessenheit gerät. Der absolute Vogel wird mit “Make ‘Em Get That Money Right” abgeschossen. Hierbei handelt es sich um eine dieser schon tausendfach durchgekauten Stripper-Hymnen; “pop that pussy, shake yo titties” etc. Ich kann nicht in Worte fassen wie grottenschlecht das hier Gebotene ist. Ich weiss nicht welcher Teufel die Jungs geritten hat als sie dieses “Werk” fabriziert haben. Ein bisschen Wiedergutmachungsarbeit leistet Pastor Troy’s Solo “Off In This Game”, doch fangen die hier angewandten Synthie-Töne schnell an maßlos zu nerven. Auch das von David Banner produzierte “Bust Ya Head” kann – wie auch das mit einer simplen Bassline ausgestattete “Hit ‘Em Wit Da Pump” – nicht so recht begeistern. Schon viel besser hingegen ist der Titeltrack “Til Death To Us Part”: das einzige was man hier vielleicht ankreiden könnte sind die ziemlich niveaulosen Lyrics, doch lässt die gute Produktionsarbeit diese Schwäche schnell in den Hintergrund treten.

Als letztes folgt mit “Sam Diss” (wie der Titel schon verrät) ein Diss in Richtung Hitman Sammy Sam. Insgesamt eine recht unterhaltsame Geschichte: “Sam time to hang it up hitman your gettin old / and I aint talkin’ bout your lyrics I’m talkin bout your age / 15 years in the game and still ain’t got paid” – am Ende knallt’s und die CD klingt mit Sammy Sam’s Fahrt in die Ambulanz aus. Was die D.S.G.B.’s auf “Til Death Do Us Part abliefern wird jeden Pastor Troy Anhänger bitter enttäuschen. Empfehlen kann ich diese Scheibe nur denjenigen, denen es nicht zu schade ist ihr Geld für läppische fünf gute Songs rauszuhauen. Alle anderen sollten die Finger davon lassen.

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