DJ Vadim – U.S.S.R. The Art Of Listening
Eine ganz schön beachtliche Gästeliste kann DJ Vadim auf “U.S.S.R. The Art Of Listening” vorweisen. Das Album mit dem schönen Titel ist inzwischen schon das vierte reguläre Solo-Release des gebürtigen Russen und, um dies schon vorweg zu nehmen, ein Album mit kleinen Macken: der gewohnt hohe Standard kann leider nicht ganz halten werden. Motion Mans brachiale Rauschmittel-Hymne “Till Suns In Your Eyes” leitet das Album allerdings nahezu perfekt ein und bei “It’s On” mit Vakill von den Molemen wird es sogar noch besser (genialer Beat!) – aber dann folgt auch schon die erste Ernüchterung: Yarah Bravo. Was sich Vadim dabei gedacht hat, diese lahme Dame gleich zwei mal aufs Album zu packen ist mir ein Rätsel.
Das absolute Gegenteil zu dieser wahren Beatverschwendung dann aber schon im nächsten Track: gewohnt guter Auftritt von Gift Of Gab, dazu aber ein absolut gesichtsloser Beat von Vadim. Langsam wird’s wieder Zeit für ein weiteres Highlight, welches auch prompt in Gestalt von Phi Life Cypher folgt. Ein wahrer Ohrenschmaus, den Skills der Briten zuzuhören und der Beat stimmt diesmal auch. Doch Schönes währt bekanntlich nicht ewig und so muss ich zum nächsten großen Kritikpunkt kommen. Die experimentellen Tracks dieser CD – namentlich “Revelations Well Expounded” mit Human Beatbox Kela & Saxophonist Ulzula Dudziak, “Too Fun Aiye” mit Ade Soma & G Ruff von der Rock Gruppe Super Furry Animals und “That Which Is Coming” mit Reverend Clevie Brown – reißen einfach überhaupt n.i.c.h.t.s.! Sowas nennt man wohl kreative Ebbe, zudem ein klarer Beweis dafür, dass gut gemeinte Innovation und Forscherlust auch leicht nach hinten losgehen können.
Aber genug der Kritik, ein paar Banger finden sich dann doch noch: “Something To Feel” ist wieder ein Brett, wie ich es von Vadim erwarte, und die MCs der Londoner Task Force verstehen es wahrlich den Beat zu rippen. Dann Frankreichs Ausnahme-Crew TTC auf spaciger musikalischer Untermalung und als besonderen Leckerbissen “Edie Brickell” mit Slug. Der Beat ist diesmal besonders sahnig und der Atmosphere-MC legt die Messlatte for die Konkurrent wieder einmal sehr, sehr hoch. Na also, es geht doch! In Zukunft bitte einfach wieder mehr aufs Wesentliche konzentrieren, Herr Gurov…
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