DJ Muggs Vs. Ill Bill – Kill Devil Hills
Bereits zum vierten Mal kollaboriert Producinglegende DJ Muggs, über den an dieser Stelle keine weiteren Worte mehr verloren werden müssen, mit einem MC seiner Wahl für die Dauer eines gemeinsamen Albums. Nach Sick Jacken, GZA und Planet Asia wird dieses mal Ill Bill, ehemals Non-Phixion, die Ehre zuteil, sich lyrisch mit den Beats des Meisters zu messen.
Bill macht dabei einen insgesamt sehr soliden Job, an dem es de facto nicht viel zu meckern gibt, wobei er jedoch ganz klar seinen Vorgängern Asia und Genius hinterherläuft. Er verfügt leider eben nicht über ein besonders markantes Organ, dass sofort Aufmerksamkeit generieren würde und diese aufrecht erhalten könnte. Flow und Delivery sind prinzipiell stark, aber es fehlt noch das kleine Fünkchen, was das ganze so richtig zum Explodieren bringen könnte; den Effekt, den Bills kraftvolle Performance bspw. bei seinem Feature für Jedi Mind Tricks’ “Heavy Metal Kings” erzeugen konnte, vermisst man hier über die gesamte Spielzeit.
Zum Glück gibt es eine nicht geringe Anzahl an Gästen, die ihm am Mic zur Seite stehen und teils richtig gute Auftritte hinlegen. Hervorheben sollte man an dieser Stelle Vinnie Paz, der als einziger den wuchtigen Drums auf dem Titeltrack auch eine solche Performance entgegensetzen kann, seine Trademarkstimme war selten so gut aufgehoben wie hier und stiehlt seinem Gastgeber eindeutig die Show (normalerweise ist es Vinnie, dem die Show gestohlen wird). Q-Unique von den Arsonists verpasst “Giants Stadium” nochmal zusätzlichen Drive und Leute wie Sean Price und Raekwon müssen nicht viel mehr machen, als ganz sie selbst zu sein um gut zu sein.
Muggs unterfüttert das ganze Geschehen am Mic einmal mehr mit harten Boom-Bap Brettern, über die er dann Chöre (“Cult Assasin”, exotische Zupfinstrumente (“Skull & Guns”) oder mal polternde (“Milleniums of Murder”), mal funky blaxploitationmäßige (“Chase Manhattan”) Bläsersätze legt. Auch Synthies sind durchaus mit der eher klassischen Ausrichtung der Musik vereinbar wie bei bereits erwähnten “Giants Stadium”. Insgesamt sind die Produktionen von Muggs einmal mehr im boom-bappenden Rahmen ziemlich abwechslungsreich ausgefallen.
Wer also seinen ewigen Durst nach eben diesem Sound stillen möchte, wird an “Kill Devil Hills” absolut nicht vorbeikommen. Muggs führt seine Vs-Reihe auf hohem Niveau weiter und man darf gespannt sein, mit wem er als nächstes in den Ring steigen wird.
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